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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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lassen und warf sich jetzt hinein, während ringsum die Hölle losbrach und Kugeln die Holzplanken zersplitterten und als Querschläger von dem Metallgeländer abprallten. Er lag lang gestreckt über den Vordersitzen und bedeckte den Kopf mit den Armen, während weitere Treffer die Heckscheibe zertrümmerten und den Kofferraum durchsiebten.
    Der Kugelhagel schien kein Ende zu nehmen, aber plötzlich entstand eine Pause. Er hob den Kopf gerade weit genug, um in den Seitenspiegel blicken zu können. Der monsterhafte schwarze Hummer blockierte den Pier, und das war überhaupt nicht gut. Sie hatte ihn in der Falle– Metallgeländer links und rechts von ihm, der Hummer hinter ihm und die leere Fähranlegestelle vor ihm. Und hinter der Anlegestelle nur schwarze Nacht und noch schwärzeres Wasser.
    Weiteres Feuer ließ seinen Wagen schaukeln. Er dachte daran, wie die Frau Dom erschossen hatte, und hätte sie am liebsten auf der Stelle mit bloßen Händen getötet, aber sie waren drei zu eins in der Überzahl, hatten Uzis, und es half nicht weiter, wenn er starb.
    Er musste erst seinen eigenen Arsch retten, dann würde er sie töten.
    Er sah zwei Männer hinter dem Hummer hervorkommen und unablässig schießen. Das Pfeifen und Klirren ihrer Kugeln war überall. Den Arsch retten, Mann. Wem wollte er etwas vormachen? Seine Chance, hier lebend rauszukommen, war gleich null, und das machte ihn wirklich wütend, denn nicht nur wollte er nicht sterben, er gönnte den Schweinehunden auch nicht die Genugtuung, ihn zu töten.
    Er schnallte sich mit einer Hand an, legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Der Wagen schoss so schnell rückwärts, dass das Lenkrad schlug. Er drehte sich halb herum, um durch die nicht vorhandene Heckscheibe zu sehen, und steuerte geradewegs auf den Hummer zu. Er grinste teuflisch, als er sah, wie die Männer aus dem Weg sprangen, ihre Gesichter weiß im Scheinwerferlicht des Hummers. Die Frau sah er nicht, vielleicht saß sie noch im Wagen, am Steuer.
    Zehn Meter bis zum Aufprall… sieben… fünf…
    Jetzt.
    Im allerletzten Moment schaltete Ry in den ersten Gang. Die Reifen drehten auf dem nassen Holz durch, Funken flogen, und Rauch stieg auf, dann schließlich griffen sie, und der Wagen schoss vorwärts. Das Geländer raste verschwommen an ihm vorbei. Das Ende des Piers kam näher und näher…
    Verdammter Mist, vielleicht doch keine so gute Idee.
    Der Wagen jagte von der Rampe und über das Wasser hinaus. Einen atemlosen Moment lang fühlte es sich an, als würde er fliegen.
    Er stürzte so schnell nach unten, dass er kaum dazu kam, Luft zu holen, ehe der Wagen hart auf der Wasseroberfläche aufschlug. Wasser drang durch die zertrümmerten Fenster. Er sank und sank. Wie tief war es hier? Es war stockdunkel, so dunkel, als wäre er blind.
    Dann spürte er einen erneuten Aufschlag, sanfter diesmal, als der Chevy im Schlick des Bodens auftraf.
    Er drückte gegen das Lenkrad, aber er war eingeklemmt. Fast wäre er in Panik geraten, bis ihm bewusst wurde, dass ihn der Sicherheitsgurt festhielt. Er tastete nach dem Verschluss und drückte, aber er ging nicht auf, und er hielt sich gerade noch rechtzeitig davon ab, daran zu reißen und alles womöglich noch schlimmer zu machen.
    Okay, okay, keine Panik. Du fühlst ein bisschen Druck in der Brust, aber das spielt sich alles nur in deinem Kopf ab. Du weißt, dass du noch jede Menge Zeit hast, bis dir die Luft ausgeht.
    Als er und Dom Kinder gewesen waren, hatten sie Wettbewerbe veranstaltet, wer unter Wasser am längsten die Luft anhalten konnte. Sein Bruder hatte immer gewonnen. Das Längste, was Ry je geschafft hatte, waren drei Minuten gewesen, Zeit genug, um aus dem verdammten Sicherheitsgurt zu kommen. Aber der Verschluss klemmte.
    Er griff zu dem Messer, das er an den Unterschenkel geschnallt hatte, und fing an, wie verrückt zu sägen, bis der Gurt endlich aufriss und er frei war.
    Er stieß die Füße durch den Rahmen des Heckfensters und zog sich aus dem Pick-up. Sein Arm blieb an etwas Metallischem hängen, und er spürte einen heißen Schmerz. Die Dunkelheit war absolut. Er tastete sich zur Ladefläche, der Heckklappe, dem hinteren Kotflügel, einem Reifen.
    Dann wurde ihm bewusst, dass er den Reifen tatsächlich sah, und er blickte nach oben. Das Scheinwerferlicht des Hummers drang durch das Wasser, und in ihm leuchteten wie silberne Schlangen die Spuren von Kugeln auf.
    Er tastete am Rand des Reifens entlang, bis er das Ventil gefunden hatte,

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