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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Lebensanschauung.
    Es war vergessen und ist neu erfunden.
    Es ist das, wovor ich Angst hatte …
    Er richtete sich auf, verließ den Stuhl.
    »Ichabod«, sagte er, »ich brauche deine Hilfe.«
    »Klar«, sagte Ichabod. »Was immer du willst.«
    »Den Körper«, sagte Jenkins. »Ich will meinen neuen Körper tragen. Du musst mein Gehirn umsetzen …«
    Ichabod nickte. »Ich weiß, wie man das macht, Jenkins.«
    Joshuas Stimme klang plötzlich verängstigt. »Was ist, Jenkins? Was hast du vor?«
    »Ich werde die Mutanten aufsuchen«, sagte Jenkins langsam. »Nach all den Jahren. Ich brauche ihre Unterstützung.«
    Der Schatten glitt den Hügel hinab, umging die Lichtungen, auf die der Mond schien. Er durfte nicht gesehen werden. Er durfte nicht den anderen, die nach ihm kamen, die Jagd verderben.
    Denn es würden ihm andere nachfolgen. Nicht in Scharen und alle auf einmal natürlich, sondern in Abständen, vereinzelt, damit es niemand in dieser wundervollen Welt merkte. Denn wenn das geschah, würde es das Ende bedeuten.
    Der Schatten kauerte in der Dunkelheit, eng an den Boden gedrückt, horchte in die Nacht hinaus. Er filterte die bekannten Impulse heraus, ordnete sie in seinem messerscharfen Gehirn.
    Manche kannte er, manche waren ihm ein Rätsel, andere konnte er erraten. Aber einen gab es, der Entsetzen in ihm auslöste.
    Er presste sich flach auf den Boden, reckte seinen hässlichen Schädel und verschloss seine Sinne vor dem Pulsieren der Nacht, konzentrierte sich auf das Wesen, das den Hügel heraufkam.
    Es waren zwei, und diese beiden unterschieden sich von allen anderen. Ein Fauchen stieg in ihm auf, staute sich in seiner Kehle, und sein fast durchsichtiger Körper spannte sich halb in gieriger Erwartung, halb in bebender Angst.
    Er richtete sich langsam auf, schoss den Hügel hinunter und schlug einen Haken, um den beiden den Weg zu versperren.
    Jenkins war wieder jung, jung und stark und schnell – schnell von Verstand und Körper. Schnell schritt er über die im Mondlicht schimmernden Hügel. Er hörte das Laub flüstern, die Vögel schläfrig tschilpen – und noch mehr.
    Ja, weit mehr, gab er zu.
    Der Körper war großartig. Ein Schmiedehammer konnte ihn nicht beschädigen, er war gegen Rost gefeit. Aber das war noch nicht alles.
    Er hätte nie geglaubt, dass ein neuer Körper so viel ausmachen würde. Hatte nicht gewusst, wie erschöpft der alte war. Eine mäßige Arbeit von Anfang an, doch für die damalige Zeit das Beste, das sich herstellen ließ.
    Die Roboter, natürlich. Die wilden Roboter. Die Hunde hatten den Körper bei ihnen bauen lassen. Es kam nicht oft vor, dass sich die Hunde mit den Robotern abgaben. Sie kamen alle einigermaßen gut miteinander aus – aber nur, weil sie sich gegenseitig in Ruhe ließen und sich niemand in die Angelegenheiten des anderen einmischte.
    Ein Hase bewegte sich in seinem Nachtlager – und Jenkins wusste es. Ein Waschbär unternahm einen Streifzug – und Jenkins wusste auch das, kannte die Neugierde und Schläue, die das Gehirn hinter den kleinen Augen, die ihn aus einem Haselstrauch beobachteten, erfüllte.
    Und zur Linken, zusammengerollt unter einem Baum, schlief ein Braunbär und träumte – den Traum eines Genießers, von wildem Honig und großen Fischen, aus einem Bach geschöpft, von Ameisen, von der Unterseite eines umgeworfenen Steinblocks geleckt.
    Und es war verblüffend – aber natürlich. So natürlich wie das Heben der Beine beim Gehen, so natürlich wie das normale Hören. Aber es war nicht Hören, war nicht Sehen. Aber auch nicht Einbildung. Denn Jenkins wusste mit kühler, klarer Gewissheit um den Hasen und seine Schlafstatt, den Waschbären im Unterholz und den Braunbären, der unter dem Baum träumte.
    Und solche Körper haben die wilden Roboter, dachte er – denn wenn sie sie für andere machen konnten, dann erst recht für sich selbst.
    Sie haben einen weiten Weg zurückgelegt, in siebentausend Jahren, wie die Hunde auch, seit dem Exodus der Menschen. Aber wir kümmerten uns nicht um sie, denn so sollte es sein. Die Roboter gingen ihren Weg und die Hunde einen anderen, und sie stellten nicht infrage, was der andere tat, waren noch nicht einmal neugierig. Während die Roboter Raumschiffe bauten und nach den Sternen griffen, während sie neue Körper konstruierten, während sie mit Mathematik und Mechanik experimentierten, hatten die Hunde mit den Tieren eine Bruderschaft der Wesen geschaffen, die zur Zeit des Menschen wild gewesen und

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