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Als Musik meine Sprache wurde - Die offizielle Autobiografie (German Edition)

Als Musik meine Sprache wurde - Die offizielle Autobiografie (German Edition)

Titel: Als Musik meine Sprache wurde - Die offizielle Autobiografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unheilig
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hatte.
    Das ganze Prozedere zog sich in der Folgezeit ziemlich in die Länge. Ich hatte manchmal das Gefühl, als ob gar nichts mehr passieren würde, bis mich der Produzent irgendwann fragte, ob ich neue Lieder hätte. Ich gab ihm die neuen englischen Songs auf CD und fügte an, dass auch ein deutscher Titel vorliegen würde. Der Produzent wiegelte jedoch schnell ab. Die englischen Songs seien nun so gut angekommen und deshalb wolle er kein deutsches Lied. Ich steckte die CD mit »Sage Ja!« wieder in meine Tasche und sagte nichts mehr.
    Der Produzent erklärte überdies, dass wir – sobald ich meinen Künstlervertrag unterschrieben hätte – zu FanSation fahren müssten, weil die mich gerne kennenlernen würden. Und dann gab er mir – gleichsam im Hinausgehen – einen sogenannten Künstlervertrag mit. Ich könnte ihn beim nächsten Termin wieder zurückgeben, meinte er und dann würden wir zu FanSation fahren.
    Auf dem Heimweg war ich überglücklich. Ich bat Clint, der mich begleitet hatte, den Vertrag durchzulesen. Er solle mir sagen, ob soweit alles in Ordnung wäre und ob ich unterschreiben könnte. »Kein Problem«, sagte er. Und ich glaubte ihm.
    In den folgenden Tagen telefonierte ich fast ständig mit Clint und fragte ihn immer wieder, ob der Vertrag denn nun in Ordnung wäre und ob ich ihn endlich unterschreiben könnte. Schließlich hinge davon doch ab, ob alles Weitere so laufen würde, wie wir es besprochen hatten. Er erklärte, er müsse noch einiges mit dem Produzenten besprechen, da er schließlich versuchen würde, die bestmöglichen Konditionen für mich rauszuholen.
    Und erneut stellte ich alles infrage. Könnte vielleicht doch noch etwas schieflaufen? Ich sah eine große Chance und wollte diese nicht so einfach herschenken. Es würde aber um vertragliche Kleinigkeiten gehen, die jedoch wesentlich sein könnten, versuchte Clint mich zu beruhigen. Ich solle ihn erst mal machen lassen und alles würde gut werden.
    Heute denke ich, ich hätte ihn nicht so sehr drängen sollen. Ich machte mir damals über vertragliche Dinge keinerlei Gedanken und war mir der Tragweite meiner Unterschrift nicht bewusst. Ich wollte unbedingt mit dem Produzenten gemeinsam an den Liedern arbeiten – zu welchem Preis, war mir zu diesem Zeitpunkt schlichtweg egal. Ich hatte doch ohnehin keine Ahnung von vertraglichen Feinheiten und für mich zählte ein Wort immer noch mehr als eine Unterschrift.
    Irgendwann kam dann endlich der Tag, an dem wir gemeinsam zu FanSation fahren wollten. Clint brachte den Vertrag mit und ich unterschrieb das Ding, ohne lange nachzudenken. Hauptsache, es konnte endlich losgehen. Er habe noch einiges zu meinen Gunsten geändert, meinte Clint, und der Vertrag wäre nun in Ordnung. Alles klar. Wir holten den Produzenten ab und fuhren zu FanSation.
    Auf der Hinfahrt erklärte der Produzent, dass er sofort auch die Themen Video und Singleauskopplung ansprechen würde. Er wisse auch schon, welcher Titel das sein müsse: »My Bride Has Gone«! Der Song würde richtig gut werden, wenn er ihn erst einmal produziert habe. Ich war fasziniert und sah schon Video, Single und Album vor meinem geistigen Auge. Der Traum schien immer näher zu rücken.
    Stunden später kamen wir dann im Münsterland an und standen vor der Adresse von FanSation. Wir gingen durch eine große Glastür in eine Halle, die voll mit Live-Utensilien war. In einem Büroraum wurden wir von einem junge Mann erwartet, der sich ganz bescheiden mit den Worten »Hallo, ich bin Markus« vorstellte.
    Ich war ein wenig überrascht, hatte ich doch eher jemanden erwartet, der sich wesentlich wichtiger nehmen würde. Vielleicht ein wenig so, wie es der Produzent gerne tat, der sich doch sehr gerne reden hörte und seine eigene Erfolgsgeschichte nur selten für sich behalten konnte.
    Und dann wurde auch schon verhandelt. Es ging um Veröffentlichungsdaten, Produktionstermine und all die unzähligen Kleinigkeiten, die es wohl zu beachten galt, wenn man Musik veröffentlichen wollte. Markus indes betonte noch einmal, dass sie gerne mein Management übernehmen würden und somit auch den Kontakt und die Verhandlungen mit der Plattenfirma durchführen könnten.
    Ich stimmte sofort allem zu und er gab mir einen Vertrag, den ich mir zu Hause in Ruhe durchlesen sollte – wenn ich Fragen hätte, könnte ich ihn jederzeit anrufen. Bei der Singleauskopplung kam es an diesem Tag allerdings zu keiner Einigung. Während der Produzent noch immer den

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