Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
Fremde, die noch unfreundlicher mit ihr umspringen würden als Dennis und Lydia. Maris erschauerte und zog die Hand wieder zurück.
    »Wir müssen sie behandeln wie jede andere Gefangene!«
    »Aber der Kommandant sagte, wir dürften …«
    »Was? Je weniger sie weiß, umso besser. Das ist doch klar.«
    »Du warst diejenige, die behauptet hat …«
    Ich fühle deine Angst. Ich kann dich zu Freunden bringen.
    Maris drückte die Türklinke hinunter. Was mache ich da? Was wird aus mir, wenn ich bleibe?
    Es ist besser, wenn du den anderen nicht begegnest.
    Aus der Küche tönte ein lautes Klirren. »Wir sollten sie lieber nicht zu lange allein lassen.«
    »Na ja, so kräftig ist sie doch noch nicht …«
    Maris riss die Tür auf und stolperte aus dem Haus. Regentropfen prasselten ihr ins Gesicht. Erinnerungsfetzen an ihre Flucht vom Außenposten kehrten zurück – das Chaos, die Angst, die Hektik, die Notwendigkeit, sofort zu fliehen. Das Blut rauschte in ihren Ohren.
    Schnell … schnell …
    Das Tier winkte mit den Vorderpfoten wie ein aufgeregter Hund. Der Halsband-Anhänger pulsierte in einem rosafarbenen Licht. Jetzt, Miss Maris! Folge mir!
    »Okay«, flüsterte sie, alle Vorsicht in den Wind schlagend. Aber diese Kreatur hatte Legroeder erwähnt, den einzigen Freund, den sie hatte. Das Wesen rannte nach rechts, weg vom Haus. Maris taumelte auf wackeligen Beinen hinterher.
    Ein Alarmton schrillte.
    »Sie hat sich davongemacht!«
    »Heh! Wohin wollen Sie?«
    Hinter ihr polterten Schritte.
    *

    »Major«, rief der Corporal, »wer kommt da aus dem Haus?«
    Talbott spähte durch die Bäume.
    »Das ist sie!«, schrie Lieutenant Cassill. »Die Frau, hinter der wir her sind!«
    Herr Jesses! »Los, schnappt sie euch!« Mit dem Gewehr teilte Talbott das Dickicht, als er den Hang hinunter auf die Lichtung hetzte.
    *

    »Das ist sie!«, rief eine fremde Frauenstimme.
    Maris zögerte und blickte zurück.
    »Schnappt sie euch!«, dröhnte eine Männerstimme aus derselben Richtung.
    Nein! , kreischte das Tier. Lauf mir nach!
    Benommen folgte Maris der davonflitzenden Kreatur.
    »Du blödes Miststück!« , gellte Lydia.
    Hinter ihr fetzte ein knisternder Plasmastrahl über das nasse Gras, dann hörte sie einen gedämpften Schmerzensschrei.
    *

    »Wo bleibt denn die Ferrkatze – seht doch! Eine Frau verlässt das Haus!«, rief Georgio und zeigte mit einem Tentakelarm.
    Verblüfft erhob sich Morgan aus ihrer gebückten Haltung. »Tatsächlich, das ist Maris. Sie lebt. Sie rennt !«
    »Sie folgt dem Tier«, polterte Pew.
    »Das ist sie!«, schrie eine Frau auf der gegenüber liegenden Seite der Lichtung. Morgan blinzelte, dann erkannte sie die Leute von der Zentristischen Front. Ein Mann brüllte etwas, dann schlug eine Tür ins Schloss, und eine andere Frau zeterte: »… blödes Miststück! «
    »Wir müssen was unternehmen!«, zischte Morgan. »Jetzt gleich!« Sie sprang hoch und wollte Maris etwas zurufen, doch Pews schwielige Pranke drückte sie wieder nach unten. Ein Schuss knatterte über die Wiese. Das Mündungsfeuer blitzte am Rand der Lichtung auf. Eine Frau schrie vor Schmerzen. Aber es war nicht Maris.

    *

    »Jetzt!«, donnerte Pew und preschte hangabwärts durch die Büsche. In der Hand hielt er eine Waffe. Georgio setzte ihm hinterher, und Morgan rappelte sich hoch, um ihnen zu folgen. Maris rannte in ihre Richtung, geführt von der Ferrkatze.
    Noch mehr Schüsse. Vom Haus, aus dem Wald; es war verwirrend, und Morgan wusste nicht, wer auf wen feuerte. Aber die Frau, die sie zuvor ums Haus hatte gehen sehen, lag nun als regloses Bündel am Boden; das Trio von der Zentristischen Front brach krachend durch das Dickicht, um Maris den Weg abzuschneiden. Morgan legte die Hände an den Mund und schrie: »Maris – weiterlaufen! Kopf einziehen!«
    Pew und Georgio duckten sich nieder; Pews Pranke hob sich, und mit der Waffe zielte er über die Lichtung.
    Die flüchtende Maris sah, wie sich die Waffe bewegte, und warf sich ins Gras, als Pew brüllte: »Runter in Deckung, Miss O'Hare!«
    Morgan sog scharf den Atem ein und wartete darauf, dass Pews Waffe Feuer spuckte. Auf der Lichtung lieferten sich die drei Zentristen ein Feuergefecht mit jemandem im Haus. Ehe Pew zum Schuss kam, hörte Morgan das Zzzip einer Distelflinte. Zwischen den Bäumen stand der Fabri und richtete die Flinte auf das nächste Ziel. Einer der Zentristen lag bereits im Gras, der andere taumelte unter einem Treffer. Die Frau von der Zentristischen Front

Weitere Kostenlose Bücher