Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
irgendeinem besonderen unentflammbaren, teflonbeschichteten Wahnsinnsstoff mit einer lebenslangen Garantie«
»Nein, aber …«
»Warum hast du sie dann gekauft«
So gesehen, klingt der ganze Kauf etwas albern, obwohl ich ihn damals völlig logisch fand. Ich weiß noch, wie stolz ich war, wieder ein paar Dinge auf meiner Liste abgehakt zu haben. Aber mein Vater hat nicht unrecht, und ich bemühe mich, nicht allzu verschwenderisch auf ihn zu wirken.
»Ja, aber die anderen zehn haben keine Kapuzen, diese fünf schon.«
»Aha. Und so etwas ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes Dass alle seine Handtücher auch als Kapuzenmantel dienen können«
»So habe ich das noch nie gesehen.«
»Und wie viel hat dich diese kleine Anschaffung gekostet«
Ich rechne es aus und teile die Summe durch zwei.
»Etwa zweihundert Rand.«
»Für ein zusätzliches, zwanzig Zentimeter großes Stoffdreieck.«
»Ja, Daddy.«
»Die hättest du dir wirklich sparen können.«
»Nein, Daddy.«
Er lächelt mich an.
»Du wirst diesen Fehler kein zweites Mal begehen, oder«
»Nein, Daddy.«
Ich nehme mir in der Tat vor, ihm nie mehr etwas von irgendwelchen Einkäufen zu erzählen, bevor ich mich bei mindestens zwei unabhängigen Quellen informiert habe, ob sie tatsächlich unerlässlich, nur für meinen Seelenfrieden unerlässlich oder nur ein angenehmes Extra sind. Deshalb nehme ich auch Martin mit, um das Babyphon zu kaufen. Meine Mutter würde ich nicht mal mitnehmen, wenn sie wollte. Man darf niemandem trauen, der mit dem Feind ins Bett geht.
Und so stehen jetzt zwei Neulinge in Baby City und starren auf ein Regal voller Geräte zur Babykommunikation. Es gibt jede Menge davon, mit deutlichen Preisunterschieden. Martin sieht mich zweifelnd an.
»Welches ist das beste«
»Keine Ahnung.«
»Steht nicht in einem deiner Bücher, nach was wir Ausschau halten sollen«
Ich schüttle den Kopf.
»Nein, die stammen alle aus Amerika oder England. Dort gibt es andere Markennamen.«
Wir starren wieder die Produkte im Regal an. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es so viele Möglichkeiten gibt, ein Kind mit etwas zu belauschen, das im Grunde aussieht wie ein Walkie-Talkie. Die Formenvielfalt reicht von klein und rund bis groß und handyartig, auch farblich und preislich gibt es große Unterschiede, aber alle scheinen mehr oder weniger dieselben technischen Merkmale zu besitzen. Jedes Gerät brüstet sich mit guter Übertragungsqualität, mindestens die Hälfte besitzt wiederaufladbare Empfangsteile mit Gürtelclip. Ihre Reichweite bewegt sich zwischen fünfzig Metern und einem Viertelkilometer. Letzteres findet mein Mann besonders aufregend.
»Schau mal«, sagt er und zieht eine Schachtel heraus, »bei diesem Modell kann man beinahe die ganze Straße heruntergehen, ohne den Kontakt zum Baby zu verlieren.«
»Als frischgebackene Mutter werde ich mein Kind wohl kaum allein lassen, während ich die Straße rauf- und runterjogge.«
»Man weiß ja nie«, sagt er geheimnisvoll.
An diesem Punkt bitte ich eine vorbeikommende Verkäuferin um Hilfe.
»Hallo«, sage ich und versuche mich dünner zu machen, damit sie noch zwischen uns passt. Vergeblich, deshalb weicht Martin zurück, um ihr Platz zu machen.
»Hallo, kann ich Ihnen helfen«, fragt sie. Sie wirkt weder belustigt noch schockiert über meinen Umfang. Wahrscheinlich sieht sie solche Gewichtszunahmen jeden Tag, trotzdem finde ich sie auf Anhieb sympathisch.
»Ja bitte, wir bekommen ein Baby«, sagt Martin fachmännisch, obwohl das kaum zu übersehen ist. »Wir möchten wissen, welches Babyphon das beste ist.«
Sie schaut ins Regal und winkt uns herbei.
»Die sind alle ziemlich gut. Nach was genau haben Sie gesucht«
Meine Sympathie kühlt deutlich ab. Nach was sollen wir schon suchen Nach einem Ungeheuer, das im Dunkeln leuchtet
»Sind die nicht alle ziemlich gleich«, sage ich etwas ungeduldig. Sie ignoriert meinen gereizten Unterton. Das hier ist ihr Revier.
»Nein, gar nicht. Diese hier«, sie zeigt auf ein Gerät links von sich, »haben kein wiederaufladbares Empfangsteil, die hier aber schon. Und dieses hat einen Videobildschirm, mit dem man das Kind beim Schlafen beobachten kann. Dieses wiederum ist für Sie geeignet, wenn Sie Satellitenfernsehen haben.«
»Wie bitte«, rufen Martin und ich im Chor.
Sie sieht uns fragend an. Martin ergreift das Wort.
»Warum braucht man ein besonderes Gerät, wenn man Satellitenfernsehen hat«, fragt er.
»Weil das
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