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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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müsste sie aber eigentlich da sein. Die Behörden in Marin County wollten erst eine Bestätigung, dass ich offiziell als dein vorübergehender Vormund eingetragen bin, bevor sie die Urkunde losschicken.«
    Sie war so sehr damit beschäftigt, ihre Jax-Manie loszuwerden, dass sie gar nicht mehr an Roses Bitte gedacht hatte. Sie nickte Tim zu. »Danke, ich sage Miss Rose morgen Bescheid.«
    Später im Bett lag sie unruhig wach. Sie stand noch zweimal auf, um nachzusehen, ob ihre Mum sich vielleicht per E-Mail gemeldet hatte, jedoch vergeblich. Erst gegen Mitternacht schlief sie ein.
    Ihre Träume waren so seltsam wie nie. Sie und Jax waren im Wald auf der Flucht vor etwas Düsterem, Bösem. Etwas, das seine Unsterblichkeit aufheben und ihn töten konnte. Sie schrie und trieb ihn an, schneller zu laufen, doch das Ding kam immer näher. Kurz bevor es sie erreicht hatte, wachte sie schluchzend auf.
    Von einem tiefen Gefühl der Furcht gepackt, schlüpfte sie wenig später in ihre Kleider. Das Wetter trug auch nicht gerade dazu bei, ihre Stimmung aufzuheitern. Dichte dunkle Wolken hingen am Himmel und kündigten den nächsten Schneefall an.
    Mit Boo an ihrer Seite schleppte sie sich zur Schule und überlegte ernsthaft, ob sie schwänzen sollte. Sie könnte Geld einstecken und den ganzen Tag Ski fahren, ganz für sich allein. Sie wäre nur von Bergen, Bäumen und dem watteweichen Schnee umgeben. Aber wenn sie die Prüfungen bestehen wollte, durfte sie nichts verpassen. Im Moment schien es zwar vollkommen egal zu sein, ob sie gut abschnitt oder nicht. Aber sie wusste, dass sie es später bereuen würde, wenn sie sich jetzt gehen ließ.
    In der Schule merkte sie sofort, dass etwas Außergewöhnliches passiert sein musste. Ihre Mitschüler standen noch unten im Foyer am Haupteingang anstatt oben vor den Klassenräumen. Und dann drehten sich auch noch alle zu ihr um. Sämtliche Gespräche verstummten. Erst jetzt sah sie die Zettel, die überall auf dem Boden verteilt lagen. Es mussten Hunderte, vielleicht sogar Tausende sein. Sie hob ein Blatt auf. Es war ein handgeschriebenes Fax, das den Briefkopf von St. Michael’s trug.
    Sehr geehrter Mr                (der Name war geschwärzt) ,
    herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ich war außerordentlich bestürzt zu hören, dass Sasha Annenkova an ihrer neuen Schule in Telluride solche Schwierigkeiten hat. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was einen ihrer Mitschüler dazu veranlasst haben könnte, solch dreiste Lügen über sie zu verbreiten. Wir haben sie hier in St. Michael’s nur als vorbildliche Schülerin kennengelernt, die von ihren Klassenkameraden bewundert und respektiert wurde. Wir vermissen sie sehr und sie wurde auch keineswegs von der Schule verwiesen. Ihre Mutter war gezwungen, aus geschäftlichen Gründen nach Russland zu gehen, also ist Sasha zu ihren Angehörigen nach Telluride gezogen. Ich bitte Sie hiermit, diese Dinge klarzustellen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Doreen McAllister, Direktorin
    Sie hob den Blick und sah in die Gesichter ihrer Mitschüler. Alle hatten betretene oder entschuldigende Mienen aufgesetzt – bis auf Brett, East, Julianne und Scott.
    Brett stellte sich auf die Treppe und wandte sich den anderen zu. Dann blickte er Sasha direkt in die Augen. »Ganz schön clever, Sasha«, sagte er ohne ein Lächeln. »Wie hast du das gemacht? Den Briefkopf deiner alten Schule auf ein weißes Blatt übertragen, dieses Geschwafel draufgekritzelt und eine Million Mal kopiert?«
    Â»Halt die Klappe, Brett«, rief Erin. »Das Datum auf dem Fax ist von gestern und an der Vorwahl kann man sehen, dass es in San Francisco abgeschickt wurde. Gib doch zu, dass du dir alles nur ausgedacht hast. Und dann entschuldigst du dich bei Sasha.«
    Doch Brett startete noch einen Versuch. »Dann steckt eben irgendeine Freundin von ihr dahinter.«
    Â»Sie ist deine Cousine , du Arschgesicht!«, meldete sich eine andere Stimme zu Wort. »Welcher Vollidiot denkt sich bloß solche ekligen Lügen über seine Verwandtschaft aus?«
    Â»Ein Vollidiot namens Shriver«, brüllte irgendjemand und damit öffneten sich sämtliche Schleusen. Alle schimpften und schrien durcheinander und Brett bekam eine Menge gut gemeinter Ratschläge zu hören. Innerhalb weniger

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