Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
rumhängen? Sie haben vielleicht auch Angst, dass sie allein dort stehen müssen.”
    Charlie sagte nichts mehr, bis sie zum Haus einbogen. “Ich denke darüber nach. Dass ich mich dort eventuell mit Quinn unterhalten könnte. Oder mit Bo.”
    “Siehst du? Außerdem würdest du ihnen damit einen Gefallen tun und sie müssten sich keine Sorgen machen, dass sie dort allein sind.”
    “Jack wird auch da sein, stimmt’s? Wenn also irgendetwas ist, kann er mich heimbringen. Für den Fall, dass du bleiben musst, weil du bei dieser Sache ja mithelfen sollst.”
    Während Merry die vielen Päckchen auslud, sah sie hinüber zum Nachbarhaus. In der Einfahrt stand kein Auto, also war Jack vermutlich nicht zu Hause. Sie hatte nicht vergessen, wie er überredet worden war, sie zu der Schulveranstaltung zu begleiten. Und ja, anfangs wollte sie dagegen protestieren, dass er sich so etwas zumutete. Anfangs war es ihr idiotisch erschienen, dass er sich verpflichtet fühlte, zu so einer doofen Sache mitzugehen, aber jetzt … jetzt schien sie anders darüber zu denken.
    Mit Sicherheit konnte man keinen Mann vor den Augen von hundert Elf- und Zwölfjährigen verführen. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass dieses fürchterliche Ambiente auch nur im Entferntesten etwas Erotisches oder Stimmungsvolles aufkommen ließ.
    Aber sie würden beide dort sein.
    Lust macht erfinderisch, nicht wahr? Okay, vielleicht lautete das Sprichwort nicht genau so. Aber doch so ähnlich, dachte Merry. Wenn es eine Möglichkeit gab, diesen Mann in Unruhe zu versetzen, würde sie diese finden …

11. KAPITEL
    J acks Handy piepste, als er gerade nach den Autoschlüsseln griff. Da er schon zu spät dran war, wollte er erst nicht drangehen – bis er auf dem Display sah, dass es Cooper war. Mit seinem Sohn musste er unbedingt etwas besprechen.
    “Sag mir noch einmal, warum zum Teufel du der Meinung bist, dass ich das tun soll”, blaffte er ins Telefon.
    “Tja, Dad, genau aus diesem Grund rufe ich an. Weil ich dir für diese Sache ein paar Tipps geben werde.”
    “Ich brauche keine Tipps, du …” Jack musste über die Frechheit seines Sohnes lachen. Zumindest einen Moment lang. “Verarsch mich nicht. Irgendwie hast du mich so weit gebracht, zu einem Tanzabend für Kinder zu gehen. Ich habe das gemacht, als du und Kicker in diesem Alter wart, weil man so etwas als Elternteil einfach tut. Aber das ist nicht mein Kind. Nicht mein Problem. Und ich weiß nicht einmal mehr, warum du wolltest, dass ich dabei mitmache.”
    “Weil Charlene ein liebes Kind ist. Und weil sie ein bisschen verloren wirkt, seit ihr Dad gestorben ist. Und bei diesem speziellen Problem bist du wirklich der Einzige, der ihr helfen kann.”
    “Klar, als ob ich dir das glauben würde.” Jack warf die Haustür hinter sich zu und ging zu seinem Wagen. Die Nacht war schwärzer als Teer und eisiger als eine Frau, die zurückgewiesen worden war. Auch seine Stimmung war unter Null.
    “Dad, hör zu. Für Charlene wäre es fürchterlich peinlich, wenn Merry sie die ganze Zeit nicht aus den Augen lässt. Das kannst du verhindern, indem du Merry davon ablenkst, sie ständig zu beobachten. Und Merry … sie ist einfach zu jung für die Typen dort. Sie ist erst elf. Verstehst du?”
    “Zu jung für Elf- und Zwölfjährige?”
    Sein Sohn seufzte, als wäre die Unterhaltung sehr anstrengend. “Nein. Zu jung für die anderen Eltern. Die Golf-Freaks. Die Benefiz-Fritzen. Die Pfadfinder-Dads. Sie wird das Gefühl haben, ganz allein auf weiter Flur zu sein. Es wäre hilfreich, wenn sie jemanden hätte, mit dem sie reden kann und der ihr nicht das Gefühl gibt, ein Außenseiter zu sein.”
    Dieser Junge … Jack hatte sich völlig beruhigt, noch bevor er das Auto starten konnte. “Wann bist du plötzlich so verdammt schlau geworden?”, fragte er. Er klang nun gar nicht mehr gereizt. Coop bemerkte es ebenfalls. Aber statt einer Antwort seines Sohnes war es plötzlich ganz still.
    “Ich bin nicht schlau”, sagte Coop.
    Jack vergaß seine schlechte Stimmung und konzentrierte sich auf seinen Sohn. Seine väterlichen Antennen hatten ein Signal empfangen. “Was ist passiert?”
    “Nichts, hoffe ich,” erwiderte Coop. In seiner Stimme war etwas Trauriges. Jack bemerkte es sofort.
    “Hey”, sagte er. Doch sein Sohn redete schon wieder davon, was er alles zu tun hatte und mit welchen Leuten er sich treffen musste. Das war in Ordnung, aber als Jack auflegte, nahm er sich fest vor, dass so

Weitere Kostenlose Bücher