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Am Ende der Treppe, hinter der Tür (German Edition)

Am Ende der Treppe, hinter der Tür (German Edition)

Titel: Am Ende der Treppe, hinter der Tür (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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das anders zu sehen, er hängt förmlich an Poppys Lippen. Jetzt zeigt er auf ihren räudigen Fisch.
    «What do you like best, sweetie? Dolls? Or pets like this one?»
    Martha tritt neben ihn. «Soll ich Ihnen ein Glas Sekt holen, Mister Miller?»
    Er achtet überhaupt nicht auf sie. «Please tell me, what’s his name?»
    «His name ist Mister Fish, but I call him Flossy.»
    «Flossy? That’s a very nice name.»
    Martha tritt ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. «Also ich hole jetzt noch einen Sekt.»
    Sie quetscht sich durch die Menge zurück zum Büfett. Das kann ja wohl nicht wahr sein! Nicht nur dass dieses bezopfte Ungeheuer die ganze Aufmerksamkeit ihrer Mutter beansprucht, jetzt belegt sie auch noch ihren Miller mit Beschlag.
    Martha nimmt sich ein Brötchen mit Lachs von einer Platte und stopft es sich in den Mund. Ein Stück Lachs rutscht raus und landet auf ihrem neuen Pulli. Na toll, jetzt muss sie den ganzen Abend mit einem Fettfleck rumlaufen, dazu noch mitten auf der Brust. Und daran ist nur Poppy schuld! Martha kocht vor Wut. Sie greift sich zwei Glas Sekt. Miller unterhält sich immer noch mit Poppy, aber immerhin hockt er nicht mehr vor ihr auf dem Boden wie ein Idiot.
    Als Martha ihm das Glas hinhält, reicht er es mit einer galanten Verbeugung an Constanze weiter. Die lächelt geschmeichelt, und Martha spürt, wie ihre Wut verraucht und eine Welle von Stolz sie überflutet.
    Endlich schaut er Martha an. «Ich wusste gar nicht, dass du so eine bezaubernde kleine –», er sucht nach dem richtigen Wort, «bezaubernde kleine Stiefschwester hast.»
    Martha weiß nicht, was sie dazu sagen soll, aber da wendet sich Miller auch schon wieder Poppy zu. «You like to drink something, mylady?»
    Ehe das Monster etwas sagen kann, kommt Dr. Lause durch die Menge auf sie zu und schlägt Miller auf die Schulter.
    «Miller, Sie Teufelskerl! Wie haben Sie das gemacht? Sogar die Presse ist da.»
    «Presse?», fragt Miller irritiert.
    «Na ja, nichts Großes, nur unser Bezirksblatt. Die wollen ein Interview mit Ihnen.»
    Miller hebt abwehrend die Hände: «O nein, ich bin völlig uninteressant. Die sollen sich lieber mit den Schauspielern unterhalten, denen gebührt die Ehre, nicht mir.»
    Als er sieht, wie Lause den Mund verzieht, fügt er hastig hinzu: «Und Ihnen natürlich, Herr Direktor, ohne Ihre großzügige Unterstützung hätten wir das ja nie –»
    Die Fliege lächelt geschmeichelt und schwirrt davon.
    Miller zwinkert Martha verschwörerisch zu, und die fühlt, wie ihr innerlich ganz warm wird.
    Miller gibt ihrer Mutter die Hand. «Es war schön, Sie kennenzulernen, Sie können sehr stolz auf Ihre Tochter sein.»
    «Na, so toll war ich auch nicht, in der letzten Szene hab ich meinen Text vergessen», erwidert Martha.
    «Darum geht es nicht», sagt Miller ernst. «Es geht darum, dass du über dich hinausgewachsen bist. Du hast deine Ängste überwunden, das ist entscheidend.»
    Ein Mann mit Fotoapparat und Stenoblock segelt auf sie zu. Miller verabschiedet sich schnell.
    «Du warst doch die –» Der Mann schaut auf den Programmzettel. «Du warst doch die Stella, nicht wahr? Wie war das für dich, die Ehefrau deines Lehrers zu spielen?»
    Martha spürt, wie ihr Gesicht anfängt zu glühen, aber das kann auch von der Hitze und dem Sekt kommen. «Das war das größte Glück meines Lebens», hätte sie fast gesagt, stattdessen stottert sie: «Na ja, das war schon … also irgendwie komisch … weil … wir hatten das ja so nicht geprobt, eigentlich sollte ja –»
    Der Mann schneidet ihr mit einer unwirschen Handbewegung das Wort ab. «Apropos geprobt, wie viel Zeit habt ihr investiert?»
    «Wir haben uns seit den Sommerferien jeden Mittwoch nach der Schule getroffen.»
    Der Mann kritzelt etwas auf seinen Block. Dann sieht er sich suchend um. «Und die Idee zu dem Stück hatte euer Englischlehrer, wenn ich das richtig verstanden habe, Alexander Müller.»
    «Miller», sagt Martha. «Er ist Amerikaner. Halber Amerikaner.»
    «Aber ohne Zuckerguss, hoffe ich doch», sagt der Mann und grinst schmierig.
    Jetzt wird Martha richtig rot. Das entgeht dem Presseheini natürlich nicht. «Ist ja auch noch ein ganz junger Lehrer.»
    «Ich weiß nicht, wie alt er ist», sagt Martha abwehrend. «Und außerdem –»
    «Ich muss mal!», brüllt Poppy laut dazwischen. «Ich muss groß!»
    «Wo sind hier die Toiletten?», fragt Constanze.
    «Maahta soll mich bringen», quengelt Poppy.
    Normalerweise findet

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