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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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»Er hat eine Menge zu sagen, wenn man sich die Zeit nimmt, ihm zuzuhören.«
    »Connen-Neute?«, wiederholte er ungläubig. »Ihr meint diesen Connen-Neute hier?«
    »Ja. Ich habe ihm geholfen, das Verbalisieren zu üben.«
    Connen-Neute riss sich von den Musikanten los und zuckte mit den Schultern. Seine goldenen Augen waren auf etwas hinter Alissa gerichtet, und er wurde blass. »Entschuldigt mich bitte«, murmelte der Meister, schlich von dannen und verlor sich in der Menge.
    »Bei den Hunden des Navigators, Alissa«, japste Lodesh. »Was habt Ihr mit ihm gemacht? So viele Worte auf einmal habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht von Connen-Neute gehört.«
    Alissa blickte hinter sich und sah Reeve auf sie zustapfen. »Wenn Redal-Stan ihn nicht so bedrängte, würde ihm das Sprechen leichter fallen«, sagte sie und trat beiseite, um Platz für Lodeshs Adoptivvater zu machen.
    Reeve lächelte Alissa verstört zu, als er sie erreichte. »Lodesh«, sagte er mahnend. »Du hast behauptet, es kämen nur ein paar Leute. Sie haben sogar eine Tanzfläche aufgebaut!«
    Lodesh verzog das Gesicht. »Ich habe darum gebeten, Vater. Damit das Moos nicht zertrampelt wird.«
    »Ja«, stimmte Reeve trübselig zu. »Aber du hast gesagt, nur ein paar.«
    »Ich habe auch nur ein paar Leute eingeladen. Die anderen sind einfach so gekommen. Ich konnte sie doch schlecht bitten, wieder zu gehen.«
    »Sie werden Dinge liegen lassen«, warnte Reeve. »Du wirst schon sehen. Und an wessen Tür werden sie dann morgen klopfen? An meine. Jawohl, an meine.«
    »Ich stelle ein Schild auf.« Lodesh zwinkerte ihr zu, legte Reeve einen Arm um die Schultern und führte ihn in die Dunkelheit. Alissa folgte den beiden.
    »Wehe, es klettert jemand in meinen Bäumen herum«, warnte Reeve, und Alissa kicherte bei der Vorstellung, wie diese gut gekleideten Erwachsenen sich an Ästen entlanghangelten.
    »Bitte, Vater. Du erschreckst noch die Gäste«, sagte Lodesh. »Alle werden sich vorbildlich benehmen.«
    »Das möchte ich ihnen auch geraten haben.« Der gedrungene Mann stemmte energisch die Hände in die Hüften und baute sich breitbeinig am Rand des Lichtscheins auf. »Wenn ich auch nur eine Kerbe in meinen Bäumen finde oder einen einzigen abgeknickten Ast …«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn Lodesh. »Dann werde ich hier nie wieder ein Fest feiern dürfen.«
    Reeve runzelte ob Lodeshs genervtem Tonfall finster die Stirn. »So ist es«, brummte er und wandte sich dann an Alissa. »Sorgt dafür, dass er es sich nicht mit mir verscherzt, wenn Ihr so gut wärt, Alissa?«, bat er. Ehe sie antworten oder sich verabschieden konnte, drehte er sich um und stapfte davon.
    »Das war knapp«, hauchte Lodesh. »Wenn er gemerkt hätte, dass Connen-Neute hier ist, hätte er womöglich alle gebeten, sofort zu gehen.«
    Alissa erinnerte sich an Connen-Neutes ängstlichen Blick und sein hastiges Verschwinden. »Warum? Sind Meister hier nicht willkommen?«, fragte sie ein wenig besorgt.
    »Nicht Connen-Neute.« Lodesh nahm ihren Arm und spazierte mit ihr zurück ins Licht. »Vater hat ihn vor drei Jahren dabei erwischt, wie er in den Euthymien herumgeklettert ist. Er hat nach einem fruchtbaren Samen gesucht, wegen einer Wette mit Talo-Toecan. Vater hat ihn eigenhändig vom Baum geholt und aus dem Hain verjagt.«
    Alissa zog erstaunt die Brauen hoch. »Connen-Neute hat tatsächlich Angst vor ihm!«
    Lodesh strahlte. »Absolute, grauenvolle, entsetzliche Angst.«
    »Aber er ist ein Meister der Feste.« Alissa machte eine hilflose Geste. »Er ist so viel …«
    »Größer? Stärker?«, beendete Lodesh ihren Satz. »Das stimmt. Aber erschlagt Ihr eine Biene, die Euch um den Kopf summt, wenn Ihr das Gemüsebeet jätet?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie würde mich nicht stechen, wenn ich sie in Ruhe lasse.«
    »Aber Ihr seid so viel größer«, sagte Lodesh gedehnt. »Was könnte Euch ein kleiner Stich schon anhaben? Warum erledigt Ihr die Biene, und damit das Risiko, nicht einfach endgültig?«
    Alissa nickte verständnisvoll. Er lächelte und wollte offenbar fortfahren, hielt aber inne, als eine einzelne Flöte und eine Trommel in gemessenem Rhythmus anhoben. Breves tiefe, klangvolle Stimme übertönte den Lärm, und ihre Augen weiteten sich, als sie »Taykells Abenteuer« erkannte.
    »Hört Euch das an«, sagte Lodesh und ging mit ihr auf die anderen Gäste zu. »Breve hat ein neues Lied gefunden.«
    Alissa lauschte erwartungsvoll, während Breve die erste Strophe

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