Aliens in Armani: Roman (German Edition)
vom Vater erwartet? »Was soll ich da berichten? Ihre Agenten waren in beiden Fällen dabei, und ich habe Ihnen eigentlich schon alles erzählt.«
»Schon«, sagte White, und es strengte ihn deutlich an, geduldig zu klingen. »Aber ich möchte, dass Sie unser führendes Forschungsteam ins Bild setzen.« Er deutete in Richtung einiger Frauen hinter sich, bei deren Anblick Sophia Loren vor Neid erblasst wäre. Das einzig Versöhnliche daran war, dass einige auch in Sophias Alter zu sein schienen, sodass ich mir sagen konnte, Mum müsste sich unterlegen fühlen, nicht ich. Allerdings kannte ich meine Mutter und bezweifelte, dass sie sich überhaupt irgendjemandem unterlegen fühlte.
»Bist du Angelas Tochter?«, fragte mich eine von ihnen.
Angela? Sie war gerade mal fünf Minuten länger hier als ich, und schon duzte sie sich mit diesen Schönheitsköniginnen?
»Jep, das bin ich.« Ich erinnerte mich an Readers Bemerkung, alle weiblichen A.C.s seien Wissenschaftler. Na klasse, dann waren sie also schöner und klüger als ich. Warum war ich heute Morgen überhaupt aufgestanden?
»Deine Mutter ist eine beeindruckende Frau«, bemerkte eine andere. »Wir bewundern sie sehr.«
»Ich auch.« Immerhin hatte mich heute so ziemlich alles und jeder sehr beeindruckt, auch meine Mutter.
»Aber, aber«, hörte ich die Stimme meiner Mutter hinter mir. Sie lachte wie jemand, der Komplimente bekommt und dann so tut, als wolle er eigentlich gar keine hören. »Eigentlich ist ja Kitty die Heldin hier.«
Großartig. War das jetzt also meine Initiation in den Club der Traumfrauen, oder was? Sämtliche weiblichen A.C.s sahen immerhin aus, als könnten sie ohne Weiteres genauso weit und schnell, wenn nicht schneller rennen als die Männer. Einige gingen glatt als Amazonen durch. Sie waren einfach wunderschön, und das auf jede erdenkliche Weise, sodass für jeden männlichen Geschmack etwas dabei war. Und dagegen dann ich. Ich hatte kein Mossadtraining hinter mir. Ich kam nicht vom Planeten Atemberaubend. Ich war nur eine Marketingmanagerin aus Pueblo Caliente, Arizona, die einen gemeinen Kugelschreiber schwingen konnte.
Ich fing Readers Blick auf. Er grinste. »Willkommen in meiner Welt.«
Kapitel 17
White führte uns in einen großen Konferenzraum. Martini und Christopher erwarteten uns, sie saßen an den gegenüberliegenden Enden des langen ovalen Tisches und starrten sich noch immer zornig an. Das konnte ja lustig werden.
Der Konferenztisch glühte merkwürdig, und ich nahm an, dass er von Außerirdischen gemacht oder wenigstens umgebaut worden war. Die Stühle waren schwarz und sahen einigermaßen bequem aus, allerdings konnte ich weder Telefon noch Bildschirm oder Whiteboard entdecken. Nur Glaswände an allen Seiten – ein Meeting in einem Goldfischglas. Ich konnte es kaum erwarten.
Ich setzte mich bewusst neben Martini, der am anderen Ende des Raums saß, was mir einen weiteren bösen Blick von Christopher einbrachte. Ich blickte böse zurück und drehte mich dann zur Tür, um zu beobachten, wie White die anderen hineinscheuchte.
Einige der Schönheitsköniginnen gingen in einer Reihe an mir vorbei und verteilten sich auf die Stühle um den Tisch, dann kam Mum, dann Gower und schließlich Reader. Mum beugte sich zu Christopher und raunte ihm etwas zu, er nickte und wandte den Blick von mir und Martini ab. Dann kam sie herüber und setzte sich neben mich.
»Versuch bitte, dich zu benehmen«, warf sie als kleine persönliche Randbemerkung an mich ein.
Ich war nicht gerade begeistert, dass sie offenbar beschlossen hatte, sich auf die Seite des Feindes zu stellen. »Klar, keine Sorge«, raunte ich zurück. »Ich hab mich inzwischen daran gewöhnt, dass er ein Idiot ist. Hast du dir immer heimlich einen Sohn wie ihn gewünscht, oder was?«
»O Mann, wir müssen dringend reden«, seufzte sie.
Noch mehr Frauen und auch einige weitere Männer kamen herein. Der Konferenzraum war inzwischen brechend voll. Gower und Reader standen sich an der Mitte der Längsseite des Tisches gegenüber, sie lehnten mit den Rücken an den Glaswänden, genau wie die anderen männlichen Agenten. Die einzigen Männer, die saßen, waren Christopher, Martini und White. Das war ein interessantes Detail, und ich speicherte es ab, in der Hoffnung, dass es sich später erklären würde.
»Wir verzichten auf die Vorstellungsrunde«, sagte White und rief damit alle zur Ruhe. »Miss Katt hat einen langen Tag hinter sich, und ich möchte nicht, dass wir
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