Am heißen Strand von Mexico
zweit war.
7. Kapitel
"Ich kann nicht fassen, dass wir in die Flitterwochen fliegen."
Jared sah zu Lindsey hinüber. Sie waren seit einer Stunde unterwegs, und bisher hatte sie geschwiegen. "Ich habe auch noch Probleme, mich darauf einzustellen."
"Wir hatten alles geplant. Dass wir heiraten …"
"Auf dem Standesamt."
"Richtig. Dann hätte ich ein paar Wochen in deinem Haus gewohnt, und danach wäre jeder seiner Wege gegangen."
"Na ja, nun hatten wir eine aufwendigere Hochzeit und machen auch noch Flitterwochen. Damit müssen wir uns abfinden."
"Ich weiß."
Mehr sagte sie nicht, aber Jared wusste, dass sie an ihre erste gemeinsame Nacht dachte. Statt in verschiedenen Zimmern zu schlafen, würden sie sich nun eins teilen. Jared hatte ebenfalls darüber nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass dies die Strafe dafür war, dass er die Frechheit besessen hatte, mit der Tochter des Senators schlafen zu wollen.
Er wusste, dass er unfair war. Der Senator wollte, dass seine Tochter später schöne Erinnerungen an die Hochzeit und die Flitterwochen hatte. Das Problem war, dass Lindsey und Jared nicht über alle Einzelheiten ihrer Ehe gesprochen hatten.
"Was werden wir nun tun?" fragte er.
"In welcher Hinsicht?" Lindsey klang verwirrt.
"Regeln für die kommende Woche."
"Tut mir Leid. Ich kann dir nicht folgen."
"Ich rede von Sex."
"Oh."
"Ja."
Sie schwieg erst einmal, also dachte sie wohl darüber nach. Jared wartete. "Es wird die Dinge komplizierter machen, wenn wir miteinander schlafen", meinte Lindsey schließlich.
"Wahrscheinlich."
"Ich meine, wir haben uns ja darauf eingelassen, weil wir dachten …"
"Ich weiß, was wir dachten, Lindsey. Aber ich bin kein Übermensch, und ich bin auch nicht immun gegen dich. Ich bin ein normaler Mann mit normalen Bedürfnissen. Und du weißt, dass du mich anturnst. Das war immer so."
"Oh."
"Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?"
"Du willst also mit mir schlafen?"
"Komm schon, Lindsey. So naiv kannst du doch nicht sein."
"Nein, das bin ich nicht. Aber ich habe festgestellt, dass du mich nicht mal mehr geküsst hast, seit wir beschlossen haben zu heiraten, abgesehen von dem Kuss heute am Altar. Ich dachte, das läge daran, dass du dich nicht mehr zu mir hingezogen fühlst."
"Da hast du dich geirrt. Sehr sogar. Wie viele feste Freunde hast du eigentlich gehabt?"
"Willst du mich jetzt beleidigen?"
"Wieso?"
"Soll ich dich fragen, mit wie vielen Frauen du zusammen warst?"
"Darum geht es nicht. Du scheinst nicht viel von Männern zu verstehen. Die meisten wollen mit einer attraktiven Frau Sex haben. Und je länger ein Mann mit einer Frau ausgeht, um so intensiver wünscht er sich, mit ihr zu schlafen. Ganz allgemein gesprochen, natürlich."
"Aha. Na ja, ich musste noch keinen Mann, mit dem ich ausgegangen bin, mit Gewalt abwehren, also stimmt deine Theorie wohl nicht ganz."
"Wir fallen doch nicht über die Frauen her! Du lieber Himmel. Wir geben ihnen auf subtilere Art zu verstehen, dass wir mit ihnen ins Bett gehen wollen."
"Es war nicht gerade subtil, dass du in mein Bett gestiegen bist, Jared."
Am liebsten hätte er den Kopf aufs Lenkrad sinken lassen. "Ich weigere mich, über diese Sache noch weiter zu reden. Wir betrachten den Vorfall offenbar auf unterschiedliche Weise, also belassen wir es lieber dabei. Nur damit du es weißt – ich hatte nicht die Absicht, mit dir zu schlafen, als wir uns gelegentlich getroffen haben. Weil Sex die Dinge manchmal wirklich komplizierter macht."
"Nur manchmal?"
"Okay, meistens. Und du bist einfach nicht der Typ von Frau, mit dem man einfach mal eben so ins Bett geht."
"Mit anderen Worten, ich bin eigentlich nicht dein Typ."
"Hör auf, mir Worte in den Mund zu legen."
Sie klatschte in die Hände. "Oh, gut! Wir haben unseren ersten Streit. Wie lange sind wir verheiratet?" Sie sah auf die Uhr. "Acht, nein, neun Stunden. Ich wette, das ist ein Rekord."
"Sehr komisch. Lass es mich so ausdrücken: Die meisten Männer erwarten, dass sie in ihrer Hochzeitsnacht mit ihrer Frau Sex haben werden. Also, was meinst du? Sollen wir diese Tradition befolgen?"
Das brachte Lindsey zum Schweigen. Sie sagte kein Wort mehr, bis sie bei ihrem Hotel in Austin angekommen waren.
Der Senator – oder wohl eher jemand von seinen Leuten – hatte ein Hotel der gehobenen Klasse ausgesucht. Nur das Beste für seine Tochter. Nachdem Jared die Schlüsselkarte geholt hatte, kam er mit einem Angestellten zurück, der das Gepäck
Weitere Kostenlose Bücher