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Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Titel: Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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– dabei hatte sie wohl vergessen, dass schließlich sie seinem Pferd eins mit der Reitgerte übergezogen hatte.
    »Kannst du aufstehen?«, fragte Alex.
    »Ich glaube nicht.«
    Alex seufzte. Er hielt die Zügel fest und stieg vom Pferd. Fiona hätte keinen besseren Zeitpunkt wählen können. Sie war mitten im Tunnel vom Pferd gefallen. Er zwang sich, nicht in Panik zu geraten. Ihren Berechnungen zufolge kam der nächste Zug in ungefähr zehn Minuten. Er griff hinunter, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Sein Fuß berührte das Glei s … und plötzlich spürte er, dass die Schienen vibrierten.
    Der Zug näherte sich!
    »Du musst aufstehen«, sagte er und versuchte, nicht ängstlich zu klingen. In seiner Vorstellung sah er den Zug bereits auf sie zudonnern. Wenn er in den Tunnel einfuhr, würden sie von einem fünfhundert Tonnen schweren Torpedo zermalmt werden. Er hörte das Knirschen der Räder, das Donnern der Lokomotive. Blut und Dunkelheit. Ein grauenvoller Tod.
    Aber er hatte noch Zeit. »Kannst du deine Zehen bewegen?«, fragte er.
    »Ich glaube schon.« Fiona klammerte sich an ihn.
    »Dann ist dein Knöchel vermutlich verstaucht, aber nicht gebrochen. Los, komm.«
    Er zog sie hoch und überlegte, ob es möglich sein würde, im Tunnel am Rand der Schienen zu bleiben. Wenn sie sich an die Mauer pressten, würde der Zug an ihnen vorbeifahren. Aber Alex wusste, dass nicht genug Platz war. Und selbst wenn der Zug sie verfehlen würde, würde er das Pferd erwischen. Und was war, wenn er entgleiste? Dutzende von Menschen konnten getötet werden.
    »Was für ein Zug fährt hier vorbei?«, fragte er. »Ist es ein Passagierzug?«
    »Ja«, wimmerte Fiona mit Tränen in den Augen. »Es ist der Hochgeschwindigkeitszug nach Glasgow.«
    Alex seufzte. Und wie üblich Pech für ihn: Der Zug war pünktlich.
    Fiona erstarrte. »Was ist das?«, wollte sie wissen.
    Sie hatte das Bimmeln einer Glocke gehört. Was war das? Natürlich – der Bahnübergang. Der Zug näherte sich und die Schranke ging gerade herunter.
    Und dann hörte Alex noch ein Geräusch, das ihm für einen Augenblick den Atem verschlug. Er war wie gelähmt, als ob in seinem Kopf etwas explodiert wäre.
    Er hörte den schrillen Pfeifton eines Zuges. Er war noch einen Kilometer oder mehr entfernt, aber in dem Tunnel ging Alex der Ton durch und durch. Und jetzt hörte er schon das schnaubende Donnern der Lokomotive, die auf sie zuraste. Unter seinen Füßen vibrierten die Schienen immer stärker.
    Alex schnappte nach Luft und riss sich zusammen. »Steig aufs Pferd«, rief er. »Ich helfe dir.«
    Alex achtete nicht darauf, ob er Fiona Schmerzen verursachte, sondern zwang sie aufzusteigen. Das Geräusch wurde immer lauter. Die Schienen vibrierten jetzt wie eine riesige Stimmgabel. Sogar die Luft im Tunnel schien sich zu bewegen, drehte nach links und nach rechts, als versuchte sie hinauszukommen.
    Fiona schrie und Alex ließ sie auf den Sattel gleiten. Das Pferd wieherte und trat zur Seite. Einen Moment lang befürchtete Alex, sie würde ohne ihn losreiten. Im schwachen Licht erkannte er die Umrisse von Pferd und Reiterin. Er sah, wie Fiona nach den Zügeln griff und das Pferd wieder im Zaum hatte. Alex klammerte sich an die Mähne und schwang sich vor Fiona in den Sattel. Das Getöse des herannahenden Zugs wurde immer lauter. Zement bröckelte von den Wänden. Der Luftstrom wurde immer stärker, die Schienen bebten. Einen Augenblick lang waren Fiona und Alex ineinander verkeilt, aber dann griff er nach den Zügeln und sie schlang die Arme um seine Brust.
    »Los«, brüllte er und gab dem Pferd die Sporen.
    Das Pferd brauchte die Anfeuerung gar nicht. Es galoppierte dem Licht entgegen, die Schienen entlang, sodass Alex und Fiona hin und her gerüttelt wurden.
    Alex wagte es nicht zurückzublicken, aber er spürte, wie der Zug zum Eingang des Tunnels gelangte und mit einer Geschwindigkeit von hundertfünfzig km/h hineindonnerte. Eine Schockwelle schlug auf sie ein. Der Zug verdrängte die Luft und füllte den Raum mit hartem Stahl. Das Pferd erkannte die Gefahr und galoppierte schnell wie der Wind über die Schwellen. Vor ihnen war schon die Tunnelöffnung, aber Alex befürchtete, dass sie es trotzdem nicht schaffen würden. Und selbst wenn sie aus dem Tunnel herauskämen, würden sie zwischen den Brückengeländern gefangen sein. Der zweite Bahnübergang war noch hundert Meter weiter. Sie schafften es vielleicht aus dem Tunnel heraus, dann würden sie draußen zermalmt

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