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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Innern herrschte mit einem Mal eine entsetzliche Leere.
    Matt fiel.
    Ambre konnte ihren mentalen Griff nicht mehr erneuern.
    Sie würde machtlos mit ansehen müssen, wie er starb.
    Da tauchte urplötzlich eine schwarze Silhouette am Fuß der Festung auf, schoss mit unglaublicher Geschwindigkeit heran und erreichte Matt einen Sekundenbruchteil vor dem Aufprall.
    Er verschwand spurlos in dem dunklen Etwas, das wie ein riesiger Teppich wenige Zentimeter über dem Boden auf und ab wogte.
    Trotz ihrer Betäubung begriff Ambre, was das war.
    Der Torvaderon.
    Diesmal hatte er Matt erwischt.

23. Schnelligkeit als Waffe
    M att streckte gerade die Hände nach der Brüstung aus, als er spürte, wie die Kraft unter ihm schwand.
    Im nächsten Moment sauste er in Richtung Boden.
    Ungebremst.
    Sein Kopf würde auf den Felsen zerschmettern wie eine aus dem siebten Stockwerk eines Gebäudes geworfene Melone.
    Alles ging blitzschnell.
    Die dunkle Gestalt. Die weiche Landung. Der Eindruck, eine endlose Rutsche, einen Schlauch aus Stoff hinabzugleiten. In völliger Finsternis.
    Dann fiel er in einen großen Raum mit flaumigem Untergrund, der seinen Aufprall federnd abfing.
    Völlig verwirrt blieb Matt eine Weile liegen, bevor er in der Lage war, sich aufzusetzen.
    Er sah fast nichts. Durch eine runde Öffnung, die ziemlich weit entfernt schien, drang der schwache Schimmer eines nächtlichen Himmels.
    Da bemerkte er eine Bewegung ganz in der Nähe. Er wollte aufspringen, auf das Schlimmste gefasst, aber dabei wurde ihm sofort so schwindelig, dass er sich mit einem Bein hinknien musste.
    Eine Gestalt baute sich vor ihm auf. Streifte ihn.
    Matt wich langsam zurück.
    Im Halbdunkel erkannte er einen langen Stengel, dann noch einen.
    Eine Blume?
    Nein, es ähnelte vielmehr einem Tier.
    Einem Insekt.
    Als Matt die Informationsfetzen, die nur langsam von seinen Sehnerven ins Gehirn gelangten, endlich zu einem Ganzen zusammengefügt hatte, griff er hastig nach dem Schwert auf seinem Rücken. Doch da hatte sich die Spinne bereits auf ihn gestürzt.
    Zwei spitze Stacheln drangen in seine Schultern und verabreichten ihm eine Dosis Gift.
    Matt wankte. Alle Kraft wich aus seinem Körper, als wäre er eine hilflose Marionette, die ohne ihre Fäden zu laufen versuchte. Er plumpste zu Boden und verlor das Bewusstsein.
    Die Spinne neigte sich über ihn, packte ihn mit ihren Kieferklauen und hob ihn in Richtung ihres geifernden Mauls.

    Tobias war den bedrohlichen Mücken entkommen.
    Obwohl sich die geflügelten Jäger mit der Eleganz und Leichtigkeit von Tänzern an seine Verfolgung gemacht hatten und ihre langen Rüssel ein grelles Licht auf den Boden warfen, war er ihnen entwischt.
    Er hatte sich im Wald der toten Bäume versteckt, dessen Wurzeldickicht einem riesigen schwarzen Gedärm glich. Die Mücken suchten ihn, daran bestand kein Zweifel, sie überflogen das ganze felsige Land und den Wald, wobei sie jeden Zentimeter mit ihren weißen Scheinwerfern abgrasten und ihre durchsichtigen Flügel einen feinen dunklen Staub aufwirbelten, bis sie schließlich hinter den Hügeln verschwanden.
    Tobias hatte den spitzen Stachel gesehen, der aus ihrem Kopf hervorwuchs. Eine tödliche Waffe. Nicht auszumalen, wenn es ihnen gelänge, ihm diesen Stachel in den Leib zu rammen!
    Ihr winziger Schädel wurde von zwei großen roten Augen eingerahmt, die völlig leblos wirkten.
    Er hatte lange gewartet, bevor er aus seinem Versteck gekrochen war. Wohin sollte er jetzt gehen? Ganz sicher nicht zurück in die Höhle zu den anderen. Nachdem seine Flucht bemerkt worden war, hatte man bestimmt die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Wenn er zurückkehrte, könnte er nie wieder hinaus.
    Tobias beschloss, sich auf der anderen Seite des zerklüfteten Hügels umzuschauen und das Loch zu inspizieren, durch das der Verschlinger verschwunden war.
    Wenn er schon hierbleiben musste, dann konnte er auch gleich ein wenig die Gegend auskundschaften.
    Er fand den Rückweg ohne Schwierigkeiten und presste sich jedes Mal in eine Felsnische, sobald eine Mücke am schwarzen, von Blitzen durchzuckten Himmel auftauchte.
    Tobias hatte den Eindruck, dass die Luft elektrisch geladen war. Er wusste nicht, ob es an seiner Flucht lag oder an etwas anderem, aber die Atmosphäre im Torvaderon hatte sich eindeutig verändert.
    Als er an einem Schacht vorbeikam, war er versucht, einen Blick hineinzuwerfen. Offenbar nutzte der Torvaderon diese Brunnen und Schächte, um das Unterbewusstsein der

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