Am heißen Strand von Mexico
New York davonzulaufen."
"Dieser alte Mistkerl!"
Nun brach Lindsey erst richtig in Tränen aus. "Janeen, mein ganzes Leben … alles, was ich über Dad geglaubt habe … war eine Lüge. Ich dachte, ich könnte Menschen gut einschätzen. Aber das kann ich nicht. Oh, Janeen, es tut so weh. Mein Dad ist gar nicht, wie ich ihn gesehen habe. Er ist ein schrecklicher Mensch. Er benutzt Leute. Und ich bedeute ihm auch nicht mehr als etwas, das er benutzen kann, wenn er es braucht … Oh, Janeen, was soll ich tun? Ich kann Jared nie wieder ins Gesicht sehen nach all dem, was ich über ihn und seinen Vater gesagt habe."
Janeen war normalerweise kein gewalttätiger Mensch, aber wenn der Senator jetzt da gewesen wäre, hätte sie ihn vermutlich erschossen und das völlig in Ordnung gefunden.
Sie murmelte etwas Tröstliches, während sie Lindsey im Arm hielt.
Als die Tränen allmählich versiegten, holte Janeen einen nassen Waschlappen. "Hier, leg den auf deine Augen. Ich mache uns Tee."
Als Janeen zurückkam, war Lindsey im Bad und duschte gerade. Schließlich kam sie im Bademantel und mit einem Tuch um den Kopf wieder heraus.
Ihre Augen waren so geschwollen, dass es sicher weh tat, sie offen zu halten.
"Danke", sagte Lindsey, als sie den Tee entgegennahm. "Danke, dass du meine Freundin bist und mich so gut verstehst."
"Dafür sind Freunde schließlich da."
Sie tranken ihren Tee. Es verging sehr viel Zeit, aber das war Janeen egal. Im Moment war nichts wichtiger, als für Lindsey da zu sein.
"Weißt du", begann Lindsey jetzt, "eins der wirklich schrecklichen Dinge ist, dass Jared mich gebeten hat, ihn zu heiraten, obwohl er gar nicht heiraten wollte."
"Was meinst du, warum er das getan hat?"
Lindsey biss sich auf die Unterlippe. "Weil er das Richtige tun wollte und weil mein Dad sich so aufgeregt hat."
"Ach ja? Was glaubst du denn, ist für Jared bei dieser Geschichte wohl herausgesprungen?"
"Was meinst du damit?"
"Na ja, ich kann nicht glauben, dass er so uneigennützig ist. Diese Heirat muss für ihn doch auch irgendwie von Vorteil gewesen sein."
Lindsey sah Janeen misstrauisch an. "Nun, wir haben eine Woche lang dauernd miteinander geschlafen", sagte sie schließlich. "Ich schätze, das war eine Art Vorteil."
"Richtig. Was sonst noch?"
"Oh, ich weiß nicht. Er wollte wohl meinen Vater zufrieden stellen."
"Aber hast du nicht gesagt, er hätte den Einfluss oder die Unterstützung deines Vaters gar nicht nötig?"
"Das ist auch so."
"Was ist dann für ihn dabei herausgesprungen?"
"Er hat sich so verändert! Ich meine, nachdem ich ihn damals in dem Café sitzen gelassen hatte, haben wir überhaupt nicht mehr miteinander geredet. Bis mein Vater dann diesen Herzanfall hatte – wahrscheinlich war der nur vorgetäuscht, aber er hat funktioniert, oder? Da habe ich Jared angerufen und ihn mehr oder weniger angefleht, mich zu heiraten."
"Und eigentlich hätte er dich da abweisen sollen", meinte Janeen.
Eine Träne lief Lindsey über die Wange. "Ich weiß. Aber stattdessen war er damit einverstanden, so schnell wie möglich zu heiraten."
"Oh, Liebling, ich glaube, dein armer Ehemann hat alles getan, was er konnte, um etwas wieder gut zu machen, wofür er überhaupt nicht verantwortlich war."
"Natürlich hat er das! Verstehst du nicht? Ich habe alles ruiniert. Nun haben wir keine Chance mehr, dass diese Ehe funktioniert."
Janeen hob die Augenbrauen. "Willst du denn verheiratet bleiben?"
"Jetzt natürlich nicht mehr. Ich kann Jared doch nie wieder in die Augen sehen."
"Willst du damit sagen, dass du ihn liebst?"
"Das ist das Schlimmste, was unter diesen Umständen geschehen konnte, aber ja, genau das will ich damit sagen."
"Oh, Lindsey, es tut mir so Leid."
"Du hast mich gewarnt. Du hast gesagt, ich muss aufhören, meinem Dad immer nachzugeben."
"Ja, aber wenn du Jared liebst, war es auch richtig, ihn zu heiraten."
"Aber ich habe es aus den falschen Gründen getan." Lindsey ging ins Bad, machte den Waschlappen wieder nass und legte ihn sich dann erneut über die Augen.
"Das spielt doch keine Rolle", meinte Janeen. "Jedenfalls hast du dich in deinen eigenen Ehemann verliebt. Das ist toll. Und jetzt willst du wegen dem, was dein Vater getan hat, nicht mehr mit dem Mann zusammen sein, den du liebst?"
"Er hasst mich." Lindsey nahm den Lappen vom Gesicht. "Jared glaubt, ich wäre an den Machenschaften meines Vaters beteiligt gewesen."
"Dann sag ihm, dass du das nicht warst. Sag ihm, dass du noch mal von
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