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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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halten, drum macht er ein großes Getue, wie wütend er ist, weil Ghend ihn beklaut hat, und er beschreibt Ghend allen, die er sieht. Und jetzt is's Ghend, der um sein Leben rennen muss, während Ihr in Gostis Fort herumsitzt, als hättet Ihr gar nix angestellt. Ihr sitzt vor dem Feuer und esst Hühner und erzählt Geschichten, wie Ihr's den ganzen Winter getan habt. Und alle von Arum jagen hinter Ghend her, weil sie glauben, dass er 'ne Menge Gold hat, das wo sie ihm klauen können. Nach einer Woche oder so sagt Ihr Gosti, dass Ihr weg müsst, weil Ihr was zu tun habt. Und Ihr reitet nach Hule und sagt Ghend, dass Ihr ganz leicht weggekommen seid. Und wenn er Euch erzählt, wie sie ihn gehetzt haben, tut Ihr so, als würd er Euch leidtun. Er weiß nicht, dass Ihr ihn reingelegt habt und glaubt, Ihr seid sein Freund. Und wenn er Euch dann anheuert, dass Ihr das Buch für ihn klaut, bringt Ihr ihn dazu, dass er Euch seinen Anteil von dem Gold gibt, das wo Ihr aus Gostis Schatzkammer geklaut habt -bloß dass Ihr es gar nicht wirklich geklaut habt, weil wir es überhaupt erst dort hingebracht haben. Meint Ihr nicht, dass das klappt?«
    »Habt Ihr irgendetwas davon verstanden, Althalus?«, fragte Andine leicht verwirrt.
    »Das meiste, ja«, antwortete er. Er blickte Dweia an. »Wäre das machbar, Em? Die Vorstellung, Ghend hereinzulegen, wärmt mir das Herz.«
    »Es ist zumindest nicht unmöglich«, erwiderte sie. »Auch wenn es nicht viel Sinn macht, könnten wir's versuchen.«
    »Dweia«, rief Bheid entsetzt. »Das ist eine Verfälschung der Realität. Wenn Ihr die Vergangenheit ändert, wer weiß, was dann aus der Gegenwart wird!«
    »Wir haben bereits geseh'n, wie die jetzt ausschaut, Bheid«, warf Gher ein, »und da gibt's eine Menge, was wir nicht mögen tun. War es nicht luster, jetzt eine andere zu machen? Wenn wir das Damals oft genug ändern, kommen wir bestimmt irgendwann auf ein Jetzt, das wo uns ganz genau passt und gleichzeitig Ghend durch'nander bringt. Das hat er doch mit seinen Traumdingern getan, nicht wahr? Er will, dass das Jetzt so wird, wie er's will. Und das können wir auch. Und wenn wir's schließlich schaffen, kann Althalus seinen Umhang behalten, den er so gern mag.«
    »Aber wenn wir immer wieder an der Vergangenheit herumfeilen, ist nichts mehr beständig!«
    »Wo bleibt dein Abenteuergeist, Bheid?«, fragte Leitha. »Die Beständigkeit ist manchmal sehr langweilig, findest du nicht auch? Wäre es nicht luster, in einer Welt zu leben, die Gher jederzeit nach Belieben ändern kann?«
    »Luster?«
    »Ist es nicht logisch, dass sich außer den Umständen auch die Sprache verändern wird? Willkommen in Ghers Welt, Exarch Bheid.«
    »Das genügt, Leitha«, tadelte Dweia abwesend. Althalus bemerkte jedoch, dass sie Gher auf seltsame Weise anblickte.
    Am nächsten Tag nach dem Abendessen schob Dweia ihren Teller zur Seite und ließ den Blick um die Tafel schweifen. »Ich habe fast den ganzen Tag über etwas nachgedacht und finde, dass wir uns alle damit befassen sollten.«
    »Führt Ghend schon wieder was im Schilde?«, fragte Eliar.
    »Soweit ich weiß nichts, das uns interessieren müsste. Was jetzt zur Debatte steht, sind … Abwandlungen. Mir kam eine ungewöhnliche Idee, während wir Althalus und Gher zuhörten, wie sie sich über Veränderungen der Realität unterhielten.«
    »Wir haben es nicht ganz so ernst genommen, Em«, versicherte ihr Althalus. »Ich schon!«, rief Gher enttäuscht. »Ich hab's für eine tolle Idee gehalten.« »Das war sie auch, Gher«, beruhigte ihn Dweia. »Du bist nur nicht weit genug damit gegangen.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Du hast diesem lächerlichen Umhang zu viel Beachtung geschenkt.« »Also wirklich!«, protestierte Althalus. »Wenn du wahrhaftig wieder einen Umhang mit Ohren haben
    willst, mein Herzblatt, mache ich dir einen. Was hältst du von Esels
    ohren?«
    »Das würdest du nicht wagen!«
    »Ich würde es zumindest nicht tun, wenn du jetzt so nett wärst und mich nicht mehr aufhältst. Also«, fuhr sie fort, »sobald jemand Gher eine Geschichte erzählt, überlegt er, wie er sie verbessern könnte. Diesmal fiel ihm eine sehr interessante Möglichkeit ein. Nehmen wir an, wir erschaffen eine Traumvision, die in einer Zeit spielt, in der Althalus ein einfacher Dieb war. Es könnte durchaus sein, dass er den armen Ghend dazu bringt, bei der legendären Beraubung von Gosti Fettwanst mitzumachen. Das eigentliche Ziel von Ghers ursprünglicher Überlegung

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