Alle Weihnachtserzählungen

Teilen des britischen Empires aufgestellt, wie sie gerade dieses wohlriechende Kraut genossen, und mit einer poetischen Erläuterung versehen, die besagte, daß bei einem Anlaß, bei dem man dasaß und scherzte, einer Tabak kaute, einer eine Prise nahm und einer rauchte. Doch er schien weiter nichts hervorzubringen als Fliegen. Es hatte eine Zeit gegeben, als er seine Hoffnungen in unechten Schmuck gesetzt hatte, denn auf einer Glasscheibe stand das Angebot für billige Siegel und ein weiteres für Bleistiftkästen und ein geheimnisvolles Amulett unbekannten Verwendungszweckes, das mit neun Pence ausgepreist war. Aber bis zu dieser Stunde hatte das Jerusalem-Viertel nichts davon gekauft. Kurzum, Tetterby hatte sich arg gemüht, seinen Lebensunterhalt aus dem Jerusalem-Viertel auf die eine oder andere Weise herauszuholen, und bei allem nur mäßig abgeschnitten, daß die beste Stellung in der Firma die des Co. war, denn Co. als eine wesenlose Schöpfung wurde nicht von den allgemein üblichen Unannehmlichkeiten wie Hunger und Durst geplagt, fiel weder unter die Armensteuer noch unter die festgesetzten Steuern und hatte für keine Familie mit kleinen Kindern zu sorgen.
    Tetterby jedoch in seinem kleinen Wohnzimmer – auf dessen Gemüt, wie bereits erwähnt, die Gegenwart einer jungen Familie ihren Eindruck auf eine Weise hinterließ, die zu geräuschvoll war, als daß sie außer acht gelassen werden konnte oder mit dem ruhigen Durchlesen einer Zeitung zu vereinbaren war – legte seine Zeitung hin, drehte sich in seiner Zerstreutheit ein paarmal wie eine unschlüssige Brieftaube im Wohnzimmer herum, stürzte sich vergeblich auf ein, zwei flüchtende kleine Gestalten in Nachthemden, die an ihm vorbeieilten, steuerte dann plötzlich auf das einzige harmlose Familienmitglied zu und ohrfeigte Molochs Kindermädchen.
    „Du böser Junge!“ sagte Tetterby. „Hast du denn gar kein Mitleid mit deinem armen Vater nach den Strapazen und Sorgen eines schweren Wintertages, von fünf Uhr morgens an, sondern mußt du mit deinen boshaften Streichen seine Ruhe stören und ihm den letzten Verstand rauben? Isses nich genug, Sir, daß sich dein Bruder Dolphus in Nebel und Kälte schindet und plackt und du dich im Schoß des Überflusses wälzt mit einem – mit einem Baby und allem, was du dir wünschen kannst“, sagte Mr. Tetterby und steigerte dies zu einem Höhepunkt an Segnungen, „sondern mußt du aus der Wohnung eine Wüstenei und aus deinen Eltern Wahnsinnige machen? Mußt du das, Johnny? He?“ Bei jeder Frage täuschte er eine erneute Ohrfeige vor, besann sich aber eines Besseren und hielt sich zurück.
    „Oh, Vater!“ wimmerte Johnny, „wenn ich aber nichts gemacht hab, bestimmt, sondern so auf Sally aufgepaßt und sie zum Schlafen gebracht hab. Oh, Vater!“
    „Ich wünschte, meine kleine Frau käme nach Hause!“ sagte Mr. Tetterby reuig und zerknirscht. „Ich wünschte nur, meine kleine Frau käme nach Hause! Ich werd mit ihnen nich fertig. Sie sorgen dafür, daß mir der Kopf schwirrt, und kriegen mich unter. Oh, Johnny! Isses nich genug, daß euch eure liebe Mutter mit dieser süßen Schwester versorgt hat?“ Er zeigte auf Moloch. „Isses nich genug, daß ihr vorher sieben Jungs wart, ohne eine Spur von ’nem Mädchen, und daß eure liebe Mutter durchgemacht hat, was sie durchgemacht hat, damit ihr alle eine kleine Schwester habt, sondern mußt du dich so benehmen, daß mir schwindlig wird?“
    Allmählich wurde Mr. Tetterby sanfter, als seine eigenen zarten Gefühle und die seines verletzten Sohnes zur Wirkung kamen, und er kam zum Schluß, indem er ihn umarmte und sich sofort losriß, um einen der wirklichen Übeltäter zu fassen. Da es ein ziemlich guter Start war, glückte es ihm nach einem kurzen, aber geschickten Lauf und einem ziemlich schwierigen Querfeldeinrennen unter den Bettstellen hindurch und über sie hinweg und zwischen den verzweigt stehenden Stühlen, seinen Sohn zu fangen, den er gebührend strafte und ins Bett steckte. Dieses Beispiel hatte eine mächtige und offenbar hypnotische Wirkung auf den mit den Stiefeln, der sofort in einen tiefen Schlaf sank, obwohl er noch vor einem Augenblick hellwach und in gehobenster Stimmung gewesen war. Auch verfehlte es nicht seine Wirkung auf die beiden kleinen Architekten, die sich ganz heimlich und geschwind in einer angrenzenden Kammer zu Bett begaben. Als sich auch der Kamerad der Eingeschlossenen mit ähnlicher Vorsicht in sein Nest zurückzog,