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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Raum.«
    »Wie hat er das ge­macht?«
    »Was soll er ge­macht ha­ben?«
    »Wie hat er dir sei­ne Lie­be an die­sem Tag ge­zeigt?«
    Lan­ge Zeit sah sie mich nur an.
    »Ich möch­te es dir in die­sem Au­gen­blick nicht er­zäh­len. Ich muß für ei­ne Wei­le hier her­aus. Ich kom­me bald wie­der.«
    Sie blick­te nicht zu­rück, als sie das Zim­mer ver­ließ. Ich öff­ne­te mei­nen Mund, um ihr zu sa­gen, sie sol­le blei­ben, aber ich brach­te es nicht über die Lip­pen.
    Fast so­fort schlief ich ein. Seit der Missi­on hat­te ich viel ge­schla­fen, im­mer nur für kur­ze Zeit, und dann wur­de ich mit ei­nem Ruck wie­der wach, ver­such­te, mich zu kon­zen­trie­ren, und schlief von neu­em ein.
    Als ich aus ei­nem schlech­ten Traum, an den ich mich nicht er­in­ne­re, er­wach­te, glaub­te ich, in einen an­de­ren schlech­ten Traum ge­ra­ten zu sein.
    Gor­man Tri­plett stand vor mir, die Tür hin­ter ihm war of­fen.
    Als mir klar wur­de, daß ich nicht träum­te, war mein ers­ter Ge­dan­ke: Warum hat Ali­cia die Tür nicht ab­ge­schlos­sen?
    »Hüb­sche Woh­nung«, be­merk­te Tri­plett. »Nicht ganz das, was ich er­war­tet hat­te, aber recht hübsch.«
    »Ich freue mich, daß sie dir ge­fällt. Üb­ri­gens wür­de die Ein­rich­tung bes­ser zu dei­ner Per­sön­lich­keit pas­sen als zu mei­ner. Sie hat frü­her ein­mal ei­nem Tel­ler­wä­scher ge­hört.«
    »Lang­sam ge­wöh­ne ich mich an dei­ne dum­men Wit­ze.«
    »Viel­leicht sind wir da­zu be­stimmt, Freun­de zu wer­den, Tri­plett.«
    »Aber si­cher. Weißt du was? Ich ha­be von dei­nen Hel­den­ta­ten ge­hört und woll­te dir gra­tu­lie­ren.«
    »Bit­te, tu es nicht.«
    »Okay, dann will ich es las­sen. Au­ßer­dem ist es Zeit.«
    »Zeit wo­zu?«
    »Der Bart ist ab. Du hast kei­nen Wert mehr für den Un­ter­grund. Ich bin hier, um dich zu tö­ten.«
    »Laß den Un­sinn, Tri­plett. Kein Mensch spa­ziert in ein Zim­mer und kün­digt an, daß er …«
    »Ich schon.«
    Er hat­te die Hand ge­ho­ben und mir die Waf­fe ge­zeigt und sie ab­ge­feu­ert, be­vor ich mich aus mei­nem Ses­sel er­he­ben konn­te.
    Das Bild vor mei­nen Au­gen ver­schwamm. Ich emp­fand kaum Schmerz. Ali­cia stand im Ein­gang und schrie. Tri­plett dreh­te sich um und rich­te­te die Pis­to­le auf sie, als das Licht völ­lig aus mei­nen Au­gen ver­schwand. In der Se­kun­de, be­vor ich starb, dach­te ich, daß ich ster­ben wür­de und nichts für Ali­cia tun konn­te. Ich glau­be, ich kam mir au­ßer­dem furcht­bar däm­lich vor.
     

 
13
     
    »Zum Teu­fel, was tun Sie hier?« wa­ren mei­ne ers­ten Wor­te, als ich ins Be­wußt­sein zu­rück­ge­holt wor­den war. Ich sah in das Ge­sicht ei­nes der bei­den Män­ner hoch, die Sta­cy und mich so lan­ge be­schat­tet hat­ten. Wie üb­lich konn­te ich nicht sa­gen, wel­cher von bei­den es war, ob­wohl ich wuß­te, daß nur noch ei­ner leb­te. Ob die­ser hier ein drit­tes Ex­em­plar war? Der Mann selbst brach­te mich schnell von die­sem Ge­dan­ken ab.
    »Ich ha­be be­an­tragt, bei Ih­rer Er­we­ckung an­we­send zu sein.«
    In mei­nem Kopf herrsch­te Ne­bel. Ich hat­te kein Zeit­ge­fühl. Da die ein­zel­ne See­le die Pe­ri­ode der Dun­kel­heit nicht be­wußt er­lebt, hat­te ich auch kei­ne Er­in­ne­rung dar­an, ge­ra­de ei­ne hin­ter mich ge­bracht zu ha­ben. Ich bin froh, daß ich in die­ser Zeit nicht bei Be­wußt­sein war. Was ich vor mei­nem Tod ge­se­hen hat­te, wä­re in mein Ge­dächt­nis ein­ge­ätzt ge­we­sen; wahr­schein­lich hät­te ich bei der Rück­kehr ins Le­ben den Ver­stand ver­lo­ren. Wie die Din­ge la­gen, dach­te ich, es sei nur kur­ze Zeit spä­ter, Tri­pletts Schuß ha­be kein le­bens­wich­ti­ges Or­gan ver­letzt und ich be­fän­de mich im­mer noch in mei­nem frü­he­ren Kör­per.
    »Ali­cia!« sag­te ich. »Wie geht es ihr? Wo ist sie? Ist sie ge­sund?« Das Lä­cheln des Man­nes deu­te­te an, er wür­de mich mit Won­ne fol­tern, aber er ant­wor­te­te: »Tut mir leid, die­se Fra­ge kann ich nicht be­ant­wor­ten. Ich …«
    »Sie müs­sen! Ich …«
    »Ich woll­te sa­gen, daß ich es ein­fach nicht weiß. Ich bin mir nicht ein­mal si­cher, wer Ali­cia ist – oder war. Als wir Sie fan­den, wa­ren Sie völ­lig al­lein und völ­lig

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