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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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verdienen müsste, wenn ich in der Gesellschaft bleiben wollte.
    Iain wollte mir Punkte leihen, aber dann hat Padma mich angerufen und mir einen Job angeboten. Sie brauchte jemanden, der jung und unschuldig aussah, um irgendeinem hohen Tier aus der OG, das gerade in Paris Urlaub machte, Drogen zu überbringen. Es hätte noch nicht mal einen Tag gedauert, ich hätte eine Gratisreise nach Frankreich bekommen und genug Punkte verdient, um mein Konto wieder auszugleichen. Das Angebot war einfach zu gut, um es auszuschlagen, und ich war damals noch ziemlich naiv. Ich hab ihr gesagt, dass ich den Job machen würde.«
    »Du hast Drogen geschmuggelt?«, fragte Haven.
    »Nein. Am Ende hab ich mich doch dagegen entschieden. Ich hab einen anderen Weg gefunden, um mein Konto auszugleichen.«
    »Alex will noch nicht mal mir erzählen, was sie dafür machen musste«, sagte Calum, woraufhin das Mädchen ihm einen finsteren Blick zuwarf.
    »Ich hab versucht, Iain zu erreichen, doch er war so sauer darüber, dass ich die Sache mit den Drogen auch nur in Erwägung gezogen hatte, dass er nicht mehr mit mir reden wollte.«
    »Der hat sich immer für was Besseres gehalten«, schnaubte Calum. »Als wären wir irgendwie schmutzig oder so.«
    »Ja«, bestätigte Alex, »und ich hab nie verstanden, warum. Er war ja nun selbst nicht gerade ein Kind von Traurigkeit. Der hatte alle hübschen Mädchen in der OG durch, bevor er achtzehn war.«
    »Davon hab ich gehört«, sagte Haven. Ein paar Jahre zuvor hatte sich Iain in der OG einen Namen als unverbesserlicher Herzensbrecher gemacht, um seine wahre Identität vor Adam zu verbergen. Wie es aussah, waren auch Alex und Calum auf seine Maskerade hereingefallen.
    »Hast du mich deswegen nach Mia Michalski gefragt?«, wollte Alex wissen.
    »Iain und Mia?« Haven erinnerte sich an den Kuss, den Iain Mia auf die Wange gegeben hatte. Sie hatte sich eingeredet, dass er rein freundschaftlich gewesen war. Wahrscheinlich war er das auch gewesen. Aber warum hatte Iain nicht erwähnt, dass Mia eins der Mädchen gewesen war, mit denen er damals ›ausgegangen‹ war?
    »Ja, sie haben zwar versucht, es geheim zu halten, aber jeder wusste, dass sie zusammen waren. Und dann ist Mia plötzlich verschwunden, und Iain hat offenbar beschlossen, dass er auf reifere Frauen steht, und schnüffelte nur noch Padma Singhs scheintotem Gerippe hinterher. Allerdings …« – Alex biss in einen Hotdog – »… das war alles damals in den finsteren Tagen der OG. Heute ist das Ganze keine riesige Orgie mehr.«
    »Nein, heute sind alle plötzlich total rechtschaffene Bürger«, spottete Calum. »Wenn du mich fragst, gehörte Iain eigentlich immer mehr zu diesen gruseligen Robotern als zu uns.«
    »Robotern?«, murmelte Haven, der es immer schwerer fiel, ihre Rolle in dieser Unterhaltung überzeugend weiterzuspielen. Wenn Iains Frauengeschichten nur ein Ablenkungsmanöver gewesen waren, warum hatte er dann seine Beziehung mit Mia geheim gehalten?
    Calum verdrehte die Augen, als würde ihn schon die bloße Erwähnung dieses Themas wütend machen. »Bist du in der OG schon vielen jungen Leuten begegnet?«
    »Nein«, erwiderte Haven.
    »Ich nenne sie immer Roboter. Die meisten von ihnen nehmen diese ganze Ewigkeitssache viel zu ernst. Alles, woran die denken können, ist ihre glorreiche Zukunft.«
    »Ja, es ist echt erstaunlich, wie sehr die OG sich verändert hat«, pflichtete Alex ihm bei.
    »Und zwar zum Schlechten«, fügte Calum hinzu. »Kannst du dir auch nur im Entferntesten vorstellen, wie das wird, wenn diese ganzen Roboterkinder von Halcyon Hall ihren Abschluss haben?«
    »Du meinst, die Kinder von der Schule, die Adam gegründet hat? Wieso? Wie sind die denn so?« Plötzlich bekam Haven ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Adams junge Rekruten beinahe vergessen.
    »Mit so jemandem wie mir dürfen die gar nicht reden«, erzählte Calum. »Ihr Anführer ist dieser Milo Elliot. Der ist eine totale Marionette. Ich wette, der hat schon bei Brooks Brothers eingekauft, als er noch in der Grundschule war.«
    »Adam liebt Milo«, erklärte Alex.
    »Ja«, knurrte Calum. »Wahrscheinlich sollten wir anderen uns einfach damit abfinden. Adam hat mit seiner Roboterarmee noch eine ganze Menge vor. Ich tippe ja auf die Weltherrschaft.«
    »Die Weltherrschaft? Wovon redest du eigentlich?« Alex verdrehte die Augen. »Die Kinder von Halcyon Hall sind die reinsten Musterschüler. Die sind nicht böse .«
    »Das glaubst du«, erwiderte

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