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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Blasorchester schmettere einen triumphalen Tusch. Vor der Crew und den Offizieren verließen nun Captain Noel Friedman und Rigger Freem'n Deutsch das Schiff. Die Miene des Captains schwankte zwischen Freude und feierlichem Ernst.
    Obwohl Deutschs Gesichtszüge hinter einer Haut aus Metall verborgen waren, kam es Legroeder vor, als würde er von einem Ohr zum anderen grinsen.
    »Willkommen in der Zivilisation!«, grollte YZ/Is Bass.
    »Danke«, flüsterte Friedman und blickte sich um.
    Legroeder konnte nicht länger an sich halten. Er lief nach vorn, um Friedman und Deutsch zu begrüßen. »Captain!«, rief er. »Freem'n! Bin ich froh, Sie zu sehen!«
    Nun war bei Captain Friedman der Bann gebrochen. Er legte seine ernste Miene ab. »Halleluja!«, jubelte er und riss begeistert die Arme hoch. »Wir sind gelandet! Bei Gott, ich hätte nie gedacht, dass ich das noch erleben würde!« Sein Lächeln zog sich in die Breite. Verwirrt blickte er Legroeder an, als er ihm die Hand schüttelte. »Sind Sie das, Legroeder? Was, zum Teufel, haben Sie mit Ihren Haaren angestellt, Mann?«
    »Nun ja, das kommt daher …« Legroeder vollführte eine hilflose Geste. »Ich erkläre es Ihnen später.« Er vergegenwärtigte sich, dass er jede Art von Protokoll missachtete. »Captain Friedman, darf ich Sie mit dem Anführer dieses Außenpostens bekannt machen, Yankee-Zulu/Ivan?« Er deutete auf das Hologramm von YZ/I, das blitzte und funkelte wie ein Weihnachtsbaum. »Und das ist Tracy-Ace/Alfa, YZ/Is Assistentin und rechte Hand.«
    »Willkommen im Außenposten Ivan der Free Cyber Republiken«, warf Tracy-Ace ein und trat vor. »Wir sind entzückt, die Impris zu sehen, und bieten allen an Bord befindlichen Personen Gastfreundschaft.«
    Das Blasorchester spielte eine Willkommensmelodie.
    Friedman verbeugte sich mit offensichtlicher Erleichterung. »Vielen Dank. Wir danken allen, die geholfen haben, mein Schiff, die Crew und die Passagiere zu retten. Es ist uns eine Ehre, ihre Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen.« Er zeigte auf seine Offiziere. »Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass wir darauf brennen, unseren Heimathafen anzulaufen. Aber wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns bei Reparaturarbeiten und dem Beschaffen von Versorgungsgütern helfen würden …«
    Freem'n Deutsch stand nun hinter Friedman; seine Miene verriet keine Regung. Mit angehaltenem Atem beobachtete Legroeder Tracy-Ace.
    Höflich neigte sie den Kopf. »Captain, von uns erhalten Sie medizinische Betreuung und auch sonst alles, was Sie benötigen.«
    »Selbstverständlich!«, bekräftigte YZ/Is Hologramm. »Und da Sie so lange Zeit fort waren, möchten Sie sich vielleicht unseren bescheidenen Außenposten ansehen. Er unterscheidet sich sehr von Faber Eridani.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, entgegnete Friedman. Aber ein Schatten legte sich über sein Gesicht. »Wir wissen Ihr Hilfsangebot zu schätzen – auch, dass Sie uns medizinisch betreuen wollen. Aber ich fürchte, viele unserer Leute brauchen eher psychologischen Beistand. Was wir durchgemacht haben, glich einer Tortur.«
    »Das verstehen wir – und wir werden unser Bestes tun«, versprach Tracy-Ace.
    »Ein paar Passagiere haben Angst, das Schiff zu verlassen«, fuhr Friedman fort. »Es ist nicht ganz leicht zu erklären …«
    »Dann gehen unsere Leute zu ihnen an Bord«, beschied ihn Tracy-Ace. »Captain, wir möchten gern das Schiff untersuchen. Wir hoffen, eine Erklärung für das zu finden, was Ihnen und der Crew widerfahren ist.«
    »Natürlich dürfen Sie sich alles ansehen«, erwiderte Friedman. »Obwohl ich glaube, dass Sie mehr von den Riggern erfahren werden, die uns herausholten. Rigger Deutsch und Rigger Legroeder. Und die Narseil.«
    Plötzlich wusste Legroeder, warum sich in seiner Magengrube ein mulmiges Gefühl breitmachte. Jawohl, es waren die Rigger, die Bescheid wussten; vom Schiff konnte man nichts erfahren. Und er und die Narseil besaßen die meisten Kenntnisse. Das machte sie zu einem wertvollen Artikel – und einem hochgradig gefährdeten obendrein. Bildete er es sich ein oder reflektierten Deutschs Augen seine Gedanken?
    Er musste etwas sagen, um seine Anspannung zu lösen. »Ich finde, Sie haben Recht, Captain. Das Schiff nach Indizien zu durchsuchen, wäre sinnlos. Wir müssen lernen, den Flux zu verstehen. Meine Narseiller Kameraden und ich sind eifrig dabei, nach Antworten zu forschen – für uns alle.« Er wandte sich an YZ/I und Tracy-Ace. »Wir sind gern bereit, alles

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