Aliens in Armani: Roman (German Edition)
herüber. »Das bin ich, Commander. Ich konnte einige Gegenden ausmachen. Die emotionalen Signale sind allerdings sehr schwach.«
Christopher und er stellten sich nebeneinander, jeder mit einem Bildschirm vor sich. Der empathische A.C. ließ einen Bilderstrom über den großen Schirm laufen. »Halt.« Christopher deutete auf ein Bild, das eine zerbombte Einöde zeigte.
»Da. Schick mir das rüber.«
»Commander?«, fragte einer der anderen A.C.s. »Dort gibt es nichts Lebendiges.« Dennoch erschien das Bild der leeren Landschaft vor Christopher auf dem Monitor. Er legte seine Hände darauf. »Treffer. Schickt ein Team raus, sofort.«
Der leitende Empath legte seine Hand über die von Christopher.
»Bestätigt.«
»Woher wisst ihr das?« Ich konnte noch immer nichts erkennen.
»Da ist ein Parasit«, antwortete Christopher. »Du hast sie doch schon gesehen. Man kann sie nicht leicht erkennen.«
»Ich dachte, die Parasiten sind immer hinter irgendwelchen Säugetieren her.«
»Das ist der hier auch.« Er deutete auf das Bild. Ein Jeep kam in Sicht. Darin saß nur der Fahrer.
»Der sieht aber nicht wütend aus.«
Christopher legte seine Hand über den Mann und den Jeep, und der Empath führte die Geste wieder mit aus. »Er ist der Anführer einer Terrorzelle. Sie gehört nicht zu Al Dejahl, es ist nur irgendeine der vielen Fraktionen da draußen.«
»Und er ist gleichzeitig tief zufrieden und voller Wut«, ergänzte der Empath.
»Warum hat der Parasit es ausgerechnet auf ihn abgesehen?«
Christopher zuckte die Schultern. »Vielleicht war er auch hinter jemanden aus dem nahe gelegenen Dorf her.« Er sah mich an. »Dort wurden alle im Laufe der letzten Stunde umgebracht.«
»Ich will das nicht hören.«
»Gut, es unterliegt nämlich bestimmt strengster Geheimhaltung.«
Zwei A.C.s tauchten aus dem Nichts auf dem Bildschirm auf. »Wie sind sie dort hingekommen?«
»Wir haben flexible Schleusen, erinnerst du dich? Damit können wir praktisch überall hinreisen.«
»Wie funktionieren die? Und warum benutzt ihr nicht die anstelle der stationären Schleusen?«
Er linste aus dem Augenwinkel zu mir herüber. »Möchtest du die komplette wissenschaftliche Erklärung hören?«
»Eigentlich nicht, nein.« Ich sah wieder zum Monitor hinüber.
Die A.C.s suchten offenbar nach dem Parasiten. Dann zuckte einer der beiden zurück und riss den anderen aus der Schusslinie des Mannes im Jeep, der unmittelbar darauf das Feuer auf sie eröffnete.
»Woher wusste er das?«
»Ein Agententeam im Einsatz besteht immer aus einem Empathen und einem Bildwandler. Wir versuchen, nie einen ohne den anderen loszuschicken.«
Die Agenten schossen nicht zurück. »Ich weiß ja, dass ihr Pazifisten seid, aber warum versuchen sie nicht mal, sich zu schützen?«
»Wir sind hier, um die Menschen zu retten, nicht, um sie zu töten.«
»Auch nicht, wenn sie versuchen, euch zu töten?«
Der Jeep hielt an, und der Mann stieg aus. Er hielt ein Maschinengewehr im Anschlag. Die Agenten versuchten, nicht in seine Schusslinie zu geraten, während sie weiter nach dem Parasiten suchten. »Weißt du, in schwarzen Armanianzügen, weißen Hemden, Krawatten und Designerschuhen auf Parasitenjagd zu gehen, kommt mir schon ein bisschen … albern vor.«
»Wir tragen, was wir nun mal tragen. Wenn er das da überlebt, wird er sich später an nichts mehr erinnern.«
»Aber er ist doch direkt am Geschehen beteiligt.«
Christopher seufzte. »Es gibt Mittel und Wege. Ich muss mich hier konzentrieren.«
»Warum?« Seine Hände lagen noch immer auf dem Monitor.
»Weil ich diese Aufnahmen für die Öffentlichkeit manipuliere. Das da ist alles live.«
Ich hob meinen Blick zu dem großen Bildschirm. Alles sah genau so aus wie auf dem Monitor, nur dass keine A.C.s zu sehen waren. Der Typ aus dem Jeep feuerte einfach in die Luft. »Wenn das da live gefilmt wird, dann muss doch auch jemand die Kamera halten, oder?«
»Richtig. Jedenfalls, soweit ich das beurteilen kann. Der Kameramann ist nicht mit im Bild. Deshalb kann ich ihn weder berühren noch fühlen.«
Der Empath schloss die Augen. »Commander, ich glaube, wir haben ein Problem.«
Kaum hatte er das gesagt, da ruckte die Kamera heftig und fiel schließlich zu Boden. »Ähm, Christopher, ich glaube, der Parasit möchte seine künstlerische Ader ausleben.«
Die Kamera war noch immer auf den Mann mit dem Maschinengewehr gerichtet, der zu Tode erschrocken aussah und offensichtlich kreischte wie ein kleines
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