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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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immer nicht mächtig genug, um Bruder Kallon zu besiegen. Sein Bann besteht noch und verspottet dich bis zum heutigen Tage, ein Beweis für seine Überlegenheit.«
    Endlich verlor Schorkan die Fassung. Aus seinen Augen blitzte die Wut, seine Lippen bebten, er knurrte wie ein Tier, und auf seiner Stirn kündigte sich ein bedrohliches Unwetter an. »Das alles wird heute Nacht ein Ende haben! Ich werde Bruder Kallons Bann mit meinem eigenen Bann brechen! Sein Tod vor so langer Zeit wird umsonst gewesen sein. Du und das Buch, ihr werdet bei Aufgang des Mondes vernichtet sein.«
    Er’ril blieb angesichts der Wut, die aus Schorkan sprach, völlig ruhig, seine Worte kamen langsam und überlegt über die Lippen. »Das wird sich herausstellen, mein lieber Bruder. Kallon hat dich schon einmal geschlagen und er wird es in dieser Nacht wieder tun.«
    Schorkan funkelte seinen Bruder finster an, die Wut drohte ihn zu ersticken. Er fuhr zu De’nal herum. »Leg die Messer aus und bereite den Ring der Magiker vor!«
    Der kleine Magiker steckte seine Fackel in einen Wandhalter und fing mit den Vorarbeiten an. Er beugte sich vor und zog zwei Messer aus den Scheiden an seinen Handgelenken, deren Griffe mit geschnitzten Rosen verziert waren. Aus einer Tasche holte er eine lange weiße Kerze heraus. Greschym stellte seinen Stab an die Wand, ging zu dem Jungen und nahm eines der Messer. Der alte Magiker warf einen Blick zu Er’ril. Ganz offensichtlich machte er sich Sorgen, weil der Präriemann seinen Bruder so in Rage brachte. Aber als er in Er’rils Gesicht keine Antwort fand, half er dem Jungen weiter bei den Vorbereitungen. De’nal zündete die Kerze mit einem Handwedeln an und ließ das Wachs vor der Eisplatte in einem großen Kreis auf den Boden tropfen. Die Umgebung sollte also genauso aussehen wie damals, als das Buch des Blutes geschmiedet worden war.
    Während die zwei Dunkelmagiker alles bereiteten, trat Schorkan an Er’ril heran. »Ich werde erfolgreich sein«, zischte er. »Ich werde Bruder Kallons Andenken beschmutzen, indem ich zerstöre, was er erhalten wollte. Und ich werde zusehen, wie dein Herz zerbricht, wenn all deine Hoffnungen, wenn alles, wofür du jemals gekämpft hast, zerstört zu deinen Füßen liegt. Ich werde dich besiegen!« Schorkan holte aus dem Ärmel ein drittes Messer und hielt es Er’ril vors Gesicht. »Erkennst du es wieder?«
    Nun war es an Er’ril, die Fassung zu verlieren. Ihm blieb der Atem weg, als er den alten, abgenutzten Dolch sah. »Vaters Jagdmesser…«
    Schorkan grinste spöttisch. »In der Nacht, in der das Buch geschaffen wurde, hast du es mir gegeben. Erinnerst du dich noch?«
    Er’rils Gesicht wurde blass. Vor langer Zeit hatte er seinem Bruder das Messer für den Bann zur Schaffung des Buches geliehen. Er hatte es für immer verloren geglaubt. Doch jetzt mit ansehen zu müssen, wie dieses Erinnerungsstück seines Vaters für eine so abgrundtief schlechte Sache verwendet wurde, schwächte seine Entschlusskraft.
    Schorkan trat näher an Er’ril heran. »Ich weiß, was unser Vater dir bedeutete, Er’ril. Es freut mich, dass sein Erbe nun dazu beitragen kann, alles zu zerstören, was dir am Herzen liegt.«
    Er’ril weigerte sich, vor der Grausamkeit seines Bruders zurückzuschrecken. Er schoss seine Worte wie Pfeile auf Schorkan ab. »Aber nur, wenn du vorher den Verräter in eurer Mitte enttarnen kannst.«
    Schorkans linkes Auge zuckte zu den anderen hinter ihm. Er’ril verzog keine Miene. Dann war der Samen des Misstrauens also wirklich auf fruchtbaren Boden gefallen.
    Er’ril hatte ein klares Signal gesetzt. Wenn Schorkan vorhatte, ihn mithilfe der Erinnerung an ihren Vater zu entmutigen, dann würde er Gleiches mit Gleichem vergelten. »Du hast einen Verräter an deiner Seite, Bruder in diesem Raum. Das schwöre ich beim Grab unseres Vaters und bei seinem ewigen Geist.«
    Entsetzen und Bestürzung verzerrten Schorkans Gesicht. Es war noch so viel von dem alten Schorkan übrig, dass der Prätor wusste, dass Er’ril so etwas nicht aussprechen würde, wenn es nicht wahr wäre. »Warum warnst du mich? Was ist das für eine List?«
    »Das ist keine List. Ich sage es dir, weil dir diese Erkenntnis schaden wird. Es ist zu spät, Bruder. Du steckst bereits mitten in der Falle. Wenn du den Verräter nicht vor Aufgang des Mondes findest, wirst du heute Nacht verraten werden. Gelingt es dir aber, den Verräter zu vernichten, wird dir ein wichtiges Mitglied des Magikerringes fehlen,

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