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Alpendoener

Titel: Alpendoener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willibald Spatz
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anderen: Es war
wahrscheinlich recht dunkel, du wirst wahrscheinlich nicht viel mitbekommen
haben von Gesichtern und so weiter.«
    »Das schon, aber ich habe die Täter trotzdem erkannt, weil
ich sie bei Tageslicht schon mal getroffen habe – und sie mir da schon negativ
aufgefallen sind.«
    »Bist du dir sicher? Du weißt schon, dass du dich in Teufels
Küche bringst, wenn du jemanden zu Unrecht anklagst?«
    »Das weiß ich schon, aber ich bin mir ziemlich sicher.«
    »Ziemlich?«
    »Schon so 80 bis 85 Prozent.«
    »Ich wär vorsichtig, wenn ich nicht
mindestens 90 wär  – Prozent.«
    »Ja, zur Not auch 90. Soll ich morgen also zu dir aufs Revier
kommen und wir nehmen das in Ruhe auf?«
    »Nein, erzähl, ich will hier und heute schon prüfen, ob sich
das lohnt, dass du extra kommst.«
    »Also, jetzt hör her: Ich beschreib sie dir. Der eine ist
sehr dick mit einem roten Kopf, der Zweite ist sehr blass und der Dritte ist
immer in Hip-Hop-Gewand gekleidet. So.«
    »Lieber Birne, du wirst verstehen, dass das sehr ungenaue
Beschreibungen sind, damit können wir keine Fahndung lostreten. So gerne ich
dir helfen würde.«
    »Noch etwas: Sie haben ihre Tat gefilmt, sie haben ein Video
davon gemacht, wie sie mich in die Pfanne treten – ein Beweis.«
    Abraham stöhnte, dann sagte er: »Es war Nacht, hast du
gesagt.«
    »Ja, als ich heimkam.«
    »Da sieht man auf einem Video nichts, so gut sind die Handys
heutzutage nicht, dass das als ein Beweis vor Gericht bestehen könnte.«
    »Ach so. Schade.«
    »Tja, tut mir leid, aber viel werden wir so nicht unternehmen
können. Wenn du sonst keine Zeugen auftreiben kannst …«
    »Aber es war Nacht und ziemlich spät.«
    »Ich weiß.«
    »Ich dachte nur, weil sie so ausdrücklich darauf bestanden,
dass ich unseren ausländischen Mitbürgern nicht mehr helfen soll.«
    »Das ist ja interessant. Was hast du denn schon wieder
angestellt?«
    »Nichts mehr.«
    »Wirklich?«
    »Ehrlich.«
    »Gut.«
    »Wie gut?«
    »Ich will dir einfach nur klarmachen, dass das alles unsere
Sache ist und dass du da deine Finger raushalten sollst, verstehst du?«
    » Klaro , Mann, hab ich
das letzte Mal schon, bin doch nicht blöd und so weiter, aber wo ich doch jetzt
zusammengeschlagen worden bin, ohne dass ich was gemacht habe … – Mir fällt da
noch was anderes ein: Ich habe ja, wie schon erwähnt, ein bisschen Notwehr
gemacht und einen von denen ein bisschen verletzt – wenn ihr vielleicht wollt,
könnt ihr unter meinen Fingernägeln DNA hervorkratzen, dann wären die Täter
schnell überführt.«
    Bruno lachte laut auf: »Birne, wegen einer Prügelei unter
Betrunkenen werde ich kein Labor bemühen – weißt du, was so etwas kostet? Ich
bitte dich. Außerdem waren es Jugendliche. Hast du nie einen Scheiß gebaut, als
du jung warst?«
    »Doch schon, aber wir waren harmlos.«
    »Das sind die auch. Überleg mal: wenn du den Eltern den Sohn
heimbringst und sagst, dass er beim Kaufhof ein Computerspiel mitgenommen hat.
Und gestern wart ihr noch Nachbarn und habt gegrillt miteinander. Verstehst du,
was da in einem vorgeht?«
    »Natürlich.«
    »Klar geht das nicht, was die mit dir angestellt haben. Aber
es sind Buben. Die sind halt jetzt in einem Alter, in dem sie sich nur für sich
selbst interessieren, sie lernen ihren Körper kennen und spielen an dem rum,
sonst nehmen die nichts wahr. Völlig eigene Welt. Wenn die einem einen Schmerz
zufügen, so wie dir jetzt, da merken die gar nichts, das müssen sie erst nach
und nach lernen. Ich hab selbst einen Bub in dem Alter daheim, glaub mir. An
die kommst du gar nicht ran. Am wenigsten mit Strafen. Unser deutscher Staat
gibt jedes Jahr zig Milliarden aus für die Straffälligen, dabei könnte er sich
so viel sparen, wenn man nicht jeden Jungen gleich so abstempeln würde. Weißt
du, wenn man die jetzt kassiert, werden die ihre gerechte Strafe bekommen, doch
dann ist bei denen erst mal aus mit Lehrstelle und so weiter, dann sind die
vorbestraft. Und dann haben wir wirklich mit denen zu tun. Unter schwerem
Raubüberfall endet von denen keiner. Die rotten sich zusammen mit den
Ausländern und schon sind sie im Milieu.«
    »Ich weiß, dass du was gegen Ausländer hast.«
    »Woher hast du das?« unterbrach ihn auf einmal sehr laut der
Bruno.
    »Na, weil doch die meisten von denen eher kriminell sind …«
    »Lieber Birne, von diesem Stammtischgewäsch lass mal lieber
die Finger, das stimmt alles nicht. Ich

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