Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
konnte nur hoffen, daß die Zahl der zivilen, völlig unbeteiligten Opfer sich in Grenzen hielt, andernfalls war den Free States of America auf lange Zeit der Haß der Amazonas-Bevölkerung sicher. Und die Syndikate würden das auszunutzen wissen. Die Chinesen ebenfalls, ging es Sheehy durch den Kopf.
Eine Spezialeinheit des FAIS hatte diese Operation zu verantworten. Auf höchster Ebene war man zu dem Schluß gelangt, daß die Quelle des Angriffs auf Hidden Place 12 umgehend ausgeschaltet werden mußte.
Die Angreifer hatten ihre mobilen Abschußrampen natürlich schleunigst anderswo im Millionenmoloch Manaus untergebracht. Geschützt durch die Bevölkerung, die so etwas wie einen lebenden Schutzschild für sie darstellte. Die kleinsten Abschußvorrichtungen für die Mini-Missiles konnten von einem Mann auf der Schulter getragen werden. Es war fast unmöglich, die Schützen aufzufinden.
Aber erstens gab es auch innerhalb der Syndikate Verräter, die mit dem FAIS zusammenarbeiteten und im Dienst der FSA-Regierung standen. Und die Syndikate wußten bescheid. Schließlich hielten sie ihre schützende Hand über die Angreifer.
Und zweitens hatte es einen erneuten Angriff gegeben.
Er hatte dem sogenannten HAUS DER GÖTTER im Dschungel am Oberlauf des Solimoes gegolten.
Die Energiesignaturen hatten wichtige Hinweise auf den gegenwärtigen Aufenthaltsort der Angreifer geliefert.
Die FAIS-Kommandotruppe war längst auf dem Weg gewesen.
Diesmal hatte man darauf geachtet, die Operation vollkommen am Netzwerk der Geheimdienste vorbei zu organisieren. Das hatte etwas Zeit gekostet. Aber es hatte sich gelohnt.
Die Flotte der Rotorschweber war nicht ins offene Messer gelaufen und schon vom Himmel geholt worden, bevor sie Manaus erreichte.
Der Angriff war schnell, präzise und grausam erfolgt.
"Ich schätze, das werden die Leute hier so schnell nicht vergessen", meinte Major Angus Santana, der Oberst Sheehy bei dieser Mission begleitete.
"Deswegen werden die Amazonier nicht gleich dem Pan-Pazifischen Block beitreten!" mischte sich Major Brent Alban ein. Er kommandierte die Sondereinheit 59 des FAIS.
Oberst Sheehy verzog das Gesicht zu einem bitteren Lächeln.
"Vielleicht sind sie das insgeheim längst!" knurrte er.
Brent Alban und Sheehy kannten sich aus der Zusammenarbeit in verschiedenen Stäben.
"Immer noch der alte Schwarzseher, Sheehy?"
"Nein, Realist."
"Ich bitte Sie!"
"Lassen wir das."
"Hatten wir eine andere Wahl, Oberst?"
"Wahrscheinlich nicht."
"Na, also!"
*
"Die Operation in Alberto Cunhal kann als voller Erfolg gewertet werden", erklärte Rog Durrell.
General Stryker hob die Augenbrauen.
"Ein voller Erfolg?" echote Stryker skeptisch. "Angesichts der unbeteiligten Opfer kommt mir das etwas schwer über die Lippen, Durrell."
"So empfindsam, General?"
"Sie können mich mal."
Einige Augenblicke herrschte Schweigen in dem Konferenzraum. Keiner der anwesenden Mitglieder des unter dem Kennwort Phoenix eingesetzten Krisenstabes sagte ein Wort.
Pablo Montalbán, der Koordinator für verdeckte Einsätze, ergriff als erster wieder das Wort.
"Ich finde, es ergibt sich jetzt ein klareres Bild, was hier eigentlich gespielt wird. Die Spur führt nach Peking. Sowohl der Angriff auf Hidden Place 12 als auch der Angriff auf das HAUS DER GÖTTER wurde vermutlich von Agenten des PPB arrangiert. Und dann gibt es da noch diesen Vorfall in den Pyrenäen..."
Stryker wurde ungern daran erinnert.
Der Plan, den gekaperten Zaren-Klon außer Landes zu bringen, um ihn von Spezialisten der FSA-Regierung in New Washington untersuchen zu lassen, war gescheitert. Der Hoverlaster, mit dem zwei Agenten des FAIS versucht hatten, den geklonten Phoenix an die Atlantik-Küste der baskischen Freizone zu bringen, damit ihn dort ein U-Boot der Free States-Flotte aufnehmen konnte, hatte durch gezielten Missile-Beschuß ein vorzeitiges Ende gefunden.
Zunächst war angenommen worden, daß die Regierung des Eurasischen Commonwealth dahinter stand.
Aber aus dem Agentennetz des FAIS in Eurasien raunte etwas ganz anderes.
Danach hatte der Geheimdienst des Commonwealth damit nichts zu tun.
Im Gegenteil.
FAIS-Agenten, die versucht hatten, an die Abschußstelle heranzukommen, hatten feststellen müssen, daß Spezialeinheiten des Commonwealth-Geheimdienstes sie bereits weiträumig abgeriegelt hatten. Teilweise war es gelungen, die Kommunikation dieser Einheit abzuhören. Daher wußte man nun, daß man auf eurasischer
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