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Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
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innerlich krümmte und an seinen Haaren herumfummelte - »gegen Donnerstagabend sein, na ja, eventuell?«
    Vladimir betrachtete Jonsy und lächelte mit den Augen. Danach kräuselten sich seine Lippen. Pozailov sah Vladimir an, und auch auf seinem breiten Gesicht begann sich eine Art Lächeln anzubahnen. »Donnerstagabend?«, fragte Vladimir. »Ihr macht wohl Witze, oder? Habt ihr nicht gehört, dass ich Dienstag sagte? Hat Uncle Sam nicht mit euch geredet?«
    »Bei allem Respekt vor Uncle Sam, aber wie ich Ihnen schon gesagt habe, wir haben noch andere Kun…«
    Jonsy hörte mittendrin zu reden auf, als Pozailov zwei geräuschlose Schritte in seine Richtung tat. Vladimir fuhr rasch mit der Hand in die Hosentasche und zog etwas heraus. Izzi beobachtete die Hand ängstlich.
    Doch Vladimir begann, Geldscheine von einem Bündel abzublättern. »Hier sind tausend Dollar für den Kunden in Florida, Entschädigung für die Verspätung.« Er hielt Jonsy die Scheine hin. »Und hier sind tausend Dollar für den Kunden in Houston, Entschädigung für die Verspätung. Und da sind viertausend Dollar für Sie beide. Dafür, dass Sie an dem Platz hinter dem Restaurant ›Der letzte Chief in Zion‹ in Hurricane, Utah sein werden - am Dienstag, den siebten April neunzehnhundertachtundneunzig, um fünf vor vier.«

    Jonsy nahm die Geldscheine entgegen und starrte Vladimir an.
    »Ähmmm… Sekunde, ich bring vom Laster … Moment, für die Sachen aus New York, hat Uncle Sam gesagt, haben Sie schon miteinander abgerechnet. Von hier nach Utah weiß ich nicht, vielleicht rufe ich …«
    »Sie rufen nicht an. Niemand braucht davon zu wissen. Weder Uncle Sam noch euer Boss bei Sababa Moving. Dafür bezahle ich. Sind zweitausend Dollar genug für diese beiden Automaten von Minneapolis nach Utah?«
    Jonsy beeilte sich nicht mit der Antwort. Er schien in Berechnungen vertieft. Schließlich sagte er: »Mir scheint schon.«
    »Dann nehmen Sie dreitausend.« Vladimir reichte ihm das letzte Geldpäckchen. »Und jetzt, passen Sie gut auf«, er hob warnend einen Finger. »Bis jetzt war ich nett. Ich habe Ihnen einen hübschen Batzen Geld gegeben. Ich halte nichts davon zu sparen, denn ich will gute Arbeit. Ist das so weit klar?«
    Jonsy bohrte seinen Blick in das Blau von Vladimirs Augen. »Ja.«
    »Dieser Transport ist zu wichtig, als dass ihn mir jemand vermasselt. Sie schienen mir vom ersten Augenblick an in Ordnung zu sein. Schließlich und endlich waren wir zusammen in der gleichen Armee.«
    Jonsy und Izzi nickten.
    »Sie waren auch in der Armee?«, wandte sich Vladimir an Izzi.
    »Ja. Beim Nachrichtendienst. Auf den Golanhöhen.«
    »Aha. Golanhöhen. Ich habe davon gehört. Ich war nie dort. War die ganze Zeit auf See. Meer, Meer und noch mal Meer. Ich habe gehört, dass sie die Golanhöhen zurückgeben wollen.
Nicht gut. Sie machen Blödsinn. Meinetwegen Jerusalem. Aber die Golanhöhen?«
    Jonsy und Izzi nickten wieder. Izzi schielte nach dem Dollarbündel in Jonsys Hand.
    »Und noch eine Kleinigkeit«, fuhr Vladimir fort. »Ich habe euch mehr als genug bezahlt, aber ich, nun, ich bin eben verrückt. Ich zahle gern. Ich will euch noch mehr zahlen. Wenn ich sehe, dass die Übergabe rechtzeitig geklappt hat, lege ich noch etwas drauf. Behaltet das im Hinterkopf. Ihr werdet täglichen Kontakt mit mir halten. Sie werden rechtzeitig in Hurricane eintreffen, oder?«
    Jonsy erwiderte: »Klar doch. Sie können sich auf uns verlassen. Wir werden uns jeden Tag melden.«
    »Und jetzt hört gut zu. Hier ist die Geschichte, die ihr jedem erzählt, der euch zufällig nach diesen Automaten fragt, und es interessiert mich nicht, ob das eure Mutter oder der Präsident der Vereinigten Staaten ist.« Und Vladimir lieferte ihnen eine hübsche Geschichte, in die Be Benz aus Minneapolis, ein Typ in Las Vegas und irgendein Andy aus Kalifornien involviert waren, zu dem die Automaten zur Reparatur geschickt wurden. »Was meint ihr?«, fragte Vladimir, nachdem er geendet hatte.
    Jonsy nickte: »Eine schöne Geschichte.«
    Pozailov grinste. Vladimir klopfte Jonsy und Izzi ein paar Mal freundschaftlich auf die Schultern und zwinkerte. »Sababa Moving, haha, ausgezeichnet. Jalla, ladet die Automaten ein, wir haben nicht viel Zeit.«
    »Nur noch eins, bevor wir anfangen«, sagte Jonsy.
    Vladimir und Pozailov wandten sich ihm irritiert zu. Es schien, als schwankten sie, ob sie wütend werden sollten.
    »Kann man die Heizung ein bisschen runterdrehn?«, fragte

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