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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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…«
    Während Edwards Ausführungen gab Kate sich jede erdenkliche Mühe, um nicht zu sagen: Ihr werdet ihn niemals zu Gesicht bekommen. Als sie es nicht länger ertrug, stieß sie hervor: »Und was geschieht, wenn die Braut dem Bräutigam ihre Hand verweigert?«
    Mit einem finsteren Blick gab ihr der König seine Verärgerung über die Unterbrechung zu verstehen. »Dann wird sie keinen Sohn mehr haben.« Er bedachte sie mit einem bohrenden Blick. »Ihr versteht, was ich damit meine?«
    »Durchaus.« Kate erhob sich, ohne seine Erlaubnis abzuwarten
und ohne sich anmerken zu lassen, dass sie um seine Unkenntnis hinsichtlich Guillaumes Aufenthalt wusste.
    Der König blieb sitzen, folgte ihr jedoch mit den Augen. »Gut«, sagte er. »Aber warum dieser hastige Aufbruch? Nun, da wir zu einer Einigung gefunden haben, erscheint es nur angemessen, dass Ihr Euren Bräutigam kennenlernt.«
    Kate stand stumm und vor Entsetzen wie gelähmt da, während der König die Glocke betätigte. Sie hörte, dass sich die Tür des Gemachs öffnete, sie hörte die sich nähernden Schritte, brachte es jedoch nicht über sich, den Kopf zu drehen. Sie hörte, dass der König zu dem Besucher sagte, er möge sich erheben, und kniff fest die Augen zusammen.
    »Graf Benoît«, sagte König Edward, »erlaubt mir, Euch meine Tochter vorzustellen: Catherine Plantagenet.«

    Alejandro quartierte sich in einer bescheidenen Herberge ein und wartete auf ein Schiff, das ihn als Passagier an Bord nehmen würde. Außer einem, das Nachschub für die englische Armee brachte, lief jedoch mehrere Tage lang kein Schiff im Hafen ein, und er fragte sich besorgt, ob der Krieg zwischen Frankreich und England inzwischen fortgesetzt würde und keine Überfahrten zu friedlichen Zwecken mehr stattfänden. Falls dem so war, würde er nicht übersetzen können, und sein Vorhaben wäre gescheitert. In seiner Verzweiflung erkundigte er sich schließlich beim Herbergswirt, warum im Hafen alles so still sei.
    Nun, das ist wegen Les Pax. Seid Ihr denn so lange auf Reisen gewesen, dass Ihr nicht wisst, dass morgen Karfreitag ist?
    Ach ja, das hatte ich ganz vergessen!
    Er wusste, dass er den wichtigsten Feiertag der Christen ebenso begehen musste wie sie, wenn er sich nicht als Jude zu erkennen geben wollte. Am nächsten Morgen bestellte er nach dem Aufstehen daher kein Essen, sondern fastete wie alle anderen. Und als der Wirt kurz vor Mittag die Herberge mit seiner Familie verließ, um sich der Prozession anzuschließen, die
durch die Straßen von Calais zu seiner Kirche führte, schloss er sich ihnen schweigend an und tat sein Bestes, um nicht aufzufallen. Rings um sich vernahm er Wehklagen, als er mit dem Strom der trauernden Christen durch die engen Straßen zog.
    Sie schlugen den Weg zu einem kleinen Platz ein, auf dem sich bereits Hunderte von Gläubigen eingefunden hatten. Es schien, als erfülle sie alle großer Jammer über etwas, das sich in ihrer Mitte befand, aber er konnte nicht sehen, was es war. Er drängte sich mit höflichen Entschuldigungen durch die Menge, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bis er die Mitte des Platzes erreicht hatte.
    Was er dort auf einer kleinen freien Fläche erblickte, hätte ihn beinahe dazu gebracht, das wenige, was er im Magen hatte, wieder von sich zu geben. Drei Männer, an Kreuze genagelt, mit weißen Lendentüchern um die Hüften und Dornenkronen auf dem Kopf - von ihren Händen, Füßen und Stirnen tropfte Blut. Auf seinen Streifzügen durch Calais in den vergangenen Tagen, während er auf eine Überfahrt wartete, hatte er diese Kreuze auf dem Marktplatz bereits gesehen. Er hatte sie jedoch für bloße Symbole gehalten und nicht für Folter- und Hinrichtungsinstrumente.
    Die Leute rings um ihn bekreuzigten sich und legten die Hände aneinander; er tat es ihnen nach, um nicht aufzufallen. Nach einiger Zeit begann sich die Stimmung in der Menge zu verändern, aus Wehklagen wurde Empörung. Anstelle der Seufzer und Klagelaute waren zornige Rufe zu vernehmen, bis schließlich ein Mann nach vorne trat und dem Mann an dem Kreuz in der Mitte mit der Faust drohte.
    »Christusmörder! Stirb, so wie du unseren Heiland hast sterben lassen!«
    Alejandro blickte rasch zu dem Mann an dem mittleren Kreuz und dann zu den beiden Männern links und rechts von ihm. Alle hatte dunkle Haare und trugen Bärte. Er schaute auf den Boden und sah im Staub zu ihren Füßen die langen Locken liegen, die man ihnen abgeschnitten

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