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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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zugeschlagen als notwendig.«
    »Das ist Samel«, sagte Tok leise, während er mit großen Augen auf den toten Mann starrte. »Er hat seine Ration Schiffszwieback immer mit mir geteilt.«
    »Es tut mir Leid«, drückte Er’ril sein Bedauern aus.
    Tok schüttelte den Kopf. »Nachdem s sie ihm dieses Ding in den Kopf gepflanzt hatten, sah ich, wie er Jeffers tötete. Er schnitt ihm einfach die Kehle durch, obwohl sie vorher die dicksten Freunde waren.« Der Junge wandte sich Er’ril zu. »Vielleicht ist es nur gut so, dass er jetzt tot ist. Ich glaube nicht, dass er mit dem, was er getan hat, leben könnte.«
    Plötzlich zuckte die Leiche des Mannes krampfartig zusammen. Etwas Blasses, Dickes mit herabhängenden Tentakeln glitt hinter seinem Kopf hervor. Es kroch wie eine Schnecke über die Planken.
    Das Gesicht vor Ekel verzerrt, stampfte Er’ril mit dem Stiefel auf die Kreatur und zermalmte sie unter seinem Absatz. Die suchenden Arme schlängelten und wanden sich um das Leder des Stiefels, fanden jedoch keinen Halt und wurden schlaff. Der Gestank von verfaultem Fleisch füllte plötzlich den Gang.
    Er’ril warf einen Blick zu Tok. »Bring uns zur Kapitänskajüte.«
    Den Blick abgewandt, stieg Tok über die Leiche. »Hier entlang.«
    Mit erhobenem Hammer folgte Elena dem Jungen. Joach wich in dem engen Gang nicht von der Seite seiner Schwester, den Stab fest in der Hand.
    Nachdem sie eine kurze Leiter hinaufgeklettert und in einen anderen Flur eingebogen waren, erreichten sie eine Doppeltür, die wohl in eine große Kajüte führte. Tok blieb vor dieser Tür stehen, deutete auf sie und formte mit den Lippen die Worte: Da hinein.
    Er’ril nickte und warf den anderen einen kurzen Blick zu, um festzustellen, ob auch sie bereit waren. Er hob die Faust und klopfte. Das Pochen schien wie Donnerhall durch den engen Gang zu dröhnen.
    Eine Stimme ertönte aus der Kajüte: »Fort mit euch! Ich habe befohlen, dass keiner uns stören darf!«
    »Meister Vael«, flüsterte Tok und nannte den Sprecher damit beim Namen.
    Er’ril erhob die Stimme. »Meister Vael, Sir! Wir haben einen blinden Passagier gefangen! Ich glaube, Ihr solltet ihn Euch besser ansehen!«
    »Verdammt sollt ihr alle sein! Ich bin fast fertig hier und werde in Kürze an Deck kommen! Sperrt den Gefangenen zu den anderen!«
    »Ja, Sir!«
    Er’ril nickte Elena zu. Sie trat vor und hob den Hammer über den Kopf. Da der Griff der Waffe mit Magik durchflutet war, fühlte sie sich so leicht wie ein Besen an. Dann fuhr Elenas Hand herunter, und die Eichentür zerbarst mit lautem Krachen.
    Er’ril sprang bereits durch die fliegenden Holzsplitter, noch ehe Elena den Schwung zu Ende ausgeführt hatte. Joach folgte dem Präriebewohner auf den Fersen.
    Auch Elena trat durch den zerstörten Eingang. Tok blieb im Schatten hinter ihr. In dem Raum sah er zu viel Blut. Der Kapitän lag mit dem Gesicht nach unten in einer Lache seines eigenen Blutes. Der seltsame Erste Maat saß auf Flints Rücken, den Bohrer in der Hand, dicke Schweißtropfen auf der Stirn. Er riss die Augen überrascht auf, als er die hereinstürmenden Eindringlinge sah.
    Er’ril hatte dem Mann schon das Schwert an die Kehle gepresst, noch bevor dieser zwinkern konnte. »Ein Wort, und du wirst meinen Stahl schmecken«, drohte der Präriemann finster. »Und nun lass meinen Freund in Ruhe.«
    Elena stürzte an Flints Seite. Er atmete noch, aber um ihn war so viel Blut, und die Wunde an seinem Nacken blutete noch immer heftig. Sie wollte gerade ihre behandschuhte Hand auf die Wunde legen, als sich eine lange, blasse Schlange aus der Wunde schlängelte und nach Luft schnappte. Mit entsetztem Gesichtsausdruck zog sie ihre Hand weg.
    »Ihr kommt zu spät«, meinte der gelbhäutige Erste Maat und setzte ein Lächeln auf, das seine spitzen Zähne entblößte. »Der Ul’jinn ist bereits eingepflanzt. Der Mann gehört mir. Wenn ich sterbe, stirbt auch er. Und mit ihm die gesamte Mannschaft.«
    »So soll es sein«, sagte Er’ril mit regungslosem Gesicht. Seine Muskeln spannten sich, als er sich anschickte, den Lakaien des Herrn der Dunklen Mächte hinzurichten.
    »Warte«, schrie Joach. »Der Mann weiß vielleicht etwas. Etwas, was uns nützlich sein könnte.«
    Vael spuckte aus. »Ich werde euch nichts sagen.«
    Er’rils Schwertarm bebte, die Klinge zeichnete eine rote Linie über die Kehle des Mann. Elena konnte die Gedanken des Präriemannes lesen. Er wollte diesen Feind unbedingt töten, der seinen Freund

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