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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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vorgeht.« Nisi kicherte. »Wir dürfen eigentlich nicht wissen, dass sie uns so studieren. Aber wie gesagt«, fuhr sie fort, »das ist für ihn eigentlich ein bisschen früh.« Sie drehte sich halb um. »Nicht wahr, Connen-Neute?«
    »Ja«, sagte er seufzend.
    Nisi lachte. »Aber doch irgendwie schmeichelhaft.«
    »Nein«, erwiderte Alissa stirnrunzelnd. »Deine Bezeichnung Schatten war schon richtig.«
    Gemeinsam bogen sie am Fuß der Treppe ab und betraten den Speisesaal. Connen-Neute verzog das Gesicht ob des Lärms von klapperndem Besteck und lauten Stimmen. Alissa brummte der Kopf, und sogleich setzte sie ihren neuen Bann ein. Augenblicklich verschwanden die Kopfschmerzen. Nisi sah sich um und suchte nach freien Plätzen.
    »Ich habe bereits gegessen«, sprach Connen-Neute in Alissas Gedanken. »Ich warte in der Küche.«
    »Tut mir leid«, sagte Alissa, und sie meinte es ehrlich. »Ich bin heute nur Bewahrerin. Du wirst schon verbalisieren müssen.«
    »Küche«, nuschelte er, als er Redal-Stans Falle erkannte, und schlüpfte hinaus.
    »Sehr schön«, rief Nisi aus. »Da drüben ist noch Platz für zwei.«
    Alissa folgte ihr, lächelte jenen zu, die sie erkannte, und begrüßte die, die sie nicht kannte, mit einem Nicken. Die Reaktionen reichten von erfreuter Kenntnisnahme bis hin zu argwöhnischem Stirnrunzeln. Nisi ignorierte all das und setzte sich zwischen einen alten Bewahrer, der sich mit Hingabe Essen in den Mund stopfte, und eine junge Frau, die aussah, als wäre sie eben erst aus dem Tiefland gekommen. Alissa setzte sich neben sie und dachte bei sich, dass diese Frau aussah wie ihre Mutter.
    »Becher«, murmelte Nisi. »Wo sind denn die Becher? Ah, hier«, sagte sie, schnappte sich zwei und reichte Alissa den, der nicht angeschlagen war. Ein Bewahrer am Ende der Tafel schob die Teekanne zu ihnen hinüber, und Alissa lächelte ihn an, erleichtert, dass sie nicht darum hatte bitten müssen.
    »Danke, Gury«, sagte Nisi, und er wandte sich wieder seinem stinkenden Würstchen zu und warf nur hin und wieder verstohlene Blicke auf Alissa. Der Tee, den sie sich einschenkte, war kalt, und sie wärmte ihn mit einem raschen Gedanken auf.
    Das scharfe Klirren von Gabeln, die auf den Tisch fielen, ließ sie zusammenzucken. »He!«, rief jemand. »Was war das?« Der Lärm im Speisesaal war auf einen Schlag verstummt, und Alissa zog den Kopf ein, den dampfenden Becher schon auf halbem Weg zum Mund. Alle blickten sich mit fragenden Mienen um.
    »Asche, Alissa«, kam Connen-Neutes Gedanke aus der Küche. »Diesen Bann wollten wir uns als kleine Bestechung aufheben.«
    »Das war eine neue Resonanz«, sagte der Mann, der Alissa den Tee hingeschoben hatte, vorwurfsvoll. »Hat sie noch jemand aufgefangen?«
    Rundherum wurde eifrig genickt. Nisi grinste. Gury beugte sich über den Tisch. »Nisi? Hast du etwas gelernt, das du gern mit uns teilen würdest?«
    »Ich war’s nicht«, rief sie fröhlich und wies mit einem vielsagenden Blick auf Alissa.
    Alle wandten sich ihr zu, und Alissa errötete. »Äh«, stammelte sie.
    »Was tut denn der Bann?«, fragte jemand begierig.
    »Das ist ein Hitzebann«, gestand sie und hob ihre dampfende Tasse. »Kanntet ihr den nicht?«
    Alle schüttelten den Kopf. Nisi hüpfte beinahe auf ihrem Stuhl herum.
    »Mein Lehrmeister hat ihn mir beigebracht, aber …« Alissa zögerte. Es stand ihr nicht zu, neue Fertigkeiten zu unterrichten – sie war schließlich eine Schülerin.
    Gury lehnte sich mit listigem Grinsen zurück. »Wir werden sie fragen«, sagte er und bestätigte damit Alissas Gefühl, dass es ein Fehler wäre, ihnen den Bann zu zeigen. »Bring dich lieber nicht in Schwierigkeiten. Sie werden ihn uns schon zeigen, wenn sie wieder da sind.« Er warf einen wissenden Blick in die Runde. »Nicht wahr?«
    Ein Chor der Zustimmung erhob sich.
    »Hier, Alissa.« Jemand schenkte ihr Tee nach. »Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein neuer Bann entdeckt wird.«
    »Und noch viel seltener, dass sie uns davon erzählen«, brummte jemand anders.
    »Alissa?«, rief ein Dritter. »Koste mal Mavs Gebäck.«
    »Dieses klebrige Ding will sie doch nicht«, dröhnte eine laute Stimme. »Gebt der verrückten Bewahrerin aus der Wildnis das Frühstück, das sie verdient hat. Eine dicke Scheibe Schinken mit reichlich Bratensoße.«
    Alissa blickte sich um und sah überall lächelnde, neckende Gesichter. Ein Grinsen breitete sich über das ihre. »Nein danke«, sagte sie über den Jubel hinweg, mit dem der

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