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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Gesicht zuwandte und der Tod nahte, entspannten sich seine Züge. Seine Lippen bewegten sich, doch kein Laut kam heraus. Flint wusste jedoch, welche Worte der Mund seines früheren Kapitäns formen wollte: »Es tut mir Leid.« Zumindest bei seinem letzten Atemzug war Jarplin wieder ein freier Mann gewesen.
    Flint wollte gerade nach Jarplins Hand greifen, als ihn ein betäubender Schlag am Schädel traf. Ihm wurde schwarz vor Augen, und er fiel nach vorn. Einen Herzschlag lang klärte sich das Bild vor ihm noch einmal. Verschwommen erkannte er Vael, der vor ihn hintrat, einen Knüppel in der einen Hand, das Tentakelgetier in der anderen.
    »Nein«, flehte Flint, als Vael den Bohrer hervorholte.
    »Du wirst mein neuer Hund sein und ich dein Meister«, lispelte Vael in Flints Ohr, während er ihm sein Knie in den Rücken drückte und ihn damit am Fußboden festhielt. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mir die Stiefel lecken.«
    Zu schwach und benommen, um sich zu wehren, konnte Flint nur noch stöhnen, als er spürte, wie sich die Spitze des scharfen Bohrers in die Wunde an seinem Nacken bohrte.
    Noch einmal vernahm er die zischende Stimme seines Peinigers. »Da du den letzten Ul’jinn erhalten wirst, den es an Bord dieses Schiffes gibt, werden mir deine Freunde da unten auf andere Weise dienen müssen. Ich bin sicher, das junge Mädchen wird sich in zarte Bratenstücke zerlegen lassen.«
    Flint versuchte, sich zur Wehr zu setzen, aber er war zu benommen. Er fühlte, wie seine Stirn auf die Fußbodenplanken gepresst wurde.
    »Jetzt halt still, mein Hund.«
    Dann bohrte sich der Stahl in Flints Knochen und löschte sein Bewusstsein aus.
    Den Zwergenhammer in der Hand, stand Elena über dem zusammengesackten Körper des Schiffskochs. Seine schmutzige Schürze lag zerrissen an der Stelle, wo Er’ril den Mann gegen die Wand gestoßen hatte. Wie ein Sack Kartoffeln war der dicke Koch auf die Planken gesunken. Danach waren Er’ril und Joach in den angrenzenden Gang geschlichen, um dort nach weiteren Piraten Ausschau zu halten. Elena hatten sie zurückgelassen, sie sollte bei dem Koch Wache halten. Wenn er aufwachte, würde sie mit dem Hammer dafür sorgen, dass er weiterhin schwieg.
    Der Schiffsjunge, Tok, stand neben der Küchentür, die Hand zur Faust geballt und Besorgnis in der Stimme. »Ist Gimli tot?«
    Elena beobachtete, wie die Brust des Kochs sich hob und senkte, und schüttelte den Kopf. »Nur ein harter Schlag auf den Kopf.« Sie befühlte ihren Hammer und ließ die Finger über die Runen auf dem langen Griff aus Eisenholz gleiten. Sollte ein Notfall den Gebrauch dieser Waffe rechtfertigen, würde der Koch nicht mehr nur mit schlimmen Kopfschmerzen davonkommen. Elena betete, dass er bewusstlos blieb.
    Neben ihr auf dem Herd gurgelte und brodelte eine dicke Suppe in einem Topf. Fischeintopf. Elenas Magen reagierte sofort auf den leckeren Geruch. Die letzte Mahlzeit lag schon eine ganze Weile zurück. Aber sie hatten keine Zeit, sich mit solch unwichtigen Dingen abzugeben. Flints Schrei von vorhin war alles, was sie gehört hatten. Die Stille danach hatte an ihren Nerven gezehrt, während Tok sie zu ihrem Gepäck gebracht und dann durch enge Kriechgänge und über Rutschen in die Kombüse geführt hatte.
    In der Tür erschien ihr Bruder Joach. »Die Luft ist rein«, flüsterte er. »Tok, führ uns in die Kapitänskajüte.«
    Der Junge nickte und riss seinen Blick los von dem schnarchenden Koch. »Da den Gang entlang.« Er rannte aus der Küche.
    Elena folgte ihm mit Joach an der Seite. Etwas weiter hinten im Gang trafen sie auf Er’ril. Er kniete über dem Körper eines weiteren Piraten. Dieser atmete nicht mehr. Elena sah auch den Grund dafür. Eine kleine Eisenfaust hatte sich um den dürren Hals des Mannes geschlossen und ihn erdrosselt. Als die drei sich näherten, öffneten sich die Eisenfinger und ließen von dem Mann ab. Er’ril erhob sich, und die Eisenfaust schwebte in der Luft. Der Präriebewohner wandte sich ihnen zu und streckte die Eisenfaust, als wäre es seine eigene, was auch wie Elena wusste in gewisser Weise der Fall war. Die eiserne Hand war durchdrungen vom Geist des jungen Magikers De’nal und mit dem Präriemann verbunden. Er’ril konnte sie im Notfall wie eine echte Hand benutzen, wenn er sich stark konzentrierte.
    »Er kam überraschend um die Ecke und griff mich an«, erzählte Er’ril und zuckte nur die Schulter über den Tod, den er verursacht hatte. »Ich habe härter

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