Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Als Musik meine Sprache wurde - Die offizielle Autobiografie (German Edition)

Als Musik meine Sprache wurde - Die offizielle Autobiografie (German Edition)

Titel: Als Musik meine Sprache wurde - Die offizielle Autobiografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unheilig
Vom Netzwerk:
Lieder meines Lebens gewesen sein.
    Zelluloid kam gut voran und war das erste Album, das ich komplett in eigener Sache produzieren und schreiben konnte. Ich schrieb somit Lied für Lied und irgendwann setzten wir die Veröffentlichung auf den 16. Februar 2004 fest. Auch die Aufgabenteilung klappte hervorragend. Ich kümmerte mich um die Musik, Markus und Ollie um den Rest: Termine, Interviews, Tourplanung und und und.
    Zu dieser Zeit hatte ich mir auch einige Gedanken um mein Outfit gemacht. Die Stiefel und die Jacke hatten sich zuletzt als wenig praktisch erwiesen und eine zweite oder dritte Garnitur in diesem Stil hätte ich mir gar nicht leisten können. Der Umhang oder Mantel, wie man es auch nennen wollte, war mir außerdem zu düster und zu unpassend geworden. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich etwas weniger verkleidet rüberkommen wollte, lagen doch gerade in den neuen Songs viele meiner privaten Erinnerungen verborgen. Die Musik beschrieb mich – mein Outfit indes nicht mehr, und das wollte ich nun doch ein wenig ändern. Und da ich zu jener Zeit privat gerne Anzug und Krawatte trug, besorgte ich mir einfach eine ganze Palette Hemden und schwarze Krawatten – sowie einen Gehrock.
    Ich hatte mir geschworen, nie mehr in nasse, durchgeschwitzte Kleidung steigen zu müssen, und mit dem neuen Outfit war dies kein Problem mehr. Ich konnte mehrere Garnituren in meinen Tourkoffer packen und fühlte mich zudem deutlich wohler in meiner »Haut«.
    Die zweite Tour mit Henning und Licky sollte im Vorfeld des Erscheinungstermins von Zelluloid stattfinden. Die Band, für die wir eröffneten, kannte ich bis dahin lediglich von CDs, aber die Jungs waren nett und gefielen uns auf Anhieb. Sabotage oder Ähnliches waren plötzlich kein Thema mehr – Unheilig und – nennen wir sie »Letzte Wahl« – traten vielmehr als fast gleichwertige Tourpartner auf, was die ganze Reise erheblich angenehmer machte. Wir hatten überdies feststellen können, dass bei dieser Tour wesentlich mehr Unheilig-Fans zu den Konzerten kamen, was in Absprache mit Letzte Wahl dazu führte, dass wir bei einigen Auftritten sogar die Positionen tauschten.
    Wir indes hatten im Vorfeld entschieden, einen Auftritt bei dieser Tour zu filmen und den Gig als DVD herauszubringen. Die Aufzeichnung sollte in Nürnberg stattfinden und ich wurde – je näher dieser Auftritt anstand – immer nervöser. Bei einem Konzertfilm würde jeder Fehler festgehalten werden und aus diesem Grund konnte es nur eine Lösung geben: Wir durften keine begehen! An dem Nachmittag vor diesem Konzert in Nürnberg mussten wir dann jedoch erfahren, dass der Veranstalter verbieten wollte, unsere Kerzen anzuzünden, was dem Bühnenbild doch erheblich geschadet hätte. Eine Bühne ohne Kerzen, und das auf unserer Live-DVD? Ein Totalreinfall!
    Die Sache musste die Runde gemacht haben, denn der Sänger von der anderen Band erklärte dem Veranstalter, dass er jemanden aus seiner Crew für die Brandwache einteilen und die Gesamtverantwortung für die Kerzen übernehmen würde. Im Grunde kann man heute behaupten, dass die DVD, die einmal »Kopfkino« heißen sollte, ohne den Einsatz dieses Menschen doch recht trostlos ausgefallen wäre.
    Die Aufzeichnung und der ganze Auftritt an diesem Abend liefen wunderbar und die Qualität des Bildmaterials ist vor allem diesem Mann zu verdanken. Die Tour war für uns alle ein schöner Erfolg und ich freue mich heute noch, wenn ich bei Festivals oder anderen Auftritten ein paar Jungs von der anderen Band wiedertreffe.

Get the Clip
    In der Zwischenzeit hatten die Fans über ein Voting den Titel »Freiheit« zu ihrem Favoriten gewählt und da wir zu der Live-DVD noch ein paar Features machen wollten, drehten wir als Bonus noch ein »Freiheit«-Video in freier Natur.
    Der Film war fertig und irgendwann bekamen wir die Nachricht, dass das Video bei Viva in der Rubrik »Get the clip« zur Auswahl stehen würde. Get the clip war eine der Sendungen, in der die Zuschauer anrufen und voten konnten, wenn sie ein bestimmtes Video sehen wollten.
    Ich freute mich natürlich riesig. Damit hatte keiner von uns gerechnet, schließlich war das »Freiheit«-Video ursprünglich nur als Bonusmaterial für den Konzertfilm konzipiert gewesen. Dass er nun im Fernsehen laufen könnte, war eine echte Überraschung. Es gab jedoch eine wichtige Hürde zu nehmen: Es mussten genügend Zuschauer für dieses Unheilig-Video anrufen!
    In der Folgezeit richteten wir verschiedene

Weitere Kostenlose Bücher