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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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einen schmalen Bronzedolch unter dem Gürtel.
    Die Züge des Fremden waren eigenartig grob geschnitten, sodass sein Gesicht irgendwie unfertig wirkte. Althalus achtete allerdings nicht sonderlich auf das Gesicht des Mannes, sondern suchte angespannt nach möglichen Stammestätowierungen der Arumer. Er hielt es immer noch für angebracht, diesen Stämmen aus dem Weg zu gehen. Doch Hände und Unterarme des Fremden waren ungezeichnet, und Althalus entspannte sich.
    Der schwarzhaarige Fremde setzte sich dem Dieb gegenüber auf die andere Seite der Feuergrube und musterte ihn eingehend. Die lodernden Flammen spiegelten sich in seinen Augen. Irgendwie fühlte Althalus sich unbehaglich unter dem Blick des Mannes; schließlich kommt es nicht jeden Tag vor, dass man jemandem begegnet, dessen Augen zu brennen scheinen. »Ah, ich sehe, dass ich dich endlich gefunden habe«, stellte der Fremde in merkwürdigem Tonfall fest. Der Mann redete nicht lange um den heißen Brei herum.
    »Du hast mich gesucht?«, entgegnete Althalus so ruhig er konnte. Schließlich war der Kerl schwer bewaffnet, und soweit Althalus wusste, war in Arum immer noch ein Preis auf seinen Kopf ausgesetzt. Vorsichtig schob er sein Schwert unter dem Gürtel in Griffnähe, damit er es im Notfall rasch ziehen konnte.
    »Bereits geraume Zeit«, antwortete der Fremde. »Ich habe deine Spur in Deika aufgenommen. Dort unten erzählt man sich, wie schnell du rennen kannst, wenn Hunde hinter dir her sind. Dann folgte ich deiner Fährte nach Kanthon in Treborea und weiter nach Maghu in Perquaine. Druigor zerbricht sich immer noch den Kopf darüber, warum du all sein Geld auf dem Boden verstreut und nichts davon gestohlen hast.«
    Althalus zuckte zusammen.
    »Du hast nicht gewusst, dass es Geld ist, stimmt's? Wie dem auch sei, ich folgte dir von Maghu hinauf nach Arum. Dort gibt es einen sehr fetten Mann, der sogar noch mehr hinter dir her ist als ich.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Althalus. »Gosti will, dass man ihn für reich hält. Wahrscheinlich weiß ich als Einziger, dass es in seiner Schatzkammer nur Kupfermünzen gibt.«
    Der Fremde lachte. »Ich dachte mir schon, dass da etwas faul ist, so wie er sich aufgeführt hat mit seinen Beschuldigungen, dass du ihn ausgeraubt hast.«
    »Und warum hast du die ganze Zeit damit verbracht, nach mir zu suchen?«, kam Althalus jetzt zur Sache. »Deine Kleidung deutet auf Nekweros hin, und dort war ich seit Jahren nicht mehr, darum bin ich sicher, dass ich in letzter Zeit nichts von dir geklaut habe.«
    »Beruhige dich, Althalus, und steck dein Schwert zurück, damit der Knauf dir nicht ständig in die Rippen drückt. Ich bin nicht hier, um Gosti deinen Kopf zu bringen. Wärst du an einem Geschäft interessiert? «
    »Kommt darauf an.« »Mein Name ist Ghend, und ich brauche einen geschickten Dieb. Kennst du dich im Land der Ka gwherer aus?«
    »Ich war ein paarmal dort«, antwortete Althalus vorsichtig. »Ich halte nicht viel von den Kagwherern. Sie bilden sich immer gleich ein, dass jeder, der des Weges kommt, nichts anderes im Schilde führt, als sich in ihre Goldminen zu schleichen und sich dort zu bedienen. Was soll ich denn für dich stehlen? Außerdem siehst du aus wie einer, der so etwas gut selbst besorgen kann. Warum willst du da jemand bezahlen?«
    »Du bist nicht der Einzige, auf dessen Kopf ein Preis ausgesetzt ist, Althalus.« Ghend verzog das Gesicht. »Ich lege keinen Wert auf den Empfang, der mir zuteil würde, begäbe ich mich jetzt nach Kagwher. Wie auch immer, in Nekweros ist jemand, dem ich verpflichtet bin, und er ist kein Mann, den ich enttäuschen möchte. In Kagwher gibt es etwas, das er unbedingt haben will, und er hat mir aufgetragen, es für ihn zu besorgen. Das bringt mich in eine peinliche Lage, musst du verstehen. Dir ginge es nicht besser, würde jemand dich bitten, ausgerechnet etwas aus Arum zu holen, nicht wahr?«
    »Ja, ich verstehe dein Problem. Doch ich muss dich warnen, meine Dienste sind nicht billig.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet, Althalus. Was mein Freund in Nekweros haben will, ist ziemlich groß und sehr schwer. Ich bin bereit, dir das Gewicht in Gold zu bezahlen, wenn du es für mich entwendest.«
    »Du hast dir soeben meine ungeteilte Aufmerksamkeit gesichert, Ghend.« »Bist du wirklich ein so guter Dieb wie alle behaupten?« Ghends Augen schienen noch intensiver zu glühen.
    »Ich bin der Beste.« Althalus zuckte gleichmütig die Schultern.
    »Das stimmt,

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