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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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fähigste Meister könnte Essen oder Getränke erschaffen.«
    Wie man kraft der Gedanken Dinge erschuf, war ein Thema, das Talo-Toecan mied wie die Pest. Alissa konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als sie erkannte, dass Lodesh eine reiche Quelle des Wissens darstellen könnte, wenn sie es geschickt anfing. »Warum nicht?«, fragte sie und bemühte sich, beiläufig zu klingen.
    Lodesh zögerte. »Ihr werdet es aber nicht ausprobieren?«
    »Nein«, versprach sie leichthin, und kribbelnde Erregung durchlief sie.
    »Um mit Hilfe der Pfade ein Objekt hervorzubringen«, sagte er, »muss man dessen Erschaffung zuerst mit den eigenen Händen meistern. Und da nur ein Baum einen Apfel hervorbringen kann, ist es unmöglich, durch Gedankenkraft einen Apfel herzustellen.«
    Alissa runzelte die Stirn. »Ich backe Brot. Warum soll ich dann nicht einen Laib Brot durch meine Gedanken hervorbringen können?«
    »Nein, Ihr versteht das falsch.« Er sah ihr in die Augen, und sie spürte, dass sie rot wurde. Das listige Blitzen in seinen Augen deutete an, dass er nicht nur wusste, was sie versuchte, nämlich ihm Informationen zu entlocken, sondern dass er auch nichts dagegen hatte. »Als ich gelernt habe, einen Becher durch meine Gedanken zu erschaffen, habe ich zuerst unzählige Becher an einer Töpferscheibe hergestellt. Dann, als ich sicher war, dass ich einen Becher sozusagen im Schlaf töpfern könnte, habe ich mich von allen äußerlichen Ablenkungen abgeschottet und einen letzten Becher hergestellt. Ich war einzig und allein darauf konzentriert, in so hohem Maße, dass die Erschaffung des Bechers das Einzige auf der Welt für mich war, solange es dauerte.«
    »Aber es dauert Wochen, einen Becher herzustellen«, protestierte Alissa, die den Käse schon beinahe aufgegessen hatte.
    »Das stimmt«, gab er zu. »Aber da Zeit das ist, was man damit anfängt, kann man die wichtigen Erinnerungen aneinanderfügen und die Zeiten auslassen, in denen man beispielsweise nur wartet. Wenn ich jetzt einen Becher erschaffen möchte, durchlebe ich einfach diese Erinnerungen. Der Bann bedient sich meiner Gedanken und verleiht ihnen Substanz. Das Ergebnis ist das, was Ihr hier vor Euch seht.« Mit einem Zupfen an ihrem Bewusstsein, das so kurz war, dass sie keine Chance hatte, die Resonanz eines Musters auf ihren Pfaden zu erkennen, materialisierte sich ein Becher auf dem Steinboden.
    »Theoretisch könnte ich also einen Laib Brot erschaffen«, behauptete sie zweifelnd und griff nach dem Becher.
    »Wahrscheinlich nicht. Je mehr Bestandteile ein Objekt erfordert, desto unwahrscheinlicher wird Euer Erfolg. Ein Becher besteht aus Ton, Glasur, Hitze und einer Menge Arbeit. Es stimmt, dass sich die Glasur oft wiederum aus einer Vielzahl von Bestandteilen zusammensetzt, ebenso wie Ton, doch in Euren Gedanken ist das ein einziges Material oder Ding. Brot besteht aus Mehl, Schmalz, Hefe, Milch und allen möglichen anderen Zutaten. Diese existieren in Euren Gedanken als voneinander getrennte Einheiten, auch wenn Ihr das nicht wahrhaben wollt. Es wäre zu schwierig. Der Großteil der Bewahrer meistert nur ein oder zwei Objekte«, erklärte er. »Meister haben mehr Zeit und können daher oft eine Vielzahl von Dingen hervorbringen. Doch wenn Ihr genauer darauf achtet, werdet Ihr bemerken, dass sie sich meist auf ein Material beschränken. Der eine erschafft Dinge aus Holz, ein anderer aus Ton, ein Dritter aus Stoff. So ist es einfacher.«
    »Talo-Toecan scheint in allem sehr bewandert zu sein«, sagte Alissa und war sicher, dass er auch dafür eine Antwort parat haben würde.
    »Nun ja, er schert sich nicht viel darum, wie etwas aussieht, und spart an der Zeit, die andere darauf verwenden, jedes Objekt zu vervollkommnen. Seine Bank weist Splitter auf, die Naht an seinem Kissen ist lose. Er hat seine Becher in diesem hässlichen Braun lasiert, weil er zu ungeduldig war, sich etwas Besseres zu überlegen.«
    »Hm.« Nachdenklich drehte Alissa Lodeshs Becher hin und her. »Jeder Becher, den Ihr hervorbringt, ist also identisch mit dem letzten Becher, den Ihr von Hand getöpfert habt?«
    »Genauso ist es«, stimmte er zu. »Deshalb prägt man seinem Bewusstsein keine solche Form auf, ehe man wirklich sicher ist, dass man sie genau so hinbekommt, wie man sie haben möchte. Wenn Ihr diese Form einmal habt, könnt Ihr sie nicht durch etwas Ähnliches ersetzen, denn sonst fällt sie auseinander, weil Eure Gedanken nicht entschieden genug waren.«
    »Oh!«, neckte

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