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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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stehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich die Kraft hätte, von dort bis zum Baldachin mit dem Altar zu schreiten. Die festlich gewandeten Gäste, die sich links und rechts auf den überfüllten Bänken niedergelassen hatten, trugen auch nicht zu meiner Beruhigung bei.
    Steldor stand etwa auf der Hälfte des Weges, schaute mir entgegen und sah in seiner Jacke aus schwarzem geprägtem Leder mit den breiten Schultern und den Ärmeln und Schößen aus dunkelgrünem Samt unglaublich gut aus. Dazu trug er seine hohen schwarzen Stiefel und schwarze Reithosen. Das rubinverzierte Schwert hing an seiner linken Seite, der Dolch, den ich ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, steckte rechts in seinem Gürtel.
    Faramay stand in einem schimmernden hellgrünenKleid links neben Steldor, Cannan in einem Gehrock aus dunkelgrünem Samt mit Goldstickerei rechts von ihm. Auch wenn mein Denkvermögen ziemlich blockiert war, fiel mir auf, dass dies das erste Mal war, dass ich den Hauptmann nicht in Uniform sah. Galen, dessen dunkelblonde Locken frisch gestutzt zu sein schienen, hatte sich gleich hinter den dreien postiert und trug einen perfekt geschnittenen schwarzen Gehrock.
    Als Trompeten erschollen, erhoben sich die Hochzeitsgäste, und meine Eltern und ich begannen, vorwärtszuschreiten, bis mein Vater neben Faramay ankam. Der betagte Priester ging gemessenen Schrittes vom Altar her auf uns zu, um uns die erforderlichen Fragen zu stellen, damit er Steldor und mich rechtmäßig trauen konnte.
    »Wisst Ihr von irgendwelchen Einwänden, die dagegen sprechen, Euch rechtmäßig zu vermählen?«, ergriff der Geistliche das Wort, wobei sein nasaler Ton meine Übelkeit noch verstärkte.
    »Nein«, murmelten Steldor und ich.
    »Seid Ihr beide im heiratsfähigen Alter?«
    »Ja«, erwiderten wir.
    »Wessen Segen begleitet Euch?«
    Unsere Eltern antworteten unisono: »Der Segen ihrer beider Familien.«
    Faramay trat einen Schritt zurück und begab sich an Cannans Seite. Mein Vater löste seinen Arm aus meinem und legte meine Hand in Steldors. Dann stellte er sich neben meine Mutter.
    »Wurde das Aufgebot angeschlagen?«, brummte der Priester.
    »Ja, an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen«, gab Steldor zur Antwort.
    Dann stellte der Geistliche die letzte und wichtigsteFrage. »Kommt Ihr aus freien Stücken, um Euch in der Ehe zu verbinden?«
    Ich warf einen Blick auf Steldor, den eine fast unmerkliche Anspannung erfasste.
    »Ja, ich komme aus freiem Willen«, erklärte ich. Steldor wiederholte den Satz, und ich spürte, wie er sich entspannte, fast als hätte er eine andere Antwort von mir erwartet.
    Danach begab sich der Priester mit schleppenden Schritten zum Altar zurück. Steldor und ich folgten ihm. Dahinter gingen unsere Eltern und zum Schluss Miranna und Galen. Als wir angekommen waren, traten meine Eltern nach links zu den für sie vorbereiteten Thronen, während Cannan und Faramay rechts in großen Polstersesseln Platz nahmen. Miranna stellte sich neben mich, und ich reichte ihr meinen Brautstrauß. Galen begab sich an Steldors Seite.
    Der Priester legte meine rechte Hand in die meines Verlobten, und wir sahen einander an, als der Austausch der Ehegelübde begann.
    »Willst du diese Frau zu deinem Weib nehmen?«, fragte der Priester.
    »Ich nehme dich an, sodass du mein Weib wirst und ich dein Ehemann«, sagte Steldor und sah mir dabei tief in die Augen. »Ich schwöre dir Treue in Gesundheit und Krankheit, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.« Seine Stimme klang entschlossen, denn ihn quälte offenbar keinerlei Zweifel.
    Anschließend wandte der Priester sich an mich. »Willst du diesen Mann zu deinem Ehemann nehmen?«
    Ich blickte zu Boden, holte tief Luft und hörte mein Herz so laut klopfen, dass ich bezweifelte, meine eigene Stimme überhaupt vernehmen zu können. Dann zwang ich mich, Steldor in die Augen zu schauen.
    »Ich nehme dich an, sodass du mein Ehemann wirst und ich dein Weib«, sagte ich mit einem leisen Zittern in der Stimme. »Ich schwöre dir Treue in Gesundheit und Krankheit, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.«
    Als ich geendet hatte, glitt ein Lächeln über Steldors Gesicht, und wir wandten uns wieder dem Priester zu, der den Ehering von Galen in Empfang nahm. Nachdem er ihn gesegnet hatte, reichte er ihn Steldor.
    Der löste seine rechte Hand aus meiner, ergriff meine linke und hielt sie mit dem Handrücken nach oben. Danach schob er den Ring jeweils ein

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