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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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bereits in Vorfreude auf seine Berührung reagiert. Waren hart geworden und schmerzten vor Sehnsucht und Verlangen.
    Merry hatte die Augen halb geschlossen und genoss, wie ihr Körper sich ihm hingab. Genoss das sehnsüchtige Verlangen. Noch nie hatte sie eine so starke, unwiderstehliche Leidenschaft gespürt. Es war nicht leicht auszuhalten, denn sie fühlte sich nicht nur verletzlich, sondern beinahe ausgeliefert.
    “Merry”, flüsterte er wieder in demselben warnenden Ton wie zuvor. “Ich weiß nicht, was hier vor sich geht …”
    “Ich schon.”
    Er lächelte, aber es war ein raues, widerwilliges Lächeln. Ein eindeutiger Versuch, die Kontrolle über sich wiederzuerlangen.
    Langsam wurde ihnen wieder bewusst, wo sie waren. Sie beide allein in der Küche, im Schein der Neonleuchte neben dem surrenden Kühlschrank. Die Uhr am Herd zeigte drei Uhr morgens an. Merry schien es, als wären sie die einzigen Menschen im Universum, die wach waren.
    Zumindest in ihrem unmittelbaren Universum. Aber Jack sah so beunruhigt aus, so … schuldbewusst. Sie streichelte seine Wange und löste sich von ihm. “Wir … blasen das wohl besser ab, nicht wahr?”
    “Ich weiß nicht, wie es so schnell hat gehen können, und so weit.”
    “Ich weiß ziemlich sicher, dass du mich geküsst hast. Dann hat eins das andere ergeben. Obwohl mir nicht klar ist, warum du damit angefangen hast. Wenn ich mich recht erinnere, hast du gesagt, du möchtest weiterhin von mir genervt sein.”
    “Deswegen habe ich das gesagt. Ich meine, wenn wir uns gegenseitig auf die Nerven gingen, würden wir nicht …”
    “Zärtlich miteinander sein? Aber du gehst mir nicht auf die Nerven. Mir war es nur unangenehm, dass ich dir so viele Schwierigkeiten gemacht habe, Jack. Vielleicht glaubst du es nicht, aber ich kann ein guter Freund sein.”
    “Natürlich glaube ich dir das.”
    “Im Moment ist es nur so, dass es ziemlich schwierig für mich ist, unabhängig und stark zu sein. Alles ist anders. Da ist als erstes Charlie. Ich bemühe mich, einen Platz in ihrem Leben zu finden. Ich habe mein altes Leben auf den Kopf gestellt und muss mich in einem neuen orientieren. Ich bin die Erste, die zugibt, dass mir momentan alles etwas über den Kopf wächst, aber ich schwöre, ich bin normalerweise kein hilfloses Frauchen. Oder jemand, der sich an jemand anderen anlehnen muss. Aber du warst einfach … großartig.”
    “Merry?”
    “Ja?”
    “Ich bin nicht großartig. Ich bin nicht einmal ein guter Kerl. Es wäre wirklich eine gute Idee, wenn du aufhörst, so von mir zu denken.”
    Er war so wunderbar, dass sie es sich verzieh, damit begonnen zu haben, sich in ihn zu verlieben. “Jack?”
    “Ja?”
    “Ich verstehe nicht, was falsch daran sein soll, wenn zwei Menschen sich zueinander hingezogen fühlen. Glaub mir, ich suche keine Schwierigkeiten – und ich möchte auch niemandem welche bereiten. Aber ich mag deine Küsse. Ich mag, was zwischen uns passiert ist. Und ich kann daran auch nichts Problematisches entdecken.”
    Und um ihn nicht weiter zu beunruhigen, verließ sie leise die Küche und ging nach oben ins Bett.
    Sogar am nächsten Nachmittag, als sie wieder zu Hause war und sich über das furchtbare Chaos in der Küche hermachte, dachte sie darüber nach, was Jack gesagt hatte. Charlene hatte pausenlos an ihrer Seite gearbeitet, aber irgendwie war er ihr trotzdem nicht aus dem Kopf gegangen – und auch nicht aus ihrem Herzen. Es war so merkwürdig gewesen, wie und warum er darauf bestanden hatte, kein guter Kerl zu sein. Wie er offenbar versucht hatte, sie vor irgendetwas zu warnen. Vor ihm selbst? Aber warum?
    “Ich glaube nicht, dass diese Farbe jemals weggeht”, verkündete Charlene.
    Merry rutschte auf den Knien zur fraglichen Stelle, wo Charlie gerade versuchte, eine unglaubliche Komposition verschiedenster Farben vom Boden zu schrubben. Das Kind hatte wieder Gel im Haar und trug seine Army-Klamotten. “Charlie, du hilfst seit zwei Stunden beim Putzen.”
    “Ja, und?”
    “Das ist nicht normal. Du solltest dich darüber beschweren. Du solltest mich beschimpfen. Du solltest mit dem Fuß aufstampfen und mich anschreien, was ich für ein Biest bin, weil ich dich putzen lasse.” Eigentlich sollte es nicht notwendig sein, einer Elfjährigen zu erklären, wie sich eine Elfjährige benehmen sollte. Fünfjährige durften brav sein. Ab der Junior High musste man protestieren, rebellieren und sich ständig beklagen. Das war allgemein bekannt.

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