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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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geeignet als für den Kampf, doch Smeugor und Tauri können sich offenbar nicht entscheiden, was sie nun wirklich sind. Sie bemühen sich, die Menschen der Ebenen zu beeindrucken, indem sie sich als Arumer ausgeben, und uns wollen sie vortäuschen, zivilisierte Flachländer zu sein und damit Eindruck schinden.«
    »Im Grund genommen sind sie also weder das eine noch das andere«, meinte Althalus.
    »Eben. Man kann sich auch nicht auf sie verlassen, fürchte ich. Sie werden Euer Gold rasch einstecken, aber es kann geraume Zeit dauern, ehe auch nur ein paar ihrer Männer auf einem Schlachtfeld auftauchen.«
    »Ich werde daran denken.« Althalus überlegte. »Das sind neun Stämme einschließlich Eurem, Albron. Wer ist der Häuptling des letzten?«
    Albron verzog das Gesicht. »Neigwal«, antwortete er abfällig. »Ich könnte es wahrscheinlich nicht beweisen, aber ich habe den Verdacht, dass er ein unbeabsichtigter Nachfahre unseres geliebten Gosti Fettwanst sein könnte. Er ist bestimmt genauso feist, wie Gosti es war, und auch nicht viel gescheiter. Seine Gesundheit ist nicht die beste, darum wird er wahrscheinlich nicht mehr sehr lange unter den Lebenden weilen.«
    »Woran leidet er denn?«
    »An Fresssucht. Er mampft sich zu Tode«, antwortete Albron unverblümt. »Er ist zu fett, um noch durch eine normal große Tür zu kommen, und schnauft bei der geringsten Anstrengung wie ein löchriger Blasebalg. Ich bin sicher, dass er nicht zu der Zusammenkunft erscheinen wird; für gewöhnlich taucht bei solchen Anlässen sein Sohn Koleika auf. Koleika ist so dürr, wie sein Vater fett ist. Er hat gewaltige Unterkiefer und redet fast nie. Er ist der eigentliche Häuptling des Stammes, aber er tut, als müsse er bei seinen Entscheidungen zuvor stets die Erlaubnis seines Vaters einholen. Das gibt ihm die Möglichkeit festzustellen, von wo der Wind weht, ehe er sich festlegt.«
    »Ihr Arumer seid keineswegs so unkompliziert, wie alle anderen zu glauben scheinen, nicht wahr?«
    »Richtig, Althalus. Euer Vorteil liegt in diesen zwanzig Fässern Gold, die im Haus warten. Diesen Vorteil müsst Ihr unbedingt nutzen. Zeigt ihnen bei jeder Gelegenheit Gold. Klimpert damit, während Ihr redet, dann werden sie mit fast allem einverstanden sein, was Ihr vorschlagt. Ihr seid ein sehr unterhaltsamer Bursche, Partner, aber das bedeutet Ihnen nicht so viel wie Euer Gold. Der langweiligste Mensch der Welt ist über alle Maßen anziehend, wenn er Goldmünzen von einer Hand in die andere rieseln lässt.«
    Der Winter schien kein Ende nehmen zu wollen. Ein Schneesturm folgte dem anderen mit quälender Regelmäßigkeit. Althalus nutzte die Zeit, Gher in der schönen Kunst des Taschendiebstahls zu unterrichten. »Pass besser auf, Gher«, tadelte er den Jungen einmal. »Dieser Handgriff war schrecklich plump.«
    »Tut mir leid, Meister Althalus. Mir ist grad eine Idee gekommen, die hat mich abgelenkt.«
    »Was für eine Idee?«
    »Ghend will doch alles auf der Welt verändern, indem er durch die Allzeit zurückgeht und Spielchen mit dem treibt, was wirklich passiert ist, richtig? «
    »Das sagt Dweia, ja.«
    »Wenn Ghend das kann, könnten wir's dann nicht auch?«
    »Wahrscheinlich - wenn es Dweias Wille ist.«
    »Ist das ein Problem? Ihr könnt Dweia doch dazu bringen, dass sie fast alles tut, was Ihr möchtet. Jedes Mal wenn Ihr sie anlangt, längt sie an zu schnurren. Andine benimmt sich mit Eliar auch nicht viel anders. Vielleicht könntet Ihr mir das irgendwann mal erklären. Ich versteh nicht so recht, was vorgeht, wenn Leute erwachsen werden. Wie auch immer, wenn Ghend Dinge in der Allzeit verändert, braucht Ihr ihm doch bloß folgen und sie einfach wieder zurück ververändern, nicht wahr?«
    »Ja, in etwa.«
    »War's da nicht einfacher, wenn man Ghends Vater in der Allzeit abmurkst? Dann tat's Ghend überhaupt nicht geben, richtig?«
    Althalus blinzelte.
    »War das nicht die einfachste Weise jemand umzubringen? Man muss nicht ihn töten, man mus s bloß zurück und seinem Va ter die Kerze auspusten.« Gher runzelte die Stirn. »Aber da hätt man gar keinen Grund ihn abzumurksen. Ich mein', worin war da der Sinn, wenn man jemand umbringt, der überhaupt nie gelebt hat? Das war's, was mich abgelenkt hat, als ich Euch die Tasche ausräumen sollte, und drum hab ich Euch versehentlich gestoßen. Ich mein', ich hab überlegt, ob es nicht irgend 'ne Möglichkeit gibt, um Ghend rumzukommen. Er geht in der Allzeit rückwärts. Könnten wir nicht

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