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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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zu erfahren, in dem sich womöglich der Hinweis befindet, den sie braucht.« Sie wandte sich Haven zu. »Dieser Freund, den du suchst. Ist er derjenige, den Chandra getroffen hat, als ihr letztes Jahr auf der Flucht vor den Grauen wart?«
    »Ja. Sein Name ist Beau«, sagte Haven.
    »Chandra hat eine besondere Verbindung zwischen euch gespürt. Er ist mehr als nur ein Freund für dich, nicht wahr?«
    Haven schien es, als hätte die alte Frau direkt nach ihrem Herzen gegriffen und drückte nun zu. »Er war mein Bruder.«
    »Das hat Chandra auch vermutet. Als wir uns im Spa begegnet sind, hast du mir erzählt, dein Freund sei nach New York gekommen, um jemanden aus seiner Vergangenheit zu treffen.«
    »Stimmt«, bestätigte Haven.
    Phoebes Gesicht war ernst. »Ich will dir keine Angst machen, Haven, aber Beau könnte ernsthaft in Gefahr sein. Es hat in der Vergangenheit schon öfter solche Vorfälle gegeben. Vor noch gar nicht so langer Zeit ist ein Mitglied der Gesellschaft verschwunden, kurz nachdem sie ihren Liebhaber aus einem früheren Leben wiedergefunden hatte. Ich habe noch versucht, sie zu warnen, dass der Mann nicht der sein konnte, für den er sich ausgab. Die Leiche der Frau – oder das, was davon übrig war – wurde erst Monate später entdeckt. Es heißt, sie sei wochenlang gefoltert worden.«
    Nein. Haven schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken. Solche Dinge passierten jemandem wie Beau nicht. Das könnten sie aber, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf, doch Haven hörte nicht hin. Sie wusste, dass sie nie wieder würde Hoffnung schöpfen können, wenn sie ihren schlimmsten Ängsten jetzt nachgab.
    »Wer war die Frau, die gestorben ist?«, wollte Iain wissen. »Warum habe ich von dem Mord nichts in der Zeitung gelesen?«
    »Die Skandale innerhalb der Ouroboros-Gesellschaft finden sich selten in den Zeitungen wieder«, bemerkte Phoebe.
    »Ich mache es, Phoebe«, fuhr Haven dazwischen. »Was auch immer Sie wollen, ich mache es, solange Sie mir versprechen, dass Sie mir bei der Suche nach Beau helfen.«
    »Moment mal – alle beide. Ich bin auch der Meinung, dass wir Beau so schnell wie möglich finden müssen«, schaltete sich Iain wieder ein. »Aber warum müssen wir uns denn sofort mit Adam befassen? Er wird New York nicht so schnell verlassen. Warum arbeiten wir nicht zusammen und denken uns gemeinsam einen Plan aus, bei dem Haven nicht in Gefahr gerät?«
    »Sie lassen sich Ihren Verstand leider allzu leicht von Gefühlen vernebeln, Mr Morrow«, meinte Phoebe. »Ich versichere Ihnen, dass es einen guten Grund für unsere Eile gibt. Wie ich schon sagte, lebt der Magos seit den 1920ern in Manhattan. Er streift natürlich immer noch durch die Welt und verbreitet Zwietracht und Chaos. Wir hätten jederzeit aus den Zeitungen erfahren, in welcher Stadt er sich gerade niedergelassen hat. All die Finanzkrisen und Spekulationsblasen – er fängt langsam an, sich zu wiederholen. Dadurch hat er sich früher oder später immer verraten. Aber die Tatsache, dass er nun schon fast ein Jahrhundert am selben Ort lebt, ist für niemanden ein gutes Zeichen. Wenn der Magos sich nicht fortbewegt, konzentriert sich alles Übel auf einen einzigen Ort, und dadurch gerät die Welt aus dem Gleichgewicht. Es könnte irreparablen Schaden für diese Stadt bedeuten – für das gesamte Land. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen sofort handeln.«
    »Was, glauben Sie denn, könnte passieren?«, fragte Haven.
    »Das wissen wir nicht«, erwiderte Phoebe. »Wir wissen nur, dass der Magos an einem neuen Plan arbeitet – einem Plan, der extrem gefährlich sein könnte. Du bist doch schon einmal im Hauptquartier der Ouroboros-Gesellschaft gewesen, nicht wahr?«, fragte sie Haven.
    »Ja«, bestätigte Haven.
    »Und wen hast du gesehen, als du dort warst?«
    Haven versuchte, sich zu erinnern und niemanden zu vergessen. »Ein paar rangniedrige Mitarbeiter der OG. Und einen Haufen Kinder, die zur Reinkarnationsanalyse gekommen waren.«
    »Genau«, sagte Phoebe.
    »Ich verstehe immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen«, erwiderte Haven. »Hab ich was nicht mitgekriegt?«
    »Ist dir vielleicht aufgefallen, dass alle Kinder in dem Wartezimmer im gleichen Alter waren?«
    »Waren sie das?« Haven erinnerte sich an ein kleines blondes Mädchen, mit dem sie in der Lobby der OG gesprochen hatte. Ihr Name war Flora gewesen, und sie hatte behauptet, früher eine berühmte Epidemiologin namens Josephine gewesen zu sein. Flora war

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