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Alta moda

Alta moda

Titel: Alta moda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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dynamischen Lebensstils Rechnung tragen.«
    Und Ihr Erfolgsrezept?
    »Ich verstehe etwas von Mode, ja, aber was unsere Kreationen unverwechselbar macht, das sind die historischen und kunsthistorischen Impulse meines Sohnes Leonardo. Er gibt den Grundton für jede unserer Kollektionen vor, zeichnet für die Präsentation verantwortlich, wählt den Veranstaltungsort aus, entwirft Kulissen, Musik, Beleuchtung und so weiter.«
    Im Atelier Contessa begegnen wir auch Olivias bildhübscher Tochter, einer aristokratischen jungen Dame.
    »Caterina verkörpert einen ganz individuellen Stil, eine für unsere Kreationen geradezu ideale Mischung aus Renaissance-Schönheit und modernem Chic. Deshalb ist es jedesmal eine besondere Freude für mich, wenn sie meine Modelle vorführt. Zur Zeit interessiert sie sich allerdings mehr für das Management unserer Firma.«
    Rechte Seite: Ein Perlennetz, unterlegt mit golddurchwirkter Spitze, umrahmt das Dekolleté dieser Abendrobe aus der Contessa-Winterkollektion.
    Oben: Olivia Birkett mit ihrem Hündchen Tessie im weißen Salon des Palazzo Brunamonti.
    Fotos: Gianni Taccola, Firenze.
    Der Maresciallo ließ die Illustrierte sinken.
    »Papà? Dürfen wir aufbleiben und das Fußballspiel gucken?«
    »Fragt eure Mutter.«
    »Haben wir schon. Sie sagt, wir sollen dich fragen.«
    »Meinetwegen.«
    Mit unterdrücktem Gekicher sausten die beiden Jungen in die Küche zurück.
    »Mamà! Papà sagt, wenn du nichts dagegen hast, dürfen wir uns mit ihm das Spiel ansehen. Dürfen wir? Sag ja!«
    Sie kuschelten sich rechts und links von ihm aufs Sofa, und ihre Nähe tat ihm wohl. Angefeuert vom aufund abwogenden Gejohle der Menge, hetzten die Spieler über den Rasen, eine angenehme Kulisse für die sich langsam entwirrenden Bilder in seinem Kopf, die ihn weit stärker beschäftigten als das Geschehen auf der Mattscheibe.
    »Batistuta wird doch nicht wirklich den Verein wechseln, oder, Papà? Giovanni sagt, er geht, aber ich glaub’s nicht. Papà? Wozu liest du denn so was?«
    »Was? Wer? Ich denke, ihr wollt euch das Spiel ansehen… Gut, dann seid gefälligst leise. Wenn ihr hier rumkrakeelt, wird eure Mutter…«
    Es war sicher ein, zwei Stunden später, als er plötzlich laut vor sich hin sagte: »Den Namen habe ich schon mal gelesen, und ich glaube, ich weiß auch, wo…«
    »Was denn für einen Namen? Salva?«
    Entgeistert starrte er Teresa an. »Sind die Jungs schon im Bett?«
    »Das will ich hoffen. Was hast du dir nur dabei gedacht, sie so lange aufbleiben zu lassen, wo doch morgen Schule ist?«
    »Nein, wirklich?«
    »Salva, was ist los?«
    »Nichts.«
    »Du siehst ganz geschafft aus. Laß uns schlafen gehen.«
    Er war sofort weg, kaum daß er den Kopf aufs Kissen legte. Und ihm war, als hätte er stundenlang geschlafen, als er die eigene Stimme laut ›Hunde und Fotos‹ sagen hörte.
    »Hunde sind was?«
    Er schlug die Augen auf. Teresas Nachttischlampe brannte noch, und sie las in der Illustrierten; gar so spät konnte es also nicht sein. »Fotos…«, wiederholte er und besann sich angesichts der Zeitschrift wieder auf seinen Gedankengang. »Es ist alles eine Frage von…«
    »Von was? Salva?«
    Doch der war schon wieder fest eingeschlafen.
    Der Maresciallo hatte sich im Vertrauen darauf zu Bett gelegt, daß der Nebel sich bis zum nächsten Morgen lichten und er endlich sehen würde, was ihm schon die ganze Zeit vor der Nase herumgeisterte. Beim Aufwachen fühlte er sich frisch und ausgeruht; die Nebel hatten sich tatsächlich gelichtet, aber der ersehnte Durchblick ließ immer noch auf sich warten. Da half nur noch eins: den Tag ruhig und systematisch anzugehen. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und wählte die interne Nummer des Präsidiums.
    »Aber gern, Maresciallo. Wenn Sie mir Geburtsdatum und -ort durchgeben? Falls wir die Akte da haben, finde ich sie dann schneller.«
    »Tut mir leid, hab ich nicht. Aber ich wette, der ist vorbestraft, und da er in diesem Viertel wohnt und arbeitet, muß seine Akte auch im Archiv sein. Dringend, ja. Der Olivia Birkett… ja. Ja, Sie erreichen mich in meinem Büro.«
    Hunde und Fotos. Er mußte Geduld haben und abwarten. Er übte sich in Geduld. Reglos lauernd wie die Spinne im Netz… Ein Perlennetz, unterlegt mit golddurchwirkter Spitze… Das Telefon schrillte.
    »Maresciallo Guarnaccia.«
    »Hier Maestrangelo. Ich habe Anschrift und Telefonnummer der Contessa Cavicchioli Zelli. Wenn Sie notieren wollen?«
    Er schrieb alles auf. Und

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