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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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wieder in die Hand. »Verschiedene Interessengruppen. Die gibt es auf diesem Planeten zuhauf.«
    Maris öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu.
    »Hinter dem Haus tut sich nichts«, murmelte Lydia, über die Konsole gebeugt. »Jedenfalls glaube ich das. Da war zwar ein kurzer Echoimpuls, aber die Sensoren zeigen nichts an.«
    Von einem zum anderen blickend versuchte Maris, die Situation zu verstehen. »Was hat das Ganze zu bedeuten? Wer ist Ihr Feind? Gegen wen kämpfen Sie?«
    »Wir kämpfen nicht. Wir verstecken uns«, erklärte Dennis.
    »Und deshalb schleppen Sie die vielen Waffen mit sich herum?«
    »Da draußen lauern böse Leute – kapiert?«, schnauzte Lydia. Sie stand auf und öffnete die rechte Hand. Darin trug sie eine winzige Strahlenpistole. »Sie stellen zu viele Fragen. Wir sind hier, um Sie zu beschützen, und alles andere hat Sie nicht zu interessieren.« Zu Dennis gewandt fuhr sie fort: »Ich mache einen Rundgang über das Gelände.«
    »Es regnet.«
    Lydia schnaubte verächtlich durch die Nase. »Heißt das, dass wir nicht aufpassen müssen?«
    Dennis zuckte die Achseln.
    »Aber …«, begann Maris und brach ab, als Lydia das Haus verließ und die Tür hinter sich zuknallte.
    Dennis fing wieder damit an, das Gewehr zu zerlegen.
    Maris seufzte, stellte die Rückenlehne des Sessels nach hinten, schloss die Augen und versuchte einzudösen.
    *

    Morgan Mahoney stand mit Pew und Georgio im Regen und spähte die bewaldete Bergflanke hinunter. Sie befanden sich irgendwo außerhalb der ländlichen Gemeinde von Forest Hills. Das Haus am Waldessaum gehörte angeblich einem Mr. Lerner – dem Neuankömmling in der Stadt, der sich mit Maris' Entführern getroffen hatte. Morgan zog ihren Regenmantel fester um sich und dachte, dass Leute, die eine im Koma liegende Frau kidnappten, ihr und ihren Begleitern wohl kaum einen freundlichen Empfang bereiten würden.
    Georgio, der Gos'n, schien keine Sekunde lang stillstehen zu können. Immerzu streckte er in ruhelosen Bewegungen seine drei langen, mit Tentakeln versehenen Arme aus. Seine auf kurzen Stielen sitzenden Augen kreisten pausenlos und observierten die Umgebung. Seine Gestalt fiel überall auf, aber er war ein ausgezeichneter Beobachter. Zum Glück gab es hier jede Menge Möglichkeiten, sich zu verbergen, und über das Buschwerk vor ihnen hatten sie ein Sensor-abweisendes Tarnungsnetz gespannt. Die dicht bewaldete Gegend gewährte von der Straße keinen Blick auf das Haus, gleichzeitig machte sie es relativ einfach, einen Beobachtungsposten einzurichten.
    »An den Außenwänden des Hauses konnte ich sechs Überwachungs-Sensoren entdecken«, sagte Pew und dämpfte seine Nebelhorn-Stimme. Der Swert senkte sein Pferdemaul und verstaute seine Fern-Erkundungs-Geräte. »Wie die Leute bewaffnet sind, wissen wir nicht. Mit Sicherheit tragen sie Seitenwaffen.«
    »So wie diese da?« Mit seinem dritten Tentakelarm deutete Georgio den Hügel hinunter.
    »Was?« Pew klang überrascht.
    Morgan sah eine Frau aus dem Haus treten; in gebückter Haltung umkreiste sie die Lichtung, wobei sie nach allen Seiten spähte – vermutlich auf der Suche nach Eindringlingen. In der Hand hielt die Frau eine kleine Waffe. Einen Moment lang starrte sie in ihre Richtung; aber das Tarnungsnetz schirmte sie wohl ab, denn sie setzte ihren Rundgang fort. Dann verschwand sie hinter dem Haus und kam nicht zurück.
    »Sie sind tatsächlich bewaffnet«, murmelte Pew.
    »Eine Stürmung des Hauses kommt also nicht infrage«, erklärte Georgio.
    Morgan zog die Augenbrauen hoch. »Was sollen wir tun?«
    »Wir könnten einfach ganz friedlich an die Vordertür klopfen«, schlug Pew vor.
    »Ohne die Polizei?«
    Mit seinen langen Klauen kratzte sich der Swert den wuchtigen Kopf. »Ich würde die Polizei so lange wie möglich heraushalten. Die Alternative ist, dass wir hier bleiben und auf den Beweis warten, dass sich Miss O'Hare auch tatsächlich in diesem Haus befindet.«
    »Wissen Sie, was ich denke?«, gab Georgio alarmiert zurück und deutete mit einem Tentakel auf eine Stelle hinter dem Haus. »Wir sollten schleunigst herausfinden, wer diese Leute da drüben sind!«
    Plötzlich spürte Morgan die Kälte des Regens bis in die Knochen. Wer …? Dann sah sie, dass sich etwas bewegte. Hinter dem Haus verbargen sich zwei – nein, drei – Leute in den Wäldern, offenkundig, weil sie das Anwesen observierten. Wer, zum Teufel, mochten die sein?
    »Ob die Polizei dieselben Spuren verfolgt wie wir?«,

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