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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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auf. »Sie benachrichtigen mich doch, wenn ihr Zustand sich ändert?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Legroeder sprach ein stummes Gebet für seine Gefährtin und verließ das Krankenhaus, um sich mit Harriet zu treffen.
    *

    Er fand sie an einem hinteren Tisch in dem Café, ihr Computer-Pad hatte sie an einen Wandstecker angeschlossen. »Ah, da sind Sie ja«, begrüßte sie ihn. »Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen. Setzen Sie sich gar nicht erst hin, wir brechen sofort auf.«
    »Wie bitte? Wohin gehen wir denn?« Er hatte sich schon auf einen guten starken Eridani-Kaffee mit Marsotz-Sahne gefreut.
    »Zur Aircar-Vermietung.«
    Legroeder blinzelte verwirrt.
    Harriet erhob sich und packte ihr Com-Pad ein. »Ich habe einen Flieger gemietet, der uns zu Mr. McGinnis bringt.«
    »Das ging ja schnell. Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Harriet schüttelte den Kopf. »Mr. McGinnis besitzt keine eingetragene Kommunikations-Nummer. Aber ich habe ein paar Erkundigungen eingezogen. Er scheint ein richtiger Einsiedler zu sein, wird aber von denen, die ihn kennen, hoch geachtet. Früher war er ein Mitglied bei den Space-Marines.« Sie bugsierte Legroeder zur Tür. »Und auf diesem Planeten besitzt er die umfangreichste Dokumentensammlung über den Krieg der Tausend Sonnen. Obendrein interessiert er sich ganz besonders für die Geschichte des Riggens.« Harriet lächelte verkniffen. »Hoffen wir, dass er gegen einen Überraschungsbesuch nichts einzuwenden hat.«

KAPITEL 6 – Historische Wahrheiten

    Das Mcginnis-Anwesen lag vierhundertunddreißig Kilometer nordwestlich vom Raumhafen entfernt; mit dem kleinen Flieger, den sie gemietet hatten, würden sie eine gute Stunde bis dorthin brauchen. Sie flitzten über grün bewaldete Landstriche hinweg. Der Autopilot war auf das Ziel eingestellt, deshalb blieb Legroeder und Harriet nicht viel zu tun, außer Kaffee zu trinken und sich Sorgen zu machen.
    Legroeder fragte Harriet, warum sie sich trotz ihrer Besessenheit (ihr eigener Ausdruck) mit diesem Fall nicht schon früher mit der Geschichte der Impris beschäftigt hatte.
    Amüsiert blickte sie ihn an. »Sie sind wohl nicht daran gewöhnt, Rätsel zu lösen, oder?«
    »Was soll das heißen?«
    »Nun ja, denken Sie doch mal nach. Vor Ihrer Rückkehr konnte ich gar nicht ahnen, dass die Impris bei diesem Vorfall eine Rolle spielt. Ich bin nicht nur neugierig, was es mit diesem Schiff auf sich hat, ich möchte auch zu gern wissen, warum die Informationen darüber aus der Bibliothek entfernt wurden. Geschah es ohne Hinterlist oder will jemand etwas vertuschen? Wenn ja, aus welchem Grund? Ich glaube, wenn wir das wissen, kommen wir auch dahinter, weshalb jemand Ihnen die Schuld für das Verschwinden der L.A. in die Schuhe schiebt.«
    Legroeder zuckte die Achseln. »Die Bibliothekarin sagte, wenn keine Nachfrage nach bestimmten Dokumenten besteht …«
    Harriet lachte. »Entschuldigen Sie meine Offenheit, aber Sie müssen ein lausiger Pirat gewesen sein.«
    Legroeder spürte, wie er rot wurde.
    »Fassen Sie das bitte nicht als Beleidigung auf. Es ist ein Kompliment. Mir scheint, Sie sind ein durch und durch ehrlicher Mensch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Unterlagen entfernt wurden, weil man verhindern wollte, dass jemand sie liest. Jetzt müssen wir herausfinden, ob es eine andere Person gibt, die sich um ihren Erhalt kümmert.«
    »Mr. McGinnis zum Beispiel?«
    »Wir wollen es hoffen.« Dann schloss Harriet die Augen, um sich ein Weilchen auszuruhen, und schweigend trank Legroeder seinen Kaffee. Aus dem Fenster blickend, betrachtete er einen Fluss, der sich in zahllosen Mäandern durch die Landschaft schlängelte. Als er nach anderen Fluggeräten Ausschau hielt, entdeckte er ein weiteres Schiff, das in großer Höhe einen Parallelkurs verfolgte; ein paar weitere Flieger kreuzten ihre Bahn und hoben sich wie rasch dahinflitzende Käfer gegen den Himmel ab.
    Nicht mehr lange, und er merkte, wie ihr Flieger in den Sinkflug überging. Er forschte nach ihrem Ziel, das sich irgendwo drunten in den Wäldern verbergen musste. Der Flieger leitete eine Kurve ein, um die Landung vorzubereiten. Wieder glitzerte drunten der Fluss, in den in westlicher Richtung ein schmalerer Wasserlauf einmündete; vereinzelt ragten Felsnasen aus den dicht an dicht wachsenden Bäumen auf. Der Flieger schien korrekt programmiert zu sein, trotzdem prüfte Legroeder ständig das Konsolendisplay, um sich zu vergewissern, dass sie sich auf dem richtigen Kurs

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