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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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irgendwelche Leichen aufgetaucht sind, übergebe ich Sie der Polizei, Fräuleinchen.« Er wackelte mit dem knotigen Zeigefinger.
    »In Ordnung. Hören Sie, wissen Sie zufällig, wo Lord Ackerman wohnt?«
    Er zog die buschigen Augenbrauen zusammen. »Kann ich nicht behaupten. Hat er hier irgendwo ein Haus?«
    Jetzt war es an mir, mit den Achseln zu zucken. Das Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, wo Felix wohnte, wenn er in England war. Ich kannte sein beeindruckendes Haus oben in den Hollywood Hills, aber mittlerweile hatte sich ja herausgestellt, dass ich darüber hinaus kaum etwas von Felix wusste.
    »Haben Sie eine Idee, wie wir seine Adresse finden könnten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Google?«
    Und wie es der Zufall wollte, kannte ich zwei, die sich bestens mit Google auskannten.
    Ich zückte das Handy und wählte Moms Nummer. Nach dem dritten Freizeichen hob sie ab. Im Hintergrund hörte ich laute Musik.
    »Hallo?«, schrie sie.
    Ich hielt das Telefon von meinem Ohr weg.
    »Mom, ich bin’s, Maddie.«
    »Hallo, Liebes. Wo bist du? Ramirez stellt das Hotel auf den Kopf, um dich zu finden.«
    Ich zuckte zusammen. Wenn ich nach Hause kam, konnte ich mich auf etwas gefasst machen. Doch wenn ich dadurch von den Titelseiten verschwand, war es das wert, fand ich.
    »Dana und ich gehen einem Hinweis nach. Hör mal, kannst du etwas für mich tun?«
    Im Hintergrund hörte ich etwas wie Kriegsgeheul.
    »Was?«, brüllte Mom.
    Ich widerstand dem Drang, mir das Ohr zuzuhalten. »Wo bist du?«
    »Mrs Rosenblatt und ich haben Pierre mit in eine Champagner-Bar genommen. Mrs Rosenblatt ist bei der zweiten Flasche und tanzt gerade Cancan.«
    Plötzlich hatte ich die unwillkommene Vision von einer Mrs Rosenblatt, die sich das hawaiianische Gewand bis über die Knie hochgezogen hatte und die mächtigen Schenkel himmelwärts schwang. Ich erschauderte.
    »Hör mal, kannst du etwas für mich erledigen, sobald du wieder im Hotel bist?«, schrie ich ins Telefon.
    »Natürlich. Was denn?«
    »Ich brauche Felix’ Adresse.« Ich berichtete ihr, was ich in dem Club erfahren hatte. (Na gut, vielleicht nicht alles , was ich erfahren hatte. Den Teil mit den Leinen und den Paddeln ließ ich lieber aus.)
    »Okay«, sagte sie, als ich fertig war. »Sobald wir zurück sind, setzen wir uns ins Business Center.«
    Ich dankte ihr – auch wenn ich nicht wusste, ob sie mich durch Mrs Rosenblatts Gebrüll überhaupt hörte – und legte auf.
    »Was jetzt?«, fragte Dana.
    Es war spät, ich war müde und mir war immer noch flau im Magen, wenn ich an Felix dachte und dass er mich monumental über den Tisch gezogen hatte. »Jetzt suchen wir uns irgendwo ein Zimmer.«
    Wir stiegen wieder ins Taxi und baten Matthew, uns zu einem Hotel in der Nähe zu fahren, vorzugsweise eins, das meine Visa-Karte nicht noch mehr leiden ließ.
    Ich lehnte mich in den Vinylsitz zurück. Die dunklen Londoner Straßen rauschten so schnell am Fenster vorbei, dass mir wieder übel wurde. Je mehr ich darüber nachdachte, desto dümmer kam ich mir vor, dass ich einem Mann wie Felix je vertraut hatte. Und ich hatte Ramirez gebeten, ihn aus dem Gefängnis zu holen. Was, wenn sich herausstellte, dass er genau dort hingehörte? Ich wusste, dass Felix’ moralischer Kompass immer knapp an Norden vorbei zeigte, aber hatte er wirklich seine Freundin abgemurkst? Und, was noch schlimmer war, anschließend versucht, es mir anzuhängen?
    Ich muss zugeben, an dieser Stelle waren meine Magenkrämpfe am schlimmsten. Nicht, dass ich dachte, dass ich Felix irgendetwas bedeutete. Das tat ich nicht. Und er bedeutete mir nichts. Wir waren nicht einmal Freunde. Eher Bekannte, die ab und an zufällig aufeinandertrafen.
    Mit den Lippen voran.
    Ich schloss die Augen und bemühte mich, an etwas anderes zu denken.
    Matthew setzte uns vor dem Queen’s Cozy Inn ab. Noch einmal warf er mir einen skeptischen Blick im Rückspiegel zu, bevor er den horrenden Fahrpreis einstrich und davonfuhr und mich mit dem dumpfen Gefühl zurückließ, dass dies die Art von Blicken war, die ich mein ganzes Leben lang sehen würde, wenn es mir nicht bald gelang, den wahren Mörder zu finden.
    Nachdem ich der kraushaarigen jungen Frau am Empfang meine Kreditkarte ausgehändigt hatte, wurden wir zu einem Zimmer im ersten Stock geführt. Das Bett war ein Standardmodell, die Bettdecke hatte ein pastellfarbenes Blümchenmuster. Auf der einen Seite befand sich eine zerschrammte Kommode, auf der anderen ging es in ein

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