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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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gebeten, mehrere Dinge für mich zu überprüfen.
    Ruf mich heute noch an, Alex, egal, wann. Ganz egal. Deine Hartnäckigkeit hat sich vielleicht bezahlt gemacht. Es ist lebenswichtig, dass DU dich meldest!
Sandy
    Ich rief Sandy in Europa an, und sie meldete sich nach dem zweiten Klingeln. »Alex? Ich glaube, wir haben einen Spieler aufgetrieben. Deine verflixte Idee hat funktioniert. Shafer hat mit mindestens einem seiner alten Kumpel vom MI6 gespielt.
    Du hast ins Schwarze getroffen.«
    »Bist du sicher, dass es einer der Spieler ist?«, fragte ich.
    »Ziemlich sicher«, erwiderte Sandy. »Ich sitze hier und schaue mir Dürers ›Die vier apokalyptischen Reiter‹ auf meinem Mac an. Wie du weißt, sind die Reiter der Eroberer, die Hungersnot, der Krieg und der Tod. Was für ein gespenstischer Haufen. Ich habe getan, worum du mich gebeten hattest, und mit einigen Kontaktleuten vom MI6 geredet. Die haben herausgefunden, dass Shafer und einer dieser Männer regelmäßig per Computer in Verbindung standen. Ich habe deine Notizen, und die sind sehr gut. Nicht zu fassen, was du da drüben in den Kolonien alles ausgetüftelt hast. Du bist ein verdammt bissiger Hund.«
    »Danke«, sagte ich und ließ Sandy noch einige Minuten weiterplappern. Vor geraumer Zeit schon war mir klar geworden, dass sie sehr einsam war und sich bisweilen streitsüchtig aufführte, weil sie sich nach Gesellschaft sehnte.
    »Im Spiel verwendet der Bursche den Namen ›Eroberer‹.
    Eroberer lebt in England. In Dorking, Surrey«, erklärte mir Sandy. »Er heißt Oliver Highsmith und ist aus dem aktiven Dienst beim MI6 ausgeschieden. Er hat in Asien mehrere Agenten geführt, Alex – zu derselben Zeit, als auch Shafer dort war. Shafer hat unter ihm gearbeitet. Hier ist es acht Uhr morgens. Warum rufst du den Mistkerl nicht einfach an?«, schlug Sandy vor. »Oder schick ihm eine E-Mail. Ich habe eine Adresse von ihm, Alex.«
    Ich stellte mir Fragen über die anderen Teilnehmer bei den Vier Reitern. Waren es wirklich vier, oder war es nur der Name des Spiels? Wer waren die vier Spieler? Wie waren die Spielregeln? Lebten alle Spieler ihre Fantasien im wirklichen Leben aus oder nur einer?
    Meine Computernachricht war schlicht und nicht allzu drohend, wie ich hoffte. Ich war sicher, dass der Kerl nicht widerstehen konnte, mir zu antworten.
    Lieber Mr. Highsmith,
ich bin Beamter der Mordkommission in Washington, D.C.
Ich brauche Informationen über Colonel Geoffrey Shafer in Bezug auf die Vier Reiter. Meines Wissens hat Shafer in Asien für Sie gearbeitet. Ich brauche Ihre Hilfe. Es ist überaus eilig. Bitte, setzen Sie sich mit Detective Alex Cross in Verbindung.
    I ch war überrascht, als ich prompt Antwort bekam. Oliver Highsmith – der Eroberer – musste online gewesen sein, als meine E-Mail kam.
    Detective Cross, Sie sind mir durchaus bekannt, da der Mordprozess hier in England eine ziemlich große Geschichte ist, wie überhaupt in Europa. Ich kenne G. S. seit etwa einem dutzend Jahren oder länger. Er hat für mich gearbeitet, aber nur kurz. Er ist eher ein Bekannter als ein Freund. Deshalb verfüge ich über keine Erkenntnisse oder Meinungen, was seine Schuld oder Unschuld betrifft. Selbstverständlich hoffe ich, dass er unschuldig ist.
Was nun ihre Frage zu den Vier Reitern angeht: Das Spiel – -und es ist ein Fantasy-Spiel, Detective – ist außergewöhnlich, da sämtliche Spieler die Rolle des Spielleiters übernehmen. Das heißt: Jeder von uns kontrolliert sein eigenes Schicksal, seine eigene Geschichte. Die Geschichte von G.
S. ist noch tollkühner und ungewöhnlicher als die der anderen. Die Figur, die er verkörpert – der Reiter auf dem fahlen Pferd, der Tod –, könnte man als abgrundtief böse bezeichnen, und diese Figur ähnelt in gewisser Weise der Person, die in Washington vor Gericht steht. Jedenfalls kommt es mir so vor.
Dennoch muss ich auf einige wichtige Punkte hinweisen. In unserem Spiel tauchten Mord-Fantasien stets mehrere Tage nach den Berichten über Morde in den Zeitungen auf. Glauben sie mir, dass wir das gründlichst überprüft haben, nachdem G. S. angeklagt wurde. Es wurde sogar dem Geheimdienst in London, Inspektor Jones, zur Kenntnis gebracht.
Daher bin ich überrascht, dass man Sie bis jetzt nicht dahingehend informiert hat. Unser Geheimdienst hat mich wegen G. S. aufgesucht und war vollkommen zufrieden, nehme ich an, da er sich bis jetzt nicht wieder gemeldet hat. Des weiteren: Die anderen Spieler – alle vom

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