Am heißen Strand von Mexico
nahm. Dann parkte Jared den Wagen. "Bist du soweit?"
Er ging auf Lindseys Seite herum und half ihr beim Aussteigen. Sie sah ihn an und sagte kühl: "Zum Schlafen, ja. Um Sex zu haben, nein."
"Na toll. Du hast eine Stunde gebracht, um zu diesem Schluss zu gelangen."
Sie betraten das Hotel und gingen zum Fahrstuhl. "Warum bist du so mürrisch?" fragte Lindsey, nachdem die Tür zugegangen war.
Er sah sie an. "Ich bin frustriert, erregt, fühle mich gefangen und bin gezwungen, eine Woche lang den liebevollen Ehemann zu spielen, während ich mich gleichzeitig von meiner sexy Braut fernhalten muss. Angucken ist erlaubt, anfassen aber nicht." Er zuckte mit den Schultern. "Aber vielleicht bin ich auch einfach von Natur aus mürrisch."
Er benahm sich wie ein Mistkerl. Das war ihm bewusst, aber im Moment war es ihm egal. Die letzten zwei Wochen waren die härtesten seines Lebens gewesen. Er hatte sich sehr bemüht, seine Familie davon zu überzeugen, dass er Lindsey wirklich unbedingt heiraten wollte. Und er hasste es, sie anzulügen.
Außerdem gefiel es ihm gar nicht, eine Scheinehe zu führen.
Der heutige Tag war besonders schwer gewesen. Als Lindsey in diesem wundervollen Kleid auf ihn zugekommen war, hatte er nur daran denken können, wie gern er sie in die Arme nehmen und mit ihr ins Bett gehen wollte. Und dann wäre er mindestens eine Woche mit ihr drin geblieben.
Und nun hatte ihr Vater dafür gesorgt, dass er genau diese Gelegenheit hatte!
Das Gepäck war schon da, als sie ihr Zimmer betraten. Der Raum enthielt zwei Betten, zwischen denen ein Nachttisch stand. Außerdem gab es eine große Kommode, einen Fernseher, einen runden Tisch und ein paar Stühle. Doch egal, was sonst noch drin stand, die Betten beherrschten den Raum.
Jared stellte Lindseys Koffer auf das dafür vorgesehene Gestell. "So." Ohne sie anzusehen, ging er zum Fenster. "Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich habe Hunger. Möchtest du etwas essen?"
Als sie nicht antwortete, drehte er sich zu ihr um. Sie saß auf dem Fußende eines der Betten und sah sich um, als wäre sie noch nie zuvor in einem Hotelzimmer gewesen.
"Lindsey?"
"Oh! Tut mir Leid. Ja, bitte. Einen gemischten Salat und Eistee, bitte."
Er gab ihre Bestellung auf. Nachdem er wieder aufgelegt hatte, sagte Lindsey: "Wenn du mich jetzt entschuldigst, werde ich duschen."
Jared streckte sich auf dem anderen Bett aus. "Tu das." Er bemühte sich, sich nicht vorzustellen, wie das Wasser über ihren nackten Körper lief, zwischen ihren Brüsten hindurch und …
Sie schrie leise auf, und Jared öffnete die Augen wieder. Lindsey stand mit dem Rücken zu ihm vor ihrem offenen Koffer.
"Was ist los?"
Sie drehte sich um. "Eigentlich habe ich gedacht, es könnte nicht noch schlimmer kommen, aber offenbar habe ich mich geirrt."
"Was meinst du damit?"
"Mein Koffer ist voller Sachen, die offenbar jemand anderem gehören."
Jared ging zu ihr, sah in den Koffer und nahm ein paar Stücke heraus. Das war eindeutig Kleidung für die Tropen – wenn man fast überall am Körper braun werden wollte.
"Was soll das hier sein?" Das Ding war pfirsichfarben und bestand eigentlich nur aus Spitze.
"Ein Nachthemd." Lindseys Stimme bebte. Würde sie gleich weinen?
Jared sah, dass sie auf ihrer Unterlippe herumknabberte.
"Sieht das wie etwas aus, in dem ich schlafen würde?"
Jared erinnerte sich an das prüde Baumwollnachthemd, in dem er sie gesehen hatte, und musste lächeln. "Eher nicht."
Lindsey musterte den gesamten Kofferinhalt. Dann hob sie die Hände. "Ich kann es nicht fassen."
Jared dachte, er könnte die Lage vielleicht ein bisschen entschärfen. "Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was Mom und Ashley für mich eingepackt haben."
Als er die Sachen dann sah, verlor er jeden Sinn für Humor. Es gab keinerlei Jeans, Stiefel oder Westernhemden. Stattdessen waren da Khakiund Baumwollhosen, Sommerhemden, ein Sportjackett, Shorts, Turnschuhe und Badelatschen.
"Na ja, nun wissen wir wenigstens, was passiert ist", meinte Lindsey.
"Was?"
"Wir haben das falsche Gepäck. Ich frage mich, wer unseres hat." Sie fing an zu lachen und sank aufs Bett.
Jared dachte an all die absurden Dinge, die inzwischen geschehen waren, und fing ebenfalls an zu lachen.
Nur ging Lindseys Lachen dann in Schluchzen über. Jared wurde klar, dass sie sich den ganzen Tag hatte beherrschen müssen. Nun war es einfach zu viel.
Er fühlte sich wie ein Mistkerl. Das war alles nicht Lindseys Schuld. Wie sie damals
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