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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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in einen Kampf verwickelt werden.«
    »Großer Gott. Ich werde dran denken, wenn ich demnächst noch spät Nachts im Pool schwimmen werde.«
    Cantha schielte ihn von der Seite her an, als wüsste er nicht recht, wie er diese Bemerkung interpretieren sollte. »Ein ausgeprägter Sinn für Humor ist was Feines«, meinte er schließlich.
    Legroeder folgte Cantha aus der Sporthalle und durch den Korridor in den Bug des Schiffs. Cantha zeigte ihm drei weitere verminte Stellen. Die Narseil legten großen Wert darauf, dass die Piraten das Schiff nicht übernahmen. Kurz vor der Brücke blieben sie stehen, neben dem Zugangstor zu einer großen runden Kammer. »Ist das der Flux-Reaktor?«, staunte Legroeder. »So nahe bei der Brücke?«
    »Auf unseren Schiffen ist das so üblich«, erwiderte Cantha. »Hier sind auch die externen Waffen untergebracht.«
    Legroeder schaute sich um, vermochte aber nichts zu entdecken, was auch nur entfernt an eine Waffe erinnerte. »Wo? Im Maschinenraum?«
    »Beinahe. Um sie zu finden, müsste man das ganze Schiff auseinander nehmen. Sie sind in die Wände eingelassen, innerhalb der Schutzverkleidung.«
    »Wie praktisch. Und wie werden sie geladen?«
    »Sie wurden geladen, als das Schiff gebaut wurde. Das Nachladen wäre allerdings ein Problem.« Cantha gab ein pfeifendes Glucksen von sich. »Nein, falls sie überhaupt benutzt werden, kann jedes Rohr einen einzigen Schuss abfeuern.« Der Narseil hob die Hand und fuhr die schwach gewölbten zylindrischen Ausbuchtungen der in die Decke eingelassenen Ventilationskanäle entlang. »Sie münden radial in der Außenhülle des Schiffs. Es ist tatsächlich eine Entlüftungsanlage, aber sie besitzt eine spezielle Auskleidung, eine Wellensteuerung und Weichensignalgeber. Wenn wir gezwungen sind, Torpedos abzufeuern, gehen sie durch diese Rohre und verlassen das Schiff durch verdeckte Öffnungen im Rumpf. Die internen Energie-Kupplungen« – er deutete auf ein paar kleinere Wulste – »enthalten Geschützrohre aus verstärkten optischen Fasern für die Strahlenwaffen.«
    Legroeder runzelte die Stirn und nahm alles genau in Augenschein. Er fand, alles sei sehr intelligent gemacht. Aber würde es auch im Ernstfall funktionieren? Er glaubte nicht, dass sie diese technischen Finessen lange vor den Piraten würden geheim halten können. »Interessant«, kommentierte er schließlich. »Sagen Sie, Cantha, ist das nicht ein bisschen viel für eine geheime Mission? Ich meine – mit dieser Bewaffnung könnten wir ein Piratenschiff vielleicht in Stücke schießen, aber das ist doch nicht unsere Aufgabe, oder?«
    »Nein, natürlich nicht«, entgegnete Cantah. »Wenn alles gut geht, kommen die meisten Kampfmittel gar nicht zum Einsatz. Wir vertrauen darauf, dass Tarnung und Geheimhaltung unsere stärksten Waffen sind. Doch der Anschein von Wehrlosigkeit birgt seine eigenen Risiken. Falls wir geentert werden, wollen wir den Gegner notfalls auf unserem Schiff ausschalten können.«
    »Wie verhält es sich mit diesen angeblichen Kontakten zu der Widerstandsbewegung? Was ist, wenn diese Dissidenten uns aufsuchen und verhandeln wollen?«
    Cantha blickte unbehaglich drein. »Wir hatten auf eine Botschaft der Rebellen gehofft, auf einen Vorschlag, sich mit uns zu treffen. Leider vergebens. Deshalb müssen wir davon ausgehen …« Cantha spreizte die langen Finger ab, eine Geste, die einem menschlichen Achselzucken glich.
    »Mit anderen Worten, wir wissen im Grunde nicht, worauf wir uns einlassen.«
    »Das ist wohl übertrieben«, widersprach Cantha.
    Legroeder stieß einen knurrenden Laut aus. »Wenn Sie meinen. Sagen Sie, können Sie mir noch etwas anderes zeigen als Waffenverstecke?«
    »Selbstverständlich …« Cantha brach ab und hob einen Finger. »Hören Sie!«
    Einen Augenblick später kam ein Ruf über das Intercom. »Rigger Legroeder, kommen Sie bitte auf die Brücke!«
    Cantha schien leicht die Schultern zu straffen. »Ich bringe Sie hin. Wenn ich mich nicht irre, plant man, Sie demnächst im Rigger-Netz einzusetzen.«
    »Das klingt schon viel besser.«
    *

    Die Brücke war sehr gross, mit einer Reihe von Rigger-Stationen und einem Posten für den Captain, der während seines Dienstes offenbar immer stand. Captain Ho'Sung, der Schiffsführer, und Fre'geel, der Missionskommandant, waren beide anwesend. Ho'Sung war für die Sicherheit des Schiffs und der Crew zuständig; Fre'geel oblag es, die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Wie die beiden

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