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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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»Der Prinz von Bel Air«, der sich nach Washington verirrt hatte. Der Straßenpunk beäugte mich, als ich die Zelle betrat. Ein widerlich schleimiges Grinsen huschte über sein Gesicht.
    Schleicher hatte sich Shades aufgesetzt; darüber prangten Rastalocken und eine grellgrün und gelb gehäkelte Mütze. Auf dem weißen T-Shirt waren Haile Selassies Porträt und die Wörter Headhunter – Rastafarier zu sehen.
    »Kommen Sie vom Staatsanwalt? Nein. Schätze nein. Na gut. Gibt’s keinen Deal, kriegt ihr kein Wort von mir zu hören«, sagte er zu mir. »Verpiss dich, Mann!«
    Rakeem ignorierte ihn, während er zu mir sprach. »Schleicher behauptet, nützliche Informationen über die Morde an den beiden Mädchen zu haben. Er möchte gern, dass wir ihm als Gegenleistung für diese Informationen ein bisschen Entgegenkommen zeigen. Schleicher wurde festgenommen, weil er in ein Apartment in Shaw eingebrochen ist. Man hat ihn erwischt, als er mit einem Sony-Fernseher auf den Armen aus ‘nem Schlafzimmerfenster kletterte. Stell dir das vor! Nicht besonders clever.«
    »Ich hab kein beschissenes Apartment ausgeraubt. Ich guck nie Fernsehen, Mann. Und ich sehe hier auch keinen von der Staatsanwaltschaft, der befugt ist, ‘nen Deal mit mir abzuschließen.«
    »Nehmen Sie die Sonnenbrille ab«, sagte ich.
    Er würdigte mich keines Blickes, deshalb nahm ich selbst ihm die Brille runter. Seine Augen sahen wie Grabsteine aus, um eine verbreitete Redensart der Straße zu zitieren. Ich konnte auf den ersten Blick erkennen, dass Schleicher nicht nur Drogen verteilte, sondern sie auch selbst konsumierte.
    Ich stand dem Burschen gegenüber in der Zelle und starrte ihn an. Er war Anfang zwanzig, wütend und zynisch und verloren in Raum und Zeit. »Warum wollen Sie jemand von der Staatsanwaltschaft sprechen, wenn Sie dieses Apartment gar nicht ausgeraubt haben? Das kapier ich nicht, Alfred. Doch ich werde etwas für Sie tun. Aber das Angebot gilt nur einmal, hören Sie deshalb gut zu. Wenn ich hier rausgehe, komme ich nicht mehr zurück.«
    Schleicher hörte zu, so gut er konnte.
    »Wenn Sie uns Informationen geben, die direkt dazu beitragen, die Morde an den beiden jungen Mädchen aufzuklären, werden wir Ihnen bei der Anklage wegen Raub helfen. Ich werde mich selbst für Sie verwenden. Liefern Sie die Informationen nicht, lasse ich Sie hier mit Detective Powell und Detective Thurman zurück. Sie werden dieses großartige, einmalige Angebot nicht wieder bekommen. Das ist ein Versprechen, und wie diese Detectives wissen, pflege ich mein Wort zu halten.«
    Schleicher sagte immer noch nichts. Ein Schleier legte sich über seine Augen. Er versuchte mich so anzustarren, dass ich zuerst die Augen niederschlug, aber das kann ich besser als jeder durchschnittliche Werbesprecher im Fernsehen.
    Schließlich zuckte ich mit den Schultern und blickte Rakeem Powell und Jerome Thurman an. »Okay, fein. Gentlemen, wir müssen erfahren, was er über die ermordeten Mädchen in Shaw weiß. Wenn ihr mit dem Schleimer fertig seid, bekommt er überhaupt nichts von uns. Durchaus möglich, dass er selbst in die Morde verwickelt ist. Er könnte sogar unser Mörder sein, und wir müssen den Fall schnell lösen. Behandelt ihn dementsprechend.«
    Ich drehte mich um und wollte gehen, als Schleicher plötzlich hervorspudelte: »Back Door, Mann! Hängt im Downing Park rum. Back Door hat vielleicht gesehen, wer die Mädels platt gemacht hat. Hat im Park jedenfalls davon gelabert. Sagte, er hätte den Mörder gesehen … helfen Sie mir jetzt?«
    Ich verließ die Zelle. »Ich stehe zu meinem Wort, Alfred.
    Wir lösen den Fall. Hilft Ihre Information, helfe ich Ihnen.«
    V ielleicht waren wir dicht an etwas dran. Zwei Streifenwagen und zwei Zivilfahrzeuge hielten vor dem Eingang des winzigen, eingezäunten Downing-Spielfeldes in Shaw. Rakeem Powell und Sampson kamen mit mir, um Joe »Back Door«
    Booker einen Besuch abzustatten, einem in der Gegend berüchtigten Schläger.
    Ich kannte Back Door vom Sehen und entdeckte ihn auf Anhieb. Er war klein, nicht mal einssiebzig, aber ein so guter Basketballer, dass er manchmal in Arbeitsstiefeln spielte, um anzugeben. Heute trug er staubige orangefarbene Bauarbeiterstiefel, dazu eine ausgeblichene, ehemals schwarze Nylonjacke und eine schwarze Nylonhose, die an den Knöcheln weiter wurde.
    Back Door beteiligte sich an einem Straßen-Basketball-match. Ein schnelles Spiel auf hohem technischem Niveau, den Fähigkeiten der Spieler

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