Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
Vom Netzwerk:
geritzt.«
    »Was wollten Sie so früh am Morgen im Gramercy Park?« Es klang mehr wie eine Anschuldigung als nach einer Frage. Haven merkte, dass die Journalisten Iain gern als den Bösen dastehen lassen wollten.
    »Ich war auf der Suche nach Ms Singh. Die New York Post hat die Inhalte ihrer Akten über die Ouroboros-Gesellschaft einen Tag früher veröffentlich als vereinbart, und ich wollte ihr helfen, die Stadt zu verlassen, bevor ihr etwas zustieß.«
    Ein weiterer Reporter meldete sich zu Wort. »Inspektor Fahey, wären Sie so freundlich, uns zu erklären, warum Mr Morrow nicht als Verdächtiger für den Mord an Ms Singh infrage kommt?«
    Der hochgewachsene Polizist krümmte ein wenig den Rücken, um in das Mikrofon zu sprechen. »Mr Morrow hat ein solides Alibi für den Tatzeitpunkt. Außerdem hat er keinerlei Motiv für den Mord. Ms Singh hat viele Mitglieder der Ouroboros-Gesellschaft verschiedenster Verbrechen beschuldigt, aber Mr Morrow hat sie als Einzigen von einer früheren Anschuldigung entlastet.«
    Ein anderer Journalist sprang von seinem Stuhl auf. »Mr Morrow, was für ein Gefühl ist es, nicht mehr der Hauptverdächtige im Mordfall Jeremy Johns zu sein?«
    »Ein gutes. Ich freue mich schon darauf, wieder durch die Stadt laufen zu können, ohne mich alle paar Meter umzusehen.«
    »Können Sie uns sagen, wo Sie die letzten achtzehn Monate gewesen sind?«
    »Ich konnte nicht in New York bleiben«, antwortete Iain. »Man wollte mir einen Mord anhängen, den ich nicht begangen hatte. Als alle davon ausgingen, dass ich bei dem Brand ums Leben gekommen bin, beschloss ich, eine Weile in Europa unterzutauchen.«
    »Wo in Europa? Können Sie das präzisieren?«
    »Nein, das kann ich nicht.« Iain warf dem Mann einen finsteren Blick zu.
    »Und was haben Sie zu der Klage zu sagen, die ihre Mutter gegen Haven Moore eingereicht hat, die junge Frau, die Ihr Vermögen geerbt hat?«
    »Ich möchte keine weiteren persönlichen Fragen mehr beantworten. Aber ich denke, es dürfte nun offensichtlich sein, dass die Klage meiner Mutter jeder Grundlage entbehrt. Mein Testament war nicht gefälscht. Haven Moore wird das Geld behalten.«
    »Sie waren doch selbst Mitglied der Ouroboros-Gesellschaft. Können Sie die Zustände, die Ms Singh beschreibt, aus erster Hand bestätigen?«
    Haven konnte nicht erkennen, wer die Frage gestellt hatte. Die Journalisten waren wie eine Horde wild gewordener Hunde, die um ein einziges Stückchen Fleisch kämpften.
    »Ich werde Padma Singhs Akten für sich selbst sprechen lassen.« Iain wirkte zunehmend ungehaltener.
    »Inspektor Fahey, was sagen Sie zu den Berichten, denen zufolge Commissioner Gordon Williams Mitglied der Ouroboros-Gesellschaft war und hochrangigen Mitgliedern Gefälligkeiten erwiesen hat?«
    Inspektor Fahey schnaubte. »Das ist lächerlich«, sagte er. »Nächste Frage?«
    »Ein Name taucht in Padma Singhs Akten besonders häufig auf. Adam Rosier. Soweit ich weiß, konnte bisher kein Mann dieses Namens ausfindig gemacht werden. Inspector Fahey, haben Sie eine Vermutung, wo sich Mr Rosier aufhält?«
    Während der Polizist die Frage beantwortete, warf Iain einen verstohlenen Blick zu Leah hinüber, die hinter ihm saß. Sie hielt zwei Handys hoch und schüttelte mit grimmiger Miene den Kopf. Iain tippte dem Inspektor auf die Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Es tut mir leid, meine Damen und Herren, aber wir werden die Konferenz an dieser Stelle abbrechen müssen«, verkündete Inspektor Fahey. Die Kamera folgte Iain und Leah, als sie aus dem Raum eilten. Ganz am Rande der Menge standen Chandra und Cleo.

KAPITEL 46
    B ist du sicher, dass du schon fit genug dafür bist?«, fragte Iain, als ihr Taxi auf den West Side Highway auffuhr.
    »Du hast doch gehört, was der Arzt gesagt hat. Ich musste bloß was essen. Gibt’s noch mehr von den Energieriegeln?«, fragte Haven kauend. Leah reichte ihr einen weiteren nach Pappe schmeckenden Snack.
    »Und du meinst wirklich, dass wir das Richtige tun?«, fragte Iain dann. »Sogar Adam ist davon ausgegangen, dass die Horae uns umbringen wollen.«
    »Werden sie uns umbringen?«, fragte Haven Leah, bevor sie in ihren zweiten Energieriegel biss.
    »Nein«, antwortete Leah.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Iain sie. »Hattest du eine Vision?«
    »Nö. Aber so geht es mit mir nicht zu Ende«, erwiderte Leah. »Der Herr hat andere Pläne für mich.«
    »Du redest ständig vom Herrn, obwohl die Horae dich die

Weitere Kostenlose Bücher