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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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war der einzige große Nachteil an Vaters Plan«, erwiderte meine Schwester und errötete wieder leicht. Ihre Nervosität und ihre Schuldgefühle schienen damit jedoch vom Tisch zu sein.
    Wir lachten und unterhielten uns noch eine Weile, bevor wir zu Bett gingen.
    Nach einigen Anproben war mein Brautkleid schließlich fertig, und auch die übrigen Vorbereitungen näherten sich dem Ende. Vor der letzten Aufgabe, die mir noch bevorstand, graute mir am meisten. Ich hatte ein Gästezimmer im dritten Stock zu wählen, das meine Brautkammer sein sollte. Meine Mutter würde sich um die Ausstattung kümmern. Nach der Hochzeit und noch vor der Krönung würden meine Eltern die königlichen Gemächer für mich und Steldor räumen. Für sie würden dann Zimmer im dritten Stock eingerichtet. Meine bisherigen Gemächer blieben im Hinblick auf einen Erben vorläufig frei. Mir war es egal, in welchem Zimmer wir die Hochzeitsnacht verbringen würden. Das einzigeKriterium, das mich interessierte, war, dass es so weit als möglich von dem entfernt sein sollte, das Narian bewohnt hatte.
    Am letzten Tag im April, nur noch zehn Tage vor meinem Geburtstag und dem Hochzeitstermin, gab meine Mutter im Palast noch eine nachmittägliche Teegesellschaft für die jungen adeligen Damen meines Alters. Anders als bei ihren übrigen Veranstaltungen dieser Art hatte meine Mutter diesmal nicht die Bewertung unserer Manieren im Sinn. Vielmehr handelte es sich um ein gesellschaftliches Ereignis, das mehr als genug Gelegenheit zu Klatsch und Tratsch böte.
    Miranna, meine Mutter und ich wurden sofort von lautem Geschnatter umfangen, als wir den Saal im ersten Stock betraten. Der Geräuschpegel schien der aufgekratzten Stimmung der anwesenden jungen Damen zu entsprechen. Als wir begannen, unsere Gäste zu begrüßen, erstarben die Scherze, und ich hatte das Gefühl, aller Augen seien auf mich gerichtet. Das bestätigte mich in der Annahme, dass ich zuvor Hauptgesprächsthema gewesen sein musste. Tatsächlich scharten sich meine Freundinnen bald um mich. Sie waren schrecklich neugierig auf alles, was meine Hochzeit betraf, noch dazu weil ich die Erste unter uns war, die heiraten würde. Nachdem sie alle Einzelheiten aufgesaugt hatten, die preiszugeben ich bereit war, geriet die Unterhaltung zu einem Lob auf Steldors Vorzüge. Wieder einmal wurde mir klar, dass ich die Einzige unter uns war, die sich nicht darum riss, seine Gemahlin zu werden. Ich fand, dass meine schmachtenden Freundinnen das Thema auch ohne mich erörtern konnten, und sah mich nach meiner Mutter um. Gerade wollte ich zu ihr gehen, als eine Äußerung von Reveina mich erstarren ließ.
    »Am meisten gespannt wäre ich ja auf die Hochzeitsnacht«, meinte sie träumerisch und ihre braunen Augen bekamen einen verklärten Schimmer. »Lord Steldor hat mich einmal geküsst, und seine bloße Berührung ließ meine Knie weich werden. Unfassbar, dass Alera ihn jetzt ganz für sich allein haben soll.«
    Allenthalben nickten die Mädchen zustimmend.
    »Und zweifellos hat er auch bereits Erfahrung mit Frauen«, fuhr Reveina fort und warf ihr dunkles Haar zurück. »Ich habe mir sagen lassen, das sei für einen Ehemann wünschenswert, weil er dann weiß, wie er es seiner Braut angenehm machen kann.«
    Einige Mädchen kicherten und erröteten über diesen reichlich schamlosen Kommentar, doch ich schwieg. Mir war es bislang noch nicht einmal in den Sinn gekommen, dass Steldor körperliche Beziehungen zu anderen Frauen gehabt haben könnte. Diese Neuigkeit ließ meine Furcht nur umso größer werden.
    »Und was ist aus Lord Narian geworden?«, fragte Kalem, eigentlich die Romantischste unter uns, völlig unvermittelt. »Er ist auch ziemlich gut aussehend, und nach dem Turnier im letzten Herbst hatte ich gehofft, ihn näher kennenzulernen.«
    Die anderen pflichteten ihr bei.
    »Die Fähigkeiten, die er beim Schaukampf unter Beweis gestellt hat, waren wirklich ganz erstaunlich!«, verkündete die blonde Noralee und machte dazu die für sie typischen großen Augen.
    »Hübsch, stark … und geheimnisvoll. Eindeutig eine gute zweite Wahl!«, stimmte Kalem zu. Dann warf sie mir mit ihren hellgrauen Augen unter den dunklen Wimpern einen gekränkten Blick zu. »Gerüchten zufolge soll er ja einige Zeit lang ein ziemliches Interesse an dir an den Tag gelegt haben. Also ganz im Ernst, Alera,du kannst nicht die beiden begehrtesten Männer des Reiches für dich ganz allein beanspruchen!«
    »Wenn er nicht

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