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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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nicht so ein Snob, Calum. Das ist keine besonders schöne Eigenschaft. Außerdem waren die Leute, die in diesem Raum hier gewohnt haben, lange nicht so vornehm, wie du vielleicht denkst. Die haben in die Ecken gepinkelt.«
    »Weißt du das aus deinen Erinnerungen?« Calum quietschte vor Lachen.
    »Nein, das hab ich gelesen«, gab Alex schnippisch zurück.
    Haven nahm sich keinen Hotdog, goss sich jedoch eine Tasse Kaffee aus einer silbernen Kanne ein, die aussah, als hätte sie noch vor Kurzem in einer anderen Abteilung des Museums gestanden.
    »Mist!«, rief Calum auf einmal. Er hatte aus Versehen etwas Senf auf das dreihundert Jahre alte Polster seines Sessels gekleckert und tupfte nun mit einer weißen Baumwollserviette daran herum.
    »Okay«, sagte Alex, die Calums Fluchen ignorierte. »Spuck’s aus, Haven. Wer war das Mädchen mit dem goldenen Kleid?«
    »Was wisst ihr über die Geschichte der OG?«, fragte Haven.
    »Nicht viel«, erwiderte Calum und blickte von dem Fleck auf. »Die einzige Geschichte, die mich interessiert, ist meine eigene.«
    »Jetzt lass doch Haven endlich mal erzählen.« Alex schnaubte ungeduldig.
    Haven zögerte, aber ihr fiel kein Grund ein, warum sie es ihnen nicht erzählen sollte. »In den 1920ern war ich ein Mädchen namens Constance. Sie war eins der Gründungsmitglieder der Ouroboros-Gesellschaft. Ich hatte als kleines Kind schon Visionen aus ihrem Leben. Sie und ihr Freund sind im Jahr 1925 in einem Feuer ums Leben gekommen. Ich wusste, dass der Brand kein Unfall gewesen ist, darum bin ich vor ungefähr anderthalb Jahren nach New York gekommen, um rauszufinden, was wirklich passiert ist.«
    »Und was ist passiert?« Alex rutschte bis zur äußersten Kante ihres Sessels vor.
    »Sie sind beide von einem Mädchen ermordet worden, das in Constances Freund verliebt war.« Haven verschwieg, dass dieses Mädchen inzwischen als Padma Singh wiedergeboren worden war.
    »Oh mein Gott!«, rief Alex. »Das ist ja schrecklich! Und Constance hat diesen Typen wirklich geliebt – den, mit dem sie zusammen gestorben ist?«
    »Ja.«
    »Dann findet ihr euch vielleicht wieder! Weißt du, solche Sachen passieren wirklich ziemlich oft. In der OG gibt es einen ganzen Haufen Leute, die behaupten, ihre große Liebe wiedergefunden zu haben.«
    Haven widerstand dem Drang, mehr zu erzählen. Sie kannte Alex und Calum nicht gut, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie ihnen nicht unbedingt ihre Geheimnisse anvertrauen sollte.
    »Wir haben uns schon gefunden.«
    »Und?«, bohrte Calum nach.
    »Was ist passiert?«, wollte auch Alex wissen.
    »Als Erstes hat er mich enttäuscht. Und dann ist er gestorben. Wieder in einem Feuer.«
    »Du redest über Iain Morrow, oder?«, fragte Alex.
    »Woher weißt du das?«
    »Ach, komm schon, Haven, glaubst du denn, wir lesen keine Klatschblätter? Du bist die Erbin des Morrow-Vermögens. Um ehrlich zu sein, sind wir ein kleines bisschen beleidigt, dass du es uns nicht von selbst gesagt hast. Ich dachte schon, Iain hätte vielleicht schlecht über uns geredet oder so.«
    »Ihr kanntet Iain?« Jetzt war es an Haven überrascht zu sein.
    »Klar«, erwiderte Alex. »Ich hab ihn in der OG kennengelernt. War eine Weile ziemlich gut mit ihm befreundet. Ich bin sogar ein paarmal mit ihm ausgegangen. Nur zur Show natürlich. Wir brauchten beide ein bisschen Publicity.«
    »Ach, Iain ist ein Idiot«, sagte Calum. »Verdammt heiß, aber ein Idiot.«
    »Ja«, pflichtete Alex ihm traurig bei.
    »Warum?«, wollte Haven wissen. »Was hat er denn gemacht?«
    »Wir standen uns wirklich mal recht nah«, erzählte Alex, »aber dann hat er eines Tages ganz plötzlich beschlossen, dass er nicht mehr mit mir befreundet sein will.«
    »Ganz ohne Grund?«
    »Na ja …« Alex sah Calum an.
    »Los, sag’s ihr schon«, drängte er.
    »Vor ein paar Jahren war mein OG-Konto mal ziemlich leer gefegt. Ich hatte nur ein paar Punkte für eine kleine Korrektur hier und da ausgegeben. Außerdem hatte ich alle Hände voll mit meiner Oscar-Kampagne zu tun. Du hast ja keine Ahnung, wie teuer so was werden kann. Irgendwann hatte ich das Gefühl, jedem, mit dem ich mich traf, Punkte zahlen zu müssen. Na ja, jedenfalls hat die frühere Präsidentin der OG – diese Schlampe Padma Singh – immer ein Riesentheater darum gemacht, dass die Leute auch ja genug Punkte auf ihrem Konto hatten. Ich bin unter die Fünfzehnpunktegrenze gefallen und wurde prompt davon in Kenntnis gesetzt, dass ich sofort welche

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