Aliens in Armani: Roman (German Edition)
darf niemand reinkommen, der nicht mindestens so schön ist wie diese beiden, alles klar?«
»Natürlich. Und du bist sicher, dass du da mit Leuten von der Inneren Sicherheit unterwegs bist und nicht mit irgendwelchen Hollywoodproduzenten?«
Ich wünschte, auf die Hollywoodlüge wäre ich früher gekommen. Jetzt war es zu spät. »Nein, wir haben leider keine Hauptrollen im nächsten Kinoknaller bekommen. Dad, entspann dich einfach. Ich glaube, du musst jetzt nicht mehr alle zwei Stunden anrufen.« Mum nickte stürmisch. »Mum findet das auch.«
»Natürlich tut sie das«, schnaubte er. »Gut, aber dann verlange ich regelmäßige Lageberichte von euch beiden.«
»Dad!«
»Na ja, wann immer es eben geht. Ich sitze hier auf heißen Kohlen und weiß nicht, ob meine beiden Mädchen wieder heil nach Hause kommen.«
Da hatte er allerdings recht. »Okay, Dad, ich verspreche dir, dass eine von uns dich bei nächster Gelegenheit wieder anrufen wird. Aber wir sind hier völlig sicher«, log ich.
»Ist gut, Kätzchen. Ich liebe dich und deine Mutter. Sag ihr, dass ich nicht mehr böse bin.«
»Mache ich, Dad. Ich hab dich lieb.« Ich legte auf. »Er ist nicht mehr sauer auf dich.«
Mum schnaubte. »Das behauptet er.«
»Ich würde es glauben«, riet Martini ihr.
»Jetzt könnte ich ein Mittagschläfchen vertragen«, sagte ich.
»Kein Schlaf, bis wir in der Zentrale sind«, stellte Gower klar.
»Mir wäre ›Kein Schlaf, bis wir in Brooklyn sind‹ lieber.« Alle starrten mich verblüfft an.
»Na, ihr wisst schon, No sleep till Brooklyn .«
Reader fing an zu lachen. »Ich glaube nicht, dass wir noch Zeit für ein Beastie-Boys-Konzert haben, Süße.« Wenigstens gab es hier einen Menschen im Auto, der mich verstand. Ich war zu müde, um mir Gedanken darüber zu machen, dass ich hier mit einem ehemaligen männlichen Topmodel die meisten Gemeinsamkeiten hatte.
»Wie schade, ich könnte eine kleine Pause gut vertragen. Ist ja schon gut«, sagte ich schnell, als Gower mich anfunkelte. »Kein Nickerchen, bis wir zurück sind. Wo fahren wir eigentlich hin?«
»Zu einem sicheren Übertragungsort«, antwortete Martini.
Ich überlegte. »Dann geht es also nach LaGuardia, dem anderen New Yorker Flughafen?«
Er grinste. »Ich möchte einmal viele Kinder haben«, erklärte er meiner Mutter. »Aber darüber müssen wir uns noch einigen.«
Sie seufzte. »Frag sie, wie oft sie neue Fische braucht, bevor du dich festlegst.«
Kapitel 12
Die Fahrt nach LaGuardia verlief ruhig. Und schleppend. Wir steckten mitten im Berufsverkehr, was in New York ein echtes Ereignis ist.
Alle waren erschöpft, und es wurde nicht viel geredet. Mir war es ganz recht. So hatte ich Zeit, mir zu überlegen, wie ich es wohl am besten einfädelte, dass Christopher von einem Lastwagen überfahren wurde.
Martini hatte Gower mit etwas Genörgel dazu gebracht, sein Schlafverbot aufzuheben, und schon bald schlummerten alle außer Reader und mir.
Martini bewegte sich im Schlaf, legte den Arm um mich und zog mich an sich. Ich fragte mich, ob er wirklich schlief, aber vermutlich würde er seinen Kopf sonst nicht immer wieder gegen den Sitz und das Fenster stoßen lassen. Ich schob meine Handtasche zwischen Kopf und Glasscheibe, und er kuschelte sich hinein.
Christopher war tief in den Sitz gesunken, Gower schlief auf die gleiche Art, und Mum hatte sich auf ihrem Platz zusammengerollt und benutzte ihre eigene Tasche als Kissen.
Aus irgendeinem Grund machte es mich wachsamer, sie schlafen zu sehen.
Ich begegnete Readers Blick im Rückspiegel. »Du kannst ruhig auch schlafen, ich bin schon okay«, bot er mir an.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich würde gern, aber es sollte noch jemand wach sein.« Obwohl ich völlig erledigt war, waren meine Sinne aufs Äußerste geschärft.
Er grinste. »Ja, wir müssen über unsere Brüder von einem anderen Stern wachen.«
»Wie wahr.« Ich ließ die Ereignisse des Tages noch einmal an mir vorüberziehen und war sehr stolz darauf, dass ich nicht ausrastete und stattdessen noch immer Antworten wollte. »Da stehen also überall diese Schleusen rum, und wir stecken trotzdem noch im Stau?«
»So ist das Leben, Süße.«
»Warum?«
»Teilweise, weil es weniger auffällig ist und weil unsere Feinde das nicht erwarten, und teilweise, weil sie sich anpassen wollen.«
Wenn sie ständig von männlichen Supermodels umgeben wären, könnte ihnen das gelingen, aber unter uns Normalsterblichen hatten sie keine Chance. »Klappt
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