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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Luftschleuse.
    Legroeder hatte insgeheim gehofft, in der Andockbucht von Tracy-Ace begrüßt zu werden, aber er wunderte sich nicht, stattdessen eine Sicherheits-Eskorte anzutreffen. Der Anführer der Eskorte, dessen Ohren vor Implantaten strotzten, verbeugte sich. »Rigger, Yankee-Zulu/Ivan heißt Sie willkommen und bittet um Ihren baldigen Besuch.«
    »Hmmm …« brummte Legroeder und las das Namensschild des Mannes. Lieutenant Zond stand darauf. »Gewiss. Aber zuerst möchten wir die Kameraden von der Impris begrüßen. Wir haben gemeinsam eine Menge durchgemacht.«
    »Wie Sie wünschen.« Der Lieutenant bedeutete ihnen, die Plattform zu verlassen. »Ich stand im Begriff, genau das vorzuschlagen. Gleich wird die Ausstiegsluke der Impris mit einem kleinen Zeremoniell geöffnet. Zum ersten Mal seit hundert Jahren, soweit ich weiß. Natürlich sollen Sie alle dabei sein.«
    Nicht zum allerersten Mal , dachte Legroeder. Aber er beschränkte sich darauf, zu korrigieren: »Seit einhundertvierundzwanzig Jahren, um genau zu sein.«
    Lieutenant Zond gab nicht zu erkennen, ob er es gehört hatte, sondern führte sie zur Andock-Rampe der Impris . Eine transparente Wand bot einen Atem beraubenden Anblick auf das Schiff, das einem gigantischen silbernen Wal glich. Vor der Hauptausstiegsluke hatten sich Wachleute in einem Halbkreis aufgestellt. Und mitten unter ihnen befand sich Tracy-Ace/Alfa.
    Legroeders Herz schlug schneller, als er sah, wie sie gestikulierte und Befehle erteilte. Lieutenant Zond schleuste sie durch den Halbkreis. Es dauerte ein Weilchen, bis Tracy-Ace sie bemerkte; dann wandte sie sich mit breitem Lächeln und glänzenden Augen um – und prallte erschrocken zurück, als sie Legroeders Haare sah. Sie gab keinen Kommentar von sich, sondern kam mit ausgestreckter Hand zu ihm, um ihn zu begrüßen. »Rigger Legroeder! Willkommen daheim im Außenposten Ivan!«
    Legroeder hatte überlegt, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Auf ihren Ton eingehend, drückte er in einer förmlichen Geste ihre Hand. Bei der Berührung prickelte ein elektrischer Strom durch seine Finger, und ihr strahlendes Lächeln erregte ihn, auch wenn es nicht nur ihm allein galt. Einen Moment lang verspürte er den albernen Wunsch, sie in die Arme zu schließen; doch dann flaute das Prickeln ab, und sie begrüßte die anderen Rigger. »Gut, dass Sie wieder zurück sind! Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem Erfolg. Sie alle haben Erstaunliches vollbracht!« Tracy-Ace zeigte mit einer weit ausholenden Handbewegung auf den Sternenkreuzer. »Die Impris ! Sie haben sie zurückgebracht. Wer hätte das gedacht?«
    Während ihrer Lobrede fühlte sich Legroeder von Tracy-Ace zunehmend ignoriert. Lässt sie mich links liegen, weil wir uns in der Öffentlichkeit befinden? Oder gibt es einen anderen Grund? Er räusperte sich. Sei kein Idiot; schließlich kann sie dich nicht vor allen Leuten umarmen, oder? Aber mir hätte das nichts ausgemacht; ich mag es nicht, wenn man mich wie Luft behandelt. Er hüstelte ein zweites Mal. »Sind unsere vorläufigen Berichte schon eingetroffen?«
    »Allerdings!«, dröhnte eine Bassstimme hinter ihm. Als er sich umdrehte, sah er ein überlebensgroßes Holo-Abbild von Yankee-Zulu/Ivan neben sich. »Eine unglaubliche Geschichte. Einfach nicht zu fassen. Wir wollen jedes Detail hören.«
    Legroeder neigte zustimmend den Kopf und fragte sich, wieso YZ/I es vorzog, als Hologramm zu erscheinen.
    »Jeden Moment müssen die Offiziere der Impris aus der Luke steigen«, verkündete Tracy-Ace, wobei ihre SchläfenImplantate hektisch flimmerten. Legroeder bildete sich ein, dass sie ihm vertraulich zuzwinkerte, und er unterdrückte einen Anflug von Nervosität. »Wir bereiten der Impris einen würdigen Empfang. Es stehen medizinische Teams bereit, Ingenieur-Teams, Begrüßungs-Teams …«
    Begrüßungs-Teams? Dann sah Legroeder ein weiteres Hologramm – ein großes Blasorchester außerhalb des Kreises. Okay … Er atmete tief aus und wartete darauf, dass die Luke aufging. Bewusst nahm er von Tracy-Ace keine Notiz. Er konzentrierte sich voll und ganz auf die Impris … auf das mysteriöse Gespensterschiff, den Fliegenden Holländer des Universums. Bald würde es an Bord von Cyber-Technikern wimmeln. Plötzlich fuchste ihn diese Vorstellung. Verflucht, ihm stand es zu, die Geheimnisse zu enthüllen, ihm und seinen Kameraden, die das Schiff geborgen hatten.
    Ein Ruf ertönte. In der Luftschleuse erschien eine dunkle Öffnung. Das

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