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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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bereitwillig das Tablett mit einer Teekanne und drei abgedeckten Tellern darauf. Der junge Meister drückte sich neben der Tür herum und berührte mit besorgter Miene seine Schulter. »Tut nicht mehr weh«, sagte Alissa ihm stumm, und er entspannte sich sichtlich und trat näher.
    Mav kniff die Augen zusammen, als sie Alissas rot geweinte Lider sah, und sie stellte das Tablett mit lautem Geklapper neben Redal-Stans von Motten umkreistem Licht ab.
    »Es freut mich, dass Ihr so bald wieder heraufgekommen seid, Mavoureen.« Redal-Stan glitt an Alissa vorbei, den Blick gierig auf die bedeckten Teller gerichtet. »Aber ich fürchte, inzwischen haben sich die Tore der Feste für die Nacht verriegelt.«
    »Dann werde ich meine schmerzenden Knochen wohl heute Nacht im Stall betten. Wäre nicht das erste Mal«, entgegnete sie trocken. Sie trat vor die Teller, so dass Redal-Stan mit komischer Hast innehielt. Mav tat so, als habe sie seinen abrupten Halt nicht bemerkt, sondern sah Alissa an und zog eine Augenbraue hoch, als verlangte sie Zustimmung. Erschrocken erkannte Alissa, dass die Matriarchin der Küche glaubte, Redal-Stan hätte sie zum Weinen gebracht. Alissa lächelte und formte stumm mit den Lippen die Worte: Nicht seine Schuld.
    Mav runzelte ungläubig die Stirn, und Redal-Stans Augen wurden schmal. Doch sobald sie ihm aus dem Weg ging, vergaß er seinen Ärger und begann, unter die Deckel zu spähen. Mav gab ihm geistesabwesend einen Klaps auf die Finger und arrangierte ein kleines Abendessen auf seinem Schreibtisch. Angelockt von der Aussicht auf Essen, schlenderten Alissa und Connen-Neute wie beiläufig näher.
    »Redal-Stan?«, sagte Mav. »Connen-Neute und ich haben auf der Treppe darüber gesprochen, ob es einem Bewahrer oder Meister möglich wäre zu lernen, wie man einen Gegenstand aus Metall oder Stein mittels seiner Gedanken erschafft.« Der letzte Deckel wurde gelüftet, und Alissa sog gierig den Atem ein. Süßigkeiten!
    »Also.« Vorsichtig ließ sich Mav auf einen Stuhl sinken, als täte sie das hier jeden Tag. »Connen-Neute versicherte mir, dass diese Materialien zu, hmm, sagtest du dicht, mein Lieber?«
    Connen-Neute nickte. Alissa rückte näher an den Teller mit den Naschereien heran, doch Redal-Stan kam ihr in die Quere und zog ihr den Teller weg. Ihre Lippen schürzten sich, und sie runzelte die Stirn.
    »Dicht, ja«, fuhr Mav fort. »Er sagt also, es sei unmöglich, zum Beispiel Knöpfe oder – einen Waschkessel zu erschaffen.«
    Alissa blinzelte, und vor Überraschung verflog ihr Ärger. Das hatte ihr niemand gesagt. Und so schwierig war es nun auch wieder nicht gewesen. Erstaunt sah sie Mav an, und die alte Frau zwinkerte, ohne sie anzusehen.
    »Er hat recht«, sagte Redal-Stan, und während Mav ihn ablenkte, stibitzte Alissa die Süßigkeiten und zog sich mit ihrer Beute aufs Sofa zurück. »Metall«, fuhr er fort, »Stein und in gewissem Maße auch Euthymienholz sind zu dicht, um sich leicht in ihre Bestandteile auflösen zu lassen, und deshalb ist es unmöglich, sie durch Gedanken hervorzubringen.« Mit einem Teller in der Hand wandte Redal-Stan sich um, um Alissa die erste Wahl beim Schinken zu lassen. Überrascht erstarrte er, als er bemerkte, dass sie sich mit den Süßigkeiten davongemacht hatte.
    »Ich verstehe«, sagte Mav nachdenklich. »Aber Ihr könnt Ton erschaffen.«
    »Das stimmt«, sagte er und wandte sich wieder Mav zu. »Aber Ton ist auch im natürlichen Zustand leicht formbar.«
    »Metall ist formbar, wenn es heiß ist«, forderte sie ihn heraus.
    Redal-Stan nickte und wählte sorgfältig den ersten Bissen Schinken aus. »Aber nicht in seinem natürlichen Zustand. Und wenn es zu dicht ist, um es zu zerlegen, dann ist es auch zu dicht, um es aus dem Geist wieder hervorzubringen.«
    »Hmm.« Mav schloss in gespielter Nachdenklichkeit die Augen. »Ich glaube trotzdem, dass es möglich wäre.« Alissa verkniff sich ein Grinsen und leckte sich Honig von den Fingern. Sie wusste, worauf das hinauslief.
    Redal-Stan lächelte nachsichtig und setzte sich auf seine Schreibtischplatte. Er ließ ein langes Bein baumeln und hatte nun beide Teller mit Schinken an sich gerissen. »Wenn es möglich wäre, hätte es dann nicht schon jemand getan? Metall vielleicht, nach gründlichen Studien und mit großer Konzentration, unglaublicher Konzentration. Aber warum sich die Mühe machen? Und Stein als Materie kann man nicht in Energie zerlegen, also kann man ihn auch nicht aus gedanklicher

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