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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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je gesehen habe? Wie ich Eurem verehrten Begleiter bereits sagte, seid Ihr wahrhaft die großartigste Raku-Erscheinung seit Generationen, die den Himmel unserer Berge zierte, und ganz gewiss« – er zog vielsagend die Augenbrauen hoch – »eine Zierde Eures neuen Standes.«
    Fast scharlachrot stammelte sie: »Ich danke Euch.« Ihr Blick huschte zu Strell hinüber. Er strich Kralle über das Gefieder, und sein Blick schoss unruhig zwischen ihr und Lodesh hin und her.
    »Ja, Lodesh«, sagte Nutzlos. »Nun sind alle da, alle, die das Ende miterleben sollten, oder möglicherweise einen Anfang.« Langsam wich er zurück, zweifellos, um sich eine Raku-Länge von Bailic zu entfernen, damit seine Banne so lange wie möglich verborgen blieben. Mit einem Zupfen an Alissas Bewusstsein, so blitzartig, dass sie es kaum erkannte, zog Nutzlos eine Kugel voll purer Energie aus seiner Quelle und schleuderte sie gegen Bailic. Sie schoss fünfundzwanzig Schritte weit durch die Luft auf ihn zu. Bailic errichtete ein Feld mit einem Bann, um sie abzuwehren.
    Ein gewaltiges Krachen ertönte, als Bailic die Energie in Schall verwandelte. Die Druckwelle rollte über sie hinweg und warf Strell, Lodesh und sogar Nutzlos beinahe um. Kralle schoss davon und verlor sich im tiefer werdenden Zwielicht. Alissa sah ihr nach und war froh, sie außer Gefahr zu wissen.
    »Hm«, brummte Nutzlos nachdenklich, als sich Bailic, der sich instinktiv geduckt hatte, wieder aufrichtete. Wie ferner Donner hallte das Echo der Explosion von den umliegenden Häusern wider.
    »Das habe ich bereits versucht«, erklärte Lodesh. »Er scheint einfach gegen alles gewappnet zu sein.«
    »Ist irgendjemand mit ihm verbunden?«, fragte Nutzlos, dessen lange Finger gegeneinander trommelten.
    Lodesh warf Strell einen Seitenblick zu. »Nein. Ich habe die Verbindung getrennt.«
    »Gut«, sagte Nutzlos stirnrunzelnd. Er wandte sich um und rief: »Bailic? Wenn du jetzt gehst, verspreche ich dir –«
    »Was versprecht Ihr mir, unerträgliche Eidechse?« Hochmütig rückte Bailic seinen Mantel zurecht. »Ich dachte, Ihr wolltet nicht mehr mit mir verhandeln.«
    »Ich schlage dir auch keinen Handel vor – Schüler.« Nutzlos’ glatte, selbstsichere Stimme trug seine Worte mit Leichtigkeit zu Bailic hinüber. »Wenn du jetzt aufhörst, verspreche ich dir einen schnellen Tod. Aber er wird nicht«, fügte er hinzu und neigte den Kopf, um die leeren Zweige zu betrachten, »unbedingt schmerzlos sein.«
    Bailic kochte vor Wut. »Ihr könnt mich nicht aufhalten, Talo«, tobte er. »Ich gebe zu, dass ich noch nicht weiß, wozu das Buch gut ist, doch ich habe die Stadt bereits erweckt, und –«
    »Nein, wartet!«, schrie Lodesh, als Nutzlos erzürnt einen zweiten Bann schleuderte. Diesmal trafen die gewaltigen Kräfte mit einem Knistern schwarzer und goldener Funken aufeinander, die den Hain mehrere Herzschläge lang hell erleuchteten. Alle, sogar Nutzlos, duckten sich erschrocken, als die Funken erloschen und den scharfen Geruch verpuffter Energie hinterließen.
    »Das habe ich auch schon versucht«, sagte Lodesh und sah nach der untergehenden Sonne. »Ich glaube, es liegt an Alissas Buch.«
    Nutzlos wurde still. Eine langfingrige Hand strich über sein Kinn. »Oh«, murmelte er. »Das hatte ich befürchtet.«
    Langsam drehten sich alle zu ihm um. Strells Gesicht war eine einzige vorwurfsvolle Frage, doch es war Lodesh, der zuerst die Sprache wiederfand. »Ihr – äh – wusstet, dass das geschehen könnte?«
    Nutzlos nickte mit verzerrtem Gesicht. »Das Buch ist in aufgeschlagenem Zustand verletzlich und wird sich, und damit auch jeden, der es berührt, beschützen.«
    Strell rieb sich die Stirn und wandte sich ab.
    »Warum habt Ihr ihn dann nicht getötet, als er noch im Turm war?«, fragte Lodesh vorwurfsvoll.
    Nutzlos sackte in sich zusammen. »Ich war nicht sicher, und ich wollte es nicht riskieren, mein Zimmer zu besudeln.«
    Strell gab ein bellendes, hoffnungsloses Lachen von sich.
    »Ihr habt meine Gemächer gesehen«, wehrte sich Nutzlos. »Sie sind ohnehin schon ein furchtbares Durcheinander!«
    »Oh!«, entgegnete Lodesh, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ich verstehe. Aber es ist in Ordnung, meinen Hain mit seinen stinkenden Überresten zu beschmutzen, ja?«
    »Seid Ihr bald fertig?«, rief Bailic von der anderen Seite der kleinen Lichtung herüber.
    Mit zornig gerunzelter Stirn schleuderte Nutzlos einen weiteren Ball flammender Energie. Alissa vermutete, dass er das

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